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1725 - Hängt die Hexe höher

1725 - Hängt die Hexe höher

Titel: 1725 - Hängt die Hexe höher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Ich verspürte schon Hunger und stürzte mich auf die Häppchen.
    Über den Grund meines Besuches sprachen wir nicht. Erst beim Kaffee kam Jane auf dieses Thema.
    »Ich sehe dir an, dass du dir den Kopf darüber zerbrichst, warum du hier sitzt.«
    »Das war nicht schwer zu erraten.«
    »Ich will dich auch nicht länger auf die Folter spannen, John. Es geht um einen Job.«
    »Um deinen?«
    »Genau.«
    »Und wie muss ich das verstehen?«
    »Du weißt, dass ich Detektivin bin. Das wissen andere Menschen ebenfalls und sie wissen noch mehr von mir.«
    »Was denn?«
    »Darauf komme ich gleich. Aber ich brauche es dir eigentlich nicht zu sagen. Du kommst bestimmt von selbst darauf.«
    So ganz klar war es mir nicht. Es lag auch nicht auf der Hand, und ich musste schon nachdenken. Lange dauerte es nicht, da fragte ich: »Hängt es mit dem zusammen, was du einmal gewesen bist?«
    »Bingo.« Jane schob sich ein Lachshäppchen zwischen die Zähne.
    Ich ließ einige Sekunden verstreichen. »Und weiter? Hat man dich wieder zu den Hexen holen wollen?«
    »Nein, John, nein. Im Gegenteil. Man hat sich wieder an mich erinnert.«
    »Wie schön.«
    Sie winkte ab. »Ob es schön ist, weiß ich nicht. Es gibt jedenfalls ein Problem.«
    »Hat es unmittelbar mit dir zu tun?«
    »Nein, mit den anderen.« Sie trank einen Schluck Wein und funkelte mich an.
    »Jetzt rück schon raus damit.«
    Jane stellte ihr Glas weg. »Okay, deshalb bist du ja hier. Es ist eine Frau namens Grace Golding bei mir erschienen, um mich um Hilfe zu bitten.«
    »Muss ich davon ausgehen, dass diese Grace Golding so etwas wie eine Hexe ist?«
    »Musst du, John. Eine moderne Hexe, die in ihrer eigenen Welt lebt, zusammen mit gleich gesinnten Frauen. Diese Frauen, moderne Hexen, haben sich getroffen. Ein Treffen auf dem Lande. Sie wollen dort die schon helleren Nächte erleben.«
    »Ach ja. Wir haben ja bald Walpurgisnacht.«
    »Genau.«
    »Ich habe nichts dagegen.«
    »Ich auch nicht«, sagte Jane.
    »Aber …?«
    »Es gibt trotzdem ein Problem, auf das mich Grace Golding aufmerksam machte. Irgendjemand, sie wissen nicht genau wer, ist ihnen auf der Spur. Er will dieses Treffen zwar nicht verhindern, aber er will seinen Spaß daran haben. Einen bösen Spaß. Um nicht zu sagen, einen tödlichen.«
    Ich sagte nichts mehr, dafür trank ich einen Schluck Kaffee, denn bei dem waren wir mittlerweile angelangt. Jane wollte einen Kommentar hören, und den blieb ich auch nicht schuldig.
    »Es gab also Morddrohungen?«
    »So kann man es nennen.«
    »Und jetzt hat man dich engagiert, um diese Gruppe von Hexen zu schützen, weil auch du einmal eine Hexe gewesen bist und noch latente Kräfte in dir wohnen.«
    »Du hast es erfasst.«
    »Und wann soll dein Job beginnen?«
    »Morgen.«
    Ich nickte und murmelte: »Am Samstag, und morgen haben wir den ersten Mai. Die Nacht vor diesem Datum ist die Walpurgisnacht, die Nacht der Hexen.«
    »Dann brauche ich ja nichts mehr zu erklären.«
    »Bestimmt nicht«, erwiderte ich lachend. »Ich denke, dass du den Job angenommen hast.«
    »Ja, ich fühlte mich praktisch dazu verpflichtet. Er kann gefährlich werden, es kann aber auch alles friedlich ablaufen, trotz der Drohungen, die die Hexen erhalten haben. Zwar fühle ich mich nicht unbedingt überfordert, aber mir wäre wohler, wenn du an meiner Seite bist. Immer vorausgesetzt, dass du am Wochenende nichts anderes vorhast.«
    Da musste ich nicht weiter nachdenken, denn ich hatte nichts vor, was ich Jane auch sagte.
    »Dann können wir morgen früh ja fahren.«
    »Und wohin?«
    »Nun ja, wir bleiben nicht in London. Es geht aufs Land. In den Südwesten, nach Kent.«
    »Aha.«
    »Hast du Lust?«
    Ich grinste von Ohr zu Ohr. »Mit dir doch immer, und eine Nacht auf den ersten Mai habe ich schon lange nicht mehr erlebt.«
    »Ich werde mich dabei allerdings im Hintergrund halten und auf irgendwelche Menschen achten, die nicht gekommen sind, um zu feiern, denn die Hexen haben wohl Feinde, sonst hätte man sich nicht an mich gewandt.«
    »Keine Angst, Jane, ich denke nicht an einen Spaziergang oder an eine Party um Mitternacht.«
    »Egal. Ich freue mich, dass ich nicht allein fahren muss.«
    »Und wohin müssen wir? Ich meine, gibt es da einen bestimmten Ort? Ein Dorf, eine kleine Stadt?«
    »Der Ort heißt Ticehurst.«
    »Nie gehört.«
    »Habe ich auch nicht, aber wir werden ihn schon finden.«
    »Gut, Jane, und wann denkst du, dass wir starten sollen?«
    »Früh. Am besten am frühen

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