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173 - Die Rache des Hexers

173 - Die Rache des Hexers

Titel: 173 - Die Rache des Hexers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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„Hermano Munante? Hat er etwas mit Martins Entführung zu tun?"
    „Das werden wir herausfinden, wenn wir dort sind. Nicht früher", brummte der Dämonenkiller.
    Coco und Dorian waren äußerlich ruhig und gefaßt. Aber sie beide erfüllte eine kalte Wut; sie waren entschlossen, die Kinder zurückzuholen und unter den Dämonen aufzuräumen. Noch kannten sie längst nicht alle Teile dieses wüsten Bildes - aber die Möglichkeiten waren keineswegs unendlich groß. Irgendwie hing alles Geschehen auf magisch verschlungene Weise zusammen.
    Es war müßig, über Vergangenes nachzusinnen oder sich gar lange darüber zu unterhalten: Fernando Munante-Camaz, Rebecca, Cocos Rettungsversuch… alles gut und schön, aber für diesen Notfall ohne rechte Bedeutung. Plötzlich winkte Dorian.
    „Schau hinunter. Was kannst du erkennen?", fragte er eindringlich.
    Er öffnete das große, längliche Fenster. Coco lehnte sich auf seinen Arm und spähte hinunter.
    Nacht und Dunkelheit, Schweigen und nieselnder Regen, blinkende Sterne und ein bleicher Mond, dazu die trutzigen Mauern und das gewaltige Arsenal an Dämonenbannern und überdies die Aura des uralten Castillos. Auch jetzt schien sich eine riesige unsichtbare Wolke aus Magie und Dämonie über alles gelegt zu haben. Nichts war wirklich faßbar, in keiner der huschenden Silhouetten waren wirkliche Wesen zu erkennen.
    Trotzdem…
    „Ich glaube, große, hellgraue Wölfe zu sehen. Sie jagen in einem aberwitzigen Tempo um die Mauern."
    „Das habe ich zwar noch nicht gesehen", bekannte Dorian voller Grimm, „aber dort draußen tut sich etwas. Schließlich können wir nicht nach Paris fliegen, Coco-Liebling."
    „Das weiß ich selbst", erwiderte sie gereizt.
    Sie fühlten sich gesichert durch ein mehrfach gestaffeltes System von Fresken, Steinmetzarbeiten, Ornamenten und anderen Einrichtungen, die von ihnen allen mit einer gewaltigen Kraftanstrengung und unendlichen Mühen restauriert und neu eingerichtet worden waren.
    Dämonenbanner nannten sie diese Dinge.
    Diese bannenden Bildnisse hatten bis zum heutigen Tag geschützt. Es gab keinen Grund, ihrer Wirkung zu mißtrauen. Dennoch spähten Coco und Dorian hinunter auf die freien, teilweise ebenen und von fettem Gras bedeckten Flächen und sahen bösartige, warnende Dinge.
    Der Dämonenkiller blickte durch den feinen Regen und erkannte: Schlanke, graue Wölfe. Sie schienen real zu sein. Sie liefen hin und her, hatten die Rachen aufgerissen und hechelten unhörbar. Neben ihnen, in verrückten Winkeln, sprangen lautlos riesige Schattenwölfe umher. Sie wirkten nicht um eine Spur weniger bedrohlich. Aber sie waren nicht wirklich: ihre grauen Körper schnitten durch die Körper der „wirklichen" Wölfe, überlappten sich, trennten sich wieder und bildeten verwirrende Gruppierungen.
    „Tatsächlich. Wölfe!" sagte der Dämonenkiller in gesteigerter Unruhe. Er wußte, daß dies etwas mit den Behauptungen von Abi Flindt zu tun hatte.
    Schweigend starrten sie weiter hinaus.
    Hin und wieder hörte der leichte Regen auf. Ebenso unregelmäßig warfen die fernen Blitze ihr grelles Licht kurz auf das Castillo und die Umgebung.
    Aber da gab es noch etwas anderes. Nichts Schattenhaftes.
    Bergbauern.
    Sie verhielten sich noch besonnen, aber sie waren unübersehbar. Pelze und Umhänge, lederne Schaftstiefel, kurzläufige Flinten und Hirtenstäbe, verwitterte Gesichter und weiße Haare - sie ließen erkennen, daß sie zu einem Angriff entschlossen waren. Vielleicht nicht gerade zu einer erfolgversprechenden Attacke, aber zu konsequentem Handeln.
    Dort standen drei Gestalten zusammen, neben dem Felsblock waren es vier, unweit der steingemauerten Garage schienen sich sieben versammelt zu haben.
    „Abi hat recht", erklärte Dorian. „Wir bekommen ernsthafte Schwierigkeiten. Urales und Arias haben augenscheinlich eine große Anhängerschaft zusammenbekommen."
    „Wir müssen hinaus! Auf die Schotterstraße und weiter, zum Flugplatz", sagte Coco halb verwundert.
    „Ich weiß. Ich überlege schon die ganze Zeit über, wie wir es schaffen können
.
Wir müssen sie irgendwie ablenken."
    Sie hatten Erfahrungen damit. Dort draußen versammelten sich mehr als ein halbes Hundert Bergbauern. Sie hatten einen langen Weg über halsbrecherische Pfade hinter sich, und das mitten in der beginnenden Nacht.
    Ihre Stimmung mußte also niederschmetternd schlecht sein. Sie waren aufgehetzt, und das hatte sie hierher getrieben, obwohl oder gerade weil sie die Gefahren

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