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1723 - Unternehmen Werftplanet

Titel: 1723 - Unternehmen Werftplanet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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SERUN auch nur für eine Sekunde aussetzt, bist du tot."
    „Wetten, daß nicht?"
    „Ich bin nicht Tek", gab Michael zurück. „Und ich mache keine Scherze."
    „Ich auch nicht", versetzte Gucky entschlossen. „Perry hat recht - wir sind wegen der Werften für die Schneeflocken gekommen, und darum sollten wir uns ihren Bau aus der Nähe ansehen. Ich bringe Tolotos mit einem Teleportersprung dorthin, kehre in die MANAGA zurück und halte dann Kontakt zu Tolot, um ihm zu helfen, wenn er in Schwierigkeiten gerät."
    „Das ist das reinste Selbstmordkommando", beharrte Michael. „Aber ich sehe schon, wir werden euch beide nicht stoppen können."
    Tolot tippte ihm sanft auf die Schulter.
    „Du kennst uns schon ganz gut", sagte der Haluter amüsiert. „Machen wir uns auf den Weg, Gucky."
    Guckys Blick suchte Perry Rhodans Augen. Rhodan nickte schwach.
    Der Mausbiber wartete, bis Icho Tolot seine Systeme aktiviert hatte, dann stellte er den Kontakt her und sprang.
    Für eine Teleportation über diese Strecke brauchte Gucky nur einige Sekundenbruchteile; der eigentliche Sprung verlief praktisch ohne Zeitverbrauch, aber am Ziel vergingen immer einige Zehntelsekunden, bis Gucky sich orientiert hatte. Danach mußte noch einmal die gleiche Zeit vergehen, bis der Mausbiber in die MANAGA zurückkehrte.
    Aber diese Sekunden verstrichen...
     
    *
     
    Gucky hielt unwillkürlich den Atem an, als er mit Tolot rematerialisierte.
    Der Mausbiber war sich des Risikos sehr wohl bewußt. Im Notfall konnte er zwar zurückspringen, aber die paar Herzschläge, die er dafür brauchen würde, konnten ihn durchaus ein paar gebrochene Knochen kosten.
    Aber die SERUNS funktionierten einwandfrei, sie hielten dem ungeheuren Druck des Wassers stand.
    Gucky hatte sich mit einer dünnen Leitung mit Icho Tolot zusammengeschaltet, so daß die beiden sich unterhalten konnten.
    „Da sind wir", stellte der Mausbiber fest. „Was für ein Anblick!"
    Über der unterseeischen Landschaft lag ein eigentümliches fahles Licht, das von den Gebilden ausging, die dort zu sehen waren. Es war ein blaues Leuchten, das heftig schwankte und seltsame Farbeffekte bewirkte.
    Dicht vor Gucky und Tolot wuchs etwas aus dem Boden, das wie eine Ranke aussah; ein biegsames Gebilde, fast fünfzig Meter dick, das am Boden zu wurzeln schien und von dort in eine Höhe stieg, die Gucky nicht mehr einsehen konnte. Der Anblick dieser Ranke, die langsam im Rhythmus der Meeresströmungen hin und her schwang, erinnerte Gucky an die eigentümlich flexible Kristallhaut, die den Körper von Cryzz eingehüllt hatte.
    „Sehen wir uns das Ding mal näher an", schlug Gucky vor. „Hast du eine Ahnung, wozu es taugen könnte?"
    „Vielleicht eine Art Sperre gegen unbefugtes Betreten", vermutete der Haluter und setzte sich in Bewegung. Unter Wasser verliefen solche Bewegungen ohne SERUN-Hilfe sehr viel langsamer als in der Luft, daher brauchte Tolot, der Gucky auf dem Rücken trug, einige Minuten, bis er die erste der Ranken erreicht hatte.
    Wenn dieses Gebilde als Sperre diente, so schien es die Eindringlinge nicht wahrzunehmen; es reagierte nicht.
    „Es kann keine Sperre sein", sagte Gucky plötzlich.
    „Warum?"
    „Gegen wen sollte sie sich richten? Die Abruse hat in ihrem Herrschaftsbereich keine Feinde, niemand, vor dem sie sich fürchten oder schützen müßte. Genauer gesagt, sie hatte bisher keine solchen Feinde, in ihrem Einflußbereich konnte ja bisher kein Leben überstehen."
    „Du hast recht", gab der Haluter zu. „Kannst du irgendwelche Gebäude erkennen, etwas, das wie eine Fabrikationsstätte aussieht?"
    „Nichts dergleichen", erwiderte der Mausbiber. „Vielleicht liegen sie unter dem Meeresboden?"
    „Welchen Sinn sollte das haben - die Abruse hat, wie du selbst argumentiert hast, keine Feinde, sie braucht sich vor Angreifern nicht zu schützen. Wozu also Hangars unter dem Meeresboden?"
    Gucky und Tolot untersuchten den Fuß der Ranke. Tolot fegte mit seinen Armen sogar eine zentimeterdicke Schicht fein zermahlener Kristalle beiseite, um an das Wurzelwerk heranzukommen, fand aber nichts. Die Ranke schien unmittelbar aus dem Kristallboden herauszuwachsen, ohne erkennbare Wurzeln.
    Gucky war sich darüber im klaren, daß der Ausdruck Ranke in diesem Zusammenhang eigentlich gar nicht paßte. Es gab auf sämtlichen Welten der Abruse kein Leben, das rankte und sproß; es gab nur Kristalle, sonst nichts. Aber das Wort machte eine gewisse äußere Ähnlichkeit anschaulich,

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