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1724 - Die Heilige der Hölle

1724 - Die Heilige der Hölle

Titel: 1724 - Die Heilige der Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Körpertemperatur.
    »Meinen Sie das wirklich?«
    »Ja. Oder sehen Sie etwas?«
    »Das nicht, aber ich spüre es.«
    Suko mischte sich ein. »John, was soll das denn? Was ist in dich gefahren?«
    »Nichts weiter. Ich möchte nur auf Nummer sicher gehen, und daran wird mich niemand hindern.«
    Er wollte mich noch mal ansprechen, doch es war zu spät, denn ich hatte meine Hand aus der Tasche genommen. Plötzlich lag mein Kreuz zu zwei Dritteln offen, denn den unteren Teil umschloss ich mit meiner Faust.
    Dann ging ich einen Schritt auf Sarah Winter zu.
    Das gefiel ihr nicht. Die Nähe des Kreuzes bereitete ihr wahrscheinlich seelische und auch körperliche Schmerzen. Sie drehte sich von mir weg, als wollte sie sich im Wagen verstecken, dessen Türen noch verschlossen waren.
    Das schaffte sie nicht. Und so schleuderte sie ihre Arme erst in die Höhe, dann schlugen beide auf das Wagendach, und in dieser Haltung blieb sie auch.
    Suko ging ein ganzer Kronleuchter auf. »Verdammt, sie ist …«
    »Ja, sie gehört zu ihm. Wie ich Asmodis kenne, hat er sich eine neue Heilige schaffen wollen.«
    »Das hätte ich nicht gedacht.«
    Sarah Winter lag mit der Hälfte des Oberkörpers noch immer auf dem Dach. Sie traute sich nicht, den Kopf zu drehen, und für mich gab es nur eine Möglichkeit, sie zu befreien und sie wieder zu einem normalen Menschen zu machen.
    Ich packte zu und wirbelte sie herum. So musste sie mich jetzt anschauen und ich sie.
    Nein, das war nicht mehr ihr normales Gesicht. Es hatte sich verzerrt und wirkte regelrecht entstellt. Ihren Blick konnte man nicht mehr als menschlich bezeichnen. In ihm las ich Hass und Abscheu.
    Ich musste endgültig Klarheit haben, wie weit sie schon beeinflusst war. Und deshalb drückte ich ihr mein Kreuz zwischen die Hände, bevor sie völlig durchdrehte.
    Es wirkte.
    Ein gellender Schrei zerriss die Stille. Sie musste einen irren Schmerz erleiden, der zudem dafür sorgte, dass sie zu Boden gedrückt wurde.
    Sie fiel auf die Knie, riss die Arme hoch und presste die Hände gegen ihre Schläfen. Das Kreuz hatte ich wieder an mich genommen und weggesteckt, denn ich musste es nicht mehr einsetzen.
    Wir hatten es schon mal erlebt, wie ein Gesicht von dieser teuflischen Kraft zerstört wurde.
    Das erwischte jetzt Sarah Winter. Der Teufel wollte keine Befreiung, nur die brutale Zerstörung. Genau das geschah mit dem Gesicht der Frau, das plötzlich wegplatzte, als wäre darin etwas explodiert. Dann war der halbe Kopf verschwunden, und der Körper kippte allmählich nach vorn.
    So war auch die Nachfolgerin der Heiligen der Hölle gestorben …
    ***
    Suko und ich hatten beide eine Gänsehaut bekommen. Dass der Fall so endete, damit hatten wir nicht rechnen können. Nach einer Weile fand Suko die ersten Worte.
    »Gut, dass du so misstrauisch gewesen bist, ich wäre doch glatt auf sie reingefallen.«
    »Das mir wiederum zeigt, dass du auch nur ein Mensch bist und keine Maschine.«
    »Findest du das gut?«
    »Sogar mehr als das.«
    »Ich auch, John, ich auch …«
    ENDE
    [1] Siehe John Sinclair Nr. 1723 »Das Templer-Trauma«

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