1725 - Basar der Träumer
Fischäugigen mitzuschneiden.
Das ist eine Aufgabe für Roboter. Entsprechende Informationen sind in meiner Spezialsyntronik im Labor."
Einer der Roboter eilte hinaus. Harry erläuterte sein Vorhaben weiter.
„Wir werden alle SERUNS tragen. Für den Fall einer frühzeitigen Entdeckung gibt es nur eins, nämlich den sofortigen Rückzug. Wir können es uns nicht erlauben, diplomatische Verwicklungen zu provozieren."
„Hast du schon einen Plan für den Einbruch?" fragte der Mantam-Blue.
„Mehrere. Aber wir müssen erst darüber diskutieren."
„Dann möchte ich einen Vorschlag machen", sagte Astyx. „Ich hatte noch keine Gelegenheit, über meine Erkundung zu berichten. Ich glaube, ich weiß etwas, das gut zu deinen Plänen paßt."
„Laß hören!"
„Ihr erinnert euch an Gossyi und Vynadd, die beiden Blues mit dem Getränkestand in der Nähe vom Grünen Tor. Ich habe herausgefunden, warum die beiden unbedingt einen tragbaren Desintegrator benötigen. Ihr Getränkestand ist nur eine Tarnung. In Wirklichkeit handelt es sich bei den beiden um Einbrecher. Sie wissen, daß sie immun sind, versprechen sich aber das Geschäft ihres Lebens, wenn sie möglichst viele Hamamesch-Produkte in ihren Besitz bringen, um sie in der Milchstraße zu verkaufen.
Sie haben daher schon vor Tagen begonnen, einen unterirdischen Stollen vom Keller ihres Containers unter der Mauer von GAMILL hindurch zu graben. Wenige Meter vor dem Hauptlager des Grünen Quadranten gab ihr Desintegrator den Geist auf."
Harry erkannte die Chance.
„Ausgezeichnet", sagte er grinsend. „Wir benutzen den Tunnel. Wenn die Hamamesch ihn entdecken, fällt kein Verdacht auf uns. Die restliche Strecke dürfte uns vor keine größeren Probleme stellen. Wir müssen uns allerdings in der Zeit beschränken. Ich setze eine Stunde für die Aufenthaltsdauer in GAMILL an. Und keine Sekunde mehr. Bleibt ein Problem. Wie schalten wir Gossyi und Vynadd aus?"
„Gar nicht", antwortete der Mantam-Blue. „Sie sind nämlich gar nicht da. Sie besorgen sich einen neuen Desintegrator in Waerrik-Uno, also auf Mantoll, wo die Blues eine kleine Handelsniederlassung besitzen. Und da sie vor zwei Stunden gestartet sind, werden sie nicht vor morgen abend wieder hiersein. Ihren Container zu knacken war für mich ein Kinderspiel.
Da die beiden schon Andeutungen auf einen großen Coup gemacht hatten, weil sie mir vertrauten, habe ich die Bude gründlich untersucht und dabei den Stollen sowie den defekten Desintegrator entdeckt."
„Gute Arbeit!" lobte Esker Harror. „Moses, du nimmst noch eine Portion Hy-Null, damit du nicht weich wirst. Bereitet alles vor. Wir starten in spätestens dreißig Minuten. In den Robotern werden wir die geklauten Waren verstecken und zu unserem Gleiter bringen. Dort steckt sie ein Roboter in die Plastikcontainer und versiegelt sie. Auf dem Hinweg transportiert er zwei Desintegratoren in seinem Inneren."
Sie diskutierten noch ein paar Randfragen und begannen dann mit den notwendigen Vorbereitungen.
*
Ohne Zwischenfälle erreichten sie den Parkplatz. Die Gebühren waren inzwischen erhöht worden. Die Gurrads von Trankill kannten keine Hemmungen, um ihr Geschäft zu machen.
Es war Mittagszeit und sehr heiß, so daß auf dem Trampelpfad zum Grünen Tor nur einige hundert Personen zu sehen waren. Sie schritten zügig aus und erreichten bald den Getränkestand der beiden Blues.
Astyx Blehoucz winkte Harry. In einem geeigneten Moment verschwanden die beiden an die Rückseite des Containers, wo nur ein etwa zwei Meter breiter Durchlaß zwischen dem Container und einem kleinen Fertighaus vorhanden war.
An einem Ende hatten Gossyi und Vynadd leere Fässer abgestellt, so daß von dort niemand Einblick nehmen konnte. Das andere Ende wies schräg vom Portal und dem Trampelpfad weg, so daß dort normalerweise auch niemand hinkam.
Der Mantam holte sein Werkzeugpaket heraus. Im Nu hatte er die Hintertür geöffnet. Harry winkte nach und nach seine Begleiter heran, bis sie alle in dem Container verschwunden waren. Vorsichtshalber verriegelte Astyx die Hintertür wieder. Man konnte nie wissen, wer sich hierher verirrte. Eine geöffnete Tür an einem geschlossenen Getränkestand war nun einmal sehr verdächtig.
Astyx übernahm die Führung. Die beiden Blues hatten wohl schon vor dem Aufstellen ihres Containers einen Keller angelegt. Darin lagerten Fässer und andere Behälter mit verschiedenen Getränken. Zwischen zwei großen Fässern stand ein
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