Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1736 - Planet der Corrax

Titel: 1736 - Planet der Corrax Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
sarkastisch fest.
    „Bist du >ein anderer<, Perry?"
    Rhodan ging nicht auf die Spitze ein, sondern ließ abstimmen.
    Kein einziger Teilnehmer der Expedition sprach sich gegen die Erkundung der von Voltago entdeckten Lebenszone aus.
    In den frühen Morgenstunden des neuen Tages nahmen die drei großen Rochenschiffe sowie die MA-MERULE und die TARFALA Fahrt auf - Richtung weiter hinaus ins Arresum.
     
    5.
     
    Kaghoul Irgendwann mußte jeder einmal sterben, das wußte er.
    Er hatte zwei echte Meereseinbrüche in anderen Bergen überlebt, immer wie durch ein Wunder. Dieses Leben war eigentlich schon sein drittes, und wenn es nun zu Ende gehen sollte, dann mußte es eben so sein.
    Jedenfalls war es das, was er im allerersten Moment empfand, als er sah, daß sie gegen die Übermacht keinerlei Chance besaßen. Der Überlebenstrieb war von der klaren Einsicht überlagert, daß es kein Entrinnen mehr gab.
    Er hatte sich eigentlich nie Gedanken darüber gemacht, wie sein Leben einmal aufhören sollte, und vor allem nie gegen den Gedanken gesträubt, daß alles ein Ende hatte, er in den Schoß zurückkehrte, um daraus irgendwann, irgendwo und irgendwie als etwas Neues in eine neue, schönere Welt gestoßen zu werden.
    Dennoch war seine plötzliche Starre weniger das Produkt dieser Geisteshaltung als schlicht und einfach der Schock.
    Er sah die Fleischfresser auf den Wink ihres Anführers heranstürmen.
    Es waren zehn, zwanzig, dreißig!
    Er war für einen Moment bereit zu sterben - eben weil er sich nie Gedanken über die Art seines Todes gemacht hatte. Er sah ihn vor sich und war bereit zu gehen.
    Aber dann sah er die Grimasse des Anführers vor sich, die zum Stoß ausgeholte Waffe. Er hörte das Gebrüll, das wie aus dem Anfang des Alles kam, als noch grauenhafte Geschöpfe die Welt bevölkert hatten.
    Und er sah, wie Ismegh fiel, als sie schreiend zu fliehen versuchte.
    Der Wilde stürzte sich sofort auf sie, im wahrscheinlich sicheren Instinkt, hier den schwächeren Gegner vor sich zu haben.
    Es war diese Mischung aus Eindrücken, die Kaghoul aus seiner todesbereiten Starre riß: die Grimassen der Kannibalen, der gräßliche Gedanke an diese Art zu sterben und daß sich der Anführer nicht auf ihn stürzte, sondern auf Ismegh.
    Kaghoul hätte später nicht sagen können, was ihn in diesem Moment geritten hatte, auf den Kannibalen loszugehen. Jede Angst zu vergessen, statt zu sterben jetzt leben zu wollen; als einer, der niemals ein Kämpfer gewesen war, auf den viel stärkeren Fleischfresser loszugehen, als fordere er ihn zu einem Kampf Mann gegen Mann, Muskeln gegen Muskeln heraus.
    Ohne Waffen.
    Von vorneherein hoffnungslos unterlegen, nur von den Gedanken beseelt, daß sie Ismegh nichts tun durften, daß er sie schützen mußte; und daß die anderen Wilden vielleicht stehenbleiben würden, wenn er, das sichere Opfer und der sichere Verlierer, dieses Ungeheuer von ihrem Anführer herausforderte.
    (Irgendwo tief in ihm war eine Erinnerung, daß es so etwas in früheren Zeiten gegeben hatte; daß Kämpfe zwischen ganzen Stämmen allein dadurch entschieden wurden, daß sich ihre Anführer im Kampf auf Leben und Tod schlugen.) „He!" schrie er. „Laß sie in Ruhe! Komm zu mir!"
    Kaghoul sah einen faustgroßen Korallenstein direkt vor seinen Füßen.
    Blitzschnell bückte er sich und hob ihn auf. Mit Steinen umgehen konnte er, das war sein Leben. Und als er ihn schleuderte, legte er alle Kraft in den Wurf, die er in jahrelangem Hauen mit der Spitzhacke gewonnen hatte - und das war nicht wenig.
    Der Anführer brüllte grauenvoll auf, als er im Nacken getroffen wurde.
    Ismegh hatte versucht aufzuspringen, aber sie schien sich beim Sturz böse verletzt zu haben. Sie rollte sich verzweifelt zur Seite, um den Hieben des Kannibalen zu entgehen. Dennoch hätte das Schaftmesser ihren Körper durchbohrt, wenn der Wilde nicht in diesem Moment von Kaghoul angegriffen worden wäre.
    Er brüllte immer noch, als er sich zu dem Truppführer umdrehte und ihn ungläubig anstarrte. Mit der linken Hand rieb er sich über den Nakken, in der rechten zitterte die Waffe. Der Anführer bäumte sich auf, schrie noch einmal ohrenbetäubend zum Himmel, sank zurück und kam vornübergebeugt langsam auf Kaghoul zu.
    Seinen Artgenossen, die unruhig darauf warteten, über die Opfer herfallen zu können, gab er ein herrisches Zeichen, daß sie zurückbleiben sollten. Auch von Ismegh scheuchte er die vier, fünf Fleischfresser weg, die sich die Frau

Weitere Kostenlose Bücher