Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
1725 - Hängt die Hexe höher

1725 - Hängt die Hexe höher

Titel: 1725 - Hängt die Hexe höher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
Gefahr schneller erkannt haben als ich, denn sie hatte sich zurückgezogen oder war überwältigt worden.
    Der Maskierte trat noch einen Schritt näher an mich heran. Ich sah es, weil ich zur Seite schielen konnte. Und genau diese Nähe brachte mich weiter, denn plötzlich geschah etwas, womit ich nicht gerechnet hatte.
    Urplötzlich reagierte mein Kreuz!
    Das schwache Abgeben des Wärmestoßes war für mich ein Alarmsignal und zugleich eine bestimmte Erkenntnis.
    Unter der Maske verbarg sich ein Schwarzblüter!
    ***
    Jane Collins hatte die Straße verlassen und war zu ihrem Baum gelaufen, um dort die Kette zu lösen. Sie hatte das Metall schon fast berührt, als sie weiter vor sich eine Bewegung sah und auch etwas hörte. Eine Person lief durch den Wald genau auf sie zu.
    Jane wusste nicht, ob sie bereits entdeckt worden war oder nicht.
    Es blieb nicht genügend Zeit, um sich einen Plan auszudenken, sie musste sofort handeln, was sie auch tat. Es war eine Reaktion, die vom Bauchgefühl geleitet wurde, und mit einer blitzschnellen Bewegung drehte sie sich um und duckte sich zugleich. So lief sie weiter, huschte um zwei Baumstämme herum und fand Deckung hinter einem Gewächs, das der Sturm aus dem Boden gerissen und quer gelegt hatte.
    Der alte Stamm war von einer dicken Schicht Moos bedeckt. Er hatte beim Fallen eine Schneise gerissen, und seine Schräglage ließ es zu, dass sich Jane nicht zu ducken brauchte und über den Rand des Stamms hinwegschauen konnte.
    Dann geriet der Typ in ihr Blickfeld. Er war recht klein, untersetzt und breit in den Schultern. Sein Gesicht war durch eine Maske verdeckt, die ihn jetzt störte, und deshalb nahm er sie ab.
    Jane sah, dass der Typ rote Haare hatte, die dünn waren und strähnig in den Nacken hingen.
    Die Detektivin bewegte sich etwas zur Seite, um einen anderen Blickwinkel zu bekommen. Genau in diesem Augenblick hörte sie die Männerstimme von der anderen Seite der Straße und sie sah auch den Maskierten, der John Sinclair mit einem Gewehr bedrohte. John hatte sich überraschen lassen und ihr war klar, dass ihr das nicht passieren durfte.
    Jane Collins duckte sich, als sie den Rothaarigen fluchen hörte. Er bewegte sich im Moment von ihr weg, weil er in Richtung der Straße ging, aber ihr war auch klar, dass er zurückehren würde, wenn er nichts gefunden hatte.
    Auf der anderen Seite der Straße redeten John und der andere Mann. Was sie sagten, verstand Jane Collins nicht. Sie hätte ihrem Freund gern zur Seite gestanden, doch das war nicht möglich, denn der zweite Mann suchte nach ihr. Er kam jetzt wieder zurück, murmelte etwas vor sich hin und fluchte ab und zu.
    Jane ließ ihn nicht aus den Augen und musste erkennen, dass der Typ hin und wieder schnüffelte, als wäre er ein Schwein, das nach Trüffeln sucht.
    Er kam näher …
    Jane zog sich etwas zurück und versuchte, so wenig Geräusche zu machen wie möglich. Den Kerl ließ sie nicht aus den Augen. Er trug offen eine Waffe, aber er sprach immer wieder den gleichen Satz vor sich hin.
    »Blut – ich rieche Blut …«
    Das hatte Jane verstanden, und sie machte sich sofort ihre Gedanken. Sie glaubte nicht, dass dieser Typ es nur dahingesagt hatte. Ihm war das Blut schon wichtig, und vor allen Dingen das Blut der Menschen. Jane war ein Mensch. Er sah sie im Moment zwar nicht, aber er nahm offenbar ihren Geruch wahr.
    Jane Collins war bewaffnet. Sie überlegte noch, ob sie die Pistole ziehen sollte. Vielleicht war es besser, wenn sie noch wartete. Außerdem würde ein Schuss den anderen alarmieren.
    Auf dem Waldboden lag Geäst, das der Wind von den Bäumen abgerissen hatte. Dazu gehörte auch ein länglicher Ast, der stark genug war, um ihn als Schlagwaffe zu benutzen. Er war auch noch nicht morsch.
    Jane nahm ihn an sich.
    Sie hielt ihren Blick auf den Kerl gerichtet, der wieder etwas von Blut murmelte, was bei Jane den Verdacht verstärkte, es mit einem Blutfetischisten zu tun zu haben. An einen Vampir wollte sie nicht so recht glauben.
    Er kam auf den gefällten Baumstamm zu, hinter dem Jane Collins Schutz gesucht hatte. Sie hockte so tief, dass sie soeben noch über den Rand hinwegschauen konnte.
    Der Rothaarige tappte näher. Für Jane gab es keine Chance, in seinen Rücken zu gelangen. Sie musste den Kampf von vorn aufnehmen und auf den Moment der Überraschung setzen.
    Der Kerl hatte Probleme mit der Standfestigkeit. Er ging zwar, aber er stolperte auch einige Male, fing sich wieder und sah jetzt als

Weitere Kostenlose Bücher