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1724 - Die Heilige der Hölle

1724 - Die Heilige der Hölle

Titel: 1724 - Die Heilige der Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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los?«, fragte ich.
    »Es gefällt mir nicht, dass Sarah so lange am Brunnen steht. Was soll das?«
    »Sie muss mit sich selbst ins Reine kommen, denke ich.«
    »Meinst du?«
    »Ja, was sonst?«
    Suko schüttelte den Kopf. »Sorry, John, aber ich werde mein Misstrauen einfach nicht los. Du kennst Asmodis. Er hat heute von uns eine regelrechte Klatsche bekommen, und ich frage mich, ob er die einfach so hinnimmt.«
    »Er wird es immer wieder versuchen. Du kennst ihn doch.«
    »Eben weil ich ihn kenne, habe ich so meine Befürchtungen. Ich werde mal gehen und Sarah zurückholen.«
    »Nicht mehr nötig.«
    Ich hatte mich nicht geirrt, denn jetzt sahen wir, dass sich die Frau am Brunnen erhob und sich reckte, bevor sie sich langsam umdrehte und auf uns zukam.
    Wir schauten ihr entgegen. Sie ging sehr langsam, wie jemand, der tief in Gedanken versunken war. Wahrscheinlich war sie das auch, aber sie bewegte sich auch wie jemand, der keine Angst mehr verspürte. Und das war positiv.
    »So, da bin ich wieder«, sagte sie, als sie stehen blieb und Suko anschaute.
    »Und? Bist du zufrieden?«
    »Ja, das bin ich. Sehr sogar.«
    »Dann hast du mit allem abgeschlossen?«
    Sie wartete einen Moment, als würde sie nach den richtigen Worten suchen, ihre Antwort allerdings klang allgemein. »Ja, das habe ich.«
    »Das ist schön.«
    Sie nickte. »Wann fliegen wir zurück nach London?«
    »So schnell wie möglich.«
    »Gut, ich freue mich.«
    »Meinetwegen können wir zum Wagen gehen und abfahren«, sagte Suko, wobei er mich anschaute.
    Ich nickte. Wir hatten hier nichts mehr zu suchen. Es war alles wieder normal, wunderbar in die Reihe gekommen, aber ich war trotzdem nicht zufrieden. Irgendetwas hatte mich an Sarah Winter gestört.
    Ich wusste nicht, was es genau war. War es vielleicht diese Glätte, die Sarah Winter an den Tag legte? Glatt in dem Sinne, dass ihre Antworten so perfekt gewesen waren, ebenso wie ihr Verhalten.
    Zudem hatte sie mich nicht beachtet und sich nur an Suko gehängt. Das war okay, aber zuvor war sie lockerer gewesen und eben nicht so glatt, denn so etwas wie eine Gefühlsregung war mir bei ihr nicht aufgefallen.
    Recht lange hatte sie am Brunnen gehockt und auf das Wasser gestarrt. Uns trieb nichts weg, und deshalb nahm ich mir die Zeit, noch einmal zum Brunnen zu gehen und das Wasser zu kontrollieren.
    Ich nahm ungefähr die gleiche Haltung ein wie Sarah Winter. Mein Blick fiel auf die Oberfläche des Wassers, aber auch etwas in die Tiefe.
    Dort war nichts Auffälliges zu sehen. Keine Färbung, keine Reste und somit keine Hinterlassenschaft meines Erzfeindes Asmodis.
    Der Brunnen gab mir keine Antwort. Das Wasser roch wieder alt und modrig. Der Stein war noch immer vorhanden. Er würde wohl auch bleiben.
    Ich hatte also nichts entdeckt, und trotzdem war ich nicht beruhigt. Etwas steckte in mir. Es war ein tiefes Misstrauen, das auch nicht schwand, als ich den Weg zurückging.
    Sarah Winter und Suko standen bereits am Wagen. Mein Freund rief mir zu: »Na, wie war der Abschied?«
    »Scheint wieder alles normal zu sein.«
    »Super.«
    Ich blieb vor der Kühlerhaube stehen. »Obwohl ich nach wie vor misstrauisch bin.«
    »Warum?«
    »Darüber, dass jemand wie Asmodis so schnell das Handtuch geworfen hat. Er hatte doch auf seine Heilige der Hölle gesetzt, und das war dann vorbei.«
    »Stimmt.« Suko grinste jetzt. »Aber auch der Teufel ist nicht mehr der Alte. Kann sein, dass er Macht abgeben musste. An wen auch immer. Das kann für uns nur von Vorteil sein.«
    »Wenn es zutrifft, schon.«
    Suko schüttelte den Kopf. »He, alter Nörgler, was ist eigentlich los mit dir? So kenne ich dich gar nicht. Diese Reaktion von dir ist mir wirklich neu.«
    »Ich denke nur nach.«
    »Und worüber?«
    Die Antwort erhielt er von mir auf eine andere Art und Weise. Bisher hatte ich ihn angeschaut, jetzt drehte ich den Kopf ein wenig nach rechts, um Sarah Winter ins Gesicht schauen zu können.
    Sie erwiderte den Blick auch. Dabei versuchte sie es mit einem Lächeln, was nicht so ganz klappte, denn es war mehr ein Zusammenzucken.
    »Geht es Ihnen gut?«
    »Jetzt schon.« Sie zuckte mit den Schultern. »Es ist ja alles vorbei.«
    War es das wirklich? Ich hatte meine rechte Hand in die Seitentasche der Jacke geschoben und sah meinen Verdacht plötzlich bestätigt, denn mein Kreuz sandte eine gewisse Wärme ab. Zwar nicht unbedingt stark und alarmierend, aber die Wärme war schon vorhanden, und das lag nicht an meiner

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