Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1727 - Der Kristallkopf

Titel: 1727 - Der Kristallkopf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
sauren Miene an, daß dir etwas nicht paßt."
    „Tut mir leid, Herrea", sagte Myles Kantor mit einem zaghaften Lächeln. „Gucky hat selbstverständlich recht, der Vorschlag ist genial.
    Aber leider nicht umzusetzen."
    „Warum?" Perry Rhodans Stimme klang ungewohnt scharf. „Ich sehe da kein Problem."
    „Ich schon", antwortete der Chefwissenschaftler der Galaktiker. Er sprach leise, aber er war in jedem Raum des Rochenschiffes gut zu verstehen. Jeder Beausoleil konnte ihn hören - jede Frau und jeder Mann, die auf Werft tagelang um ihr Leben hatten bangen müssen. Diese Beausoleils waren in erster Linie Wissenschaftler, Kampfeinsätze waren nicht ihr Hauptmetier. Daß sie sich dennoch bereit erklärt hatten, die gefahrvolle Expedition ins Arresum mitzumachen, sprach für den Mut und die Einsatzfreude dieser Galaktiker. Und jetzt schien Myles Kantor keinen anderen Gedanken zu haben, als den ersten Lichtstrahl im allgemeinen Wissensdunkel jäh wieder abzuschneiden.
    Kein Wunder, daß sich Kantor damit schwertat.
    „Es ist eine reine Frage der Kombinatorik", versuchte Myles Kantor zu erklären. „Wir haben einhundertfünfundzwanzig verschiedene Koordinaten, die zueinander in Beziehung gesetzt werden müssen - wißt ihr, wie viele Möglichkeiten es da gibt? Eine Supersyntronik wie NATHAN könnte eine Million Jahre unablässig daran herumrechnen und könnte dennoch nicht alle möglichen Zusammenstellungen überprüfen, trotz seiner legendären Rechengeschwindigkeit. Es tut mir leid, aber bei solchen Problemstellungen entstehen Zahlen, die alle bekannten Größenvorstellungen sprengen."
    „Erzähl keinen Blödsinn, Myles", klang eine wütende Stimme aus einem Lautsprecher. „Die Natur hat diese Kombination jedenfalls hingekriegt, sonst gäbe es diese Werte gar nicht..."
    „Wir müssen nicht nur die Kombination dieser Daten berücksichtigen, die es gibt", versuchte Myles Kantor zu verdeutlichen, „sondern auch alle, die es nicht gibt. Und deren Zahl geht in eine Größenordnung, die unvorstellbar ist. Um es anschaulich zu machen: Wenn jedes subatomare Teilchen vom Anbeginn aller Zeit pro Millionstelsekunde eine Rechenoperation durchgeführt hätte, dann würden diese Rechenoperationen nicht ausreichen, auch nur alle möglichen Kombinationen zu ermitteln, die bei zweihundert Menschen und zweihundert Sitzplätzen in einem Saal vorstellbar sind. Oder denkt an die einfache Geschichte vom Schachbrett und den Weizenkörnern... Es ist jedesmal das gleiche Problem. Mit normalen Mitteln ist es nicht zu lösen."
    Perry Rhodan atmete schwer aus. „Du hast recht", sagte er enttäuscht. „Ich hab’s auch durchdacht. Dabei sah es so hoffnungsvoll aus. Und jetzt..."
    „Es sei denn...", murmelte Myles Kantor plötzlich.
    „Ja?"
    Perry Rhodan und die anderen in der Zentrale starrten ihn begierig an.
    In der MANAGA wurde es beklemmend still.
    „Mit den Mitteln der Fünf-D-Mathematik ließen sich vielleicht abkürzende und vereinfachende Algorithmen finden", murmelte Myles Kantor. „Aber das ist nicht gerade mein Spezialgebiet."
    „Aber doch wohl das von Paunaro", sagte Mila Vandemar. „Wenn wir einen Zwischenstopp einlegen und die Koordinaten und alle anderen Daten zu Paunaro hinüberfunken, dann kann er sich damit beschäftigen.
    Vielleicht findet der Nakk einen Lösungsweg."
    „Es muß ja nicht mathematisch sauber sein", warf Perry Rhodan ein und lächelte verhalten. „Nur praktikabel. Die Quadratur des Kreises ist auch nie geglückt, und trotzdem gibt es brauchbare Annäherungen."
    Myles Kantor wiegte den Kopf.
    „Versprich dir nicht zuviel davon", warnte er. „Die Chancen sind sehr gering. Aber immerhin, einen Versuch ist es wohl wert..."
    Perry Rhodan mußte eine Entscheidung treffen. Sollte er um dieser Chance willen den Flug trotz seiner Vorsätze erneut unterbrechen und damit das Risiko eingehen, von der Abruse überrascht zu werden? Außerdem machte es der Zustand des erbeuteten Kommandanten erforderlich, das Aariam-System mit der schnellstmöglichen Fahrt anzufliegen.
    Rhodan wog das Für und Wider ab und nickte dann.
    „Wir stoppen...!"
     
    4.
     
    Uhns Torbig hatte sich auf eine Liege gelegt, die man in das Labor gestellt hatte. Sein Kopf dröhnte, sein Mund war trocken, und seine Augen schienen leise zu brennen. Er war müde, ausgepumpt und auch ein wenig niedergeschlagen.
    Vor wenigen Minuten war die MANAGA in den Normalraum zurückgekehrt, wahrscheinlich zur großen Überraschung der Besatzungen in

Weitere Kostenlose Bücher