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1736 - Planet der Corrax

Titel: 1736 - Planet der Corrax Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Arkon bis zur Großen Leere. Und das Vorhandensein einer Negativseite des Universums.
    „Dann", murmelte ich, „laß mich endlich einschlafen."
    „Wie?" fragte Tiff. „Was meinst du?"
    „Nichts", gab ich zurück. „Doch! Wann fliegen wir endlich zum zweiten Planeten?"
     
    *
     
    Ich begriff ja, daß Perry jetzt nichts überstürzen wollte. Das wollte keiner von uns, aber man kann es mit der Vorsicht auch übertreiben.
    Entsprechend groß war mein Aufatmen, als wir uns endlich in Richtung des zweiten Planeten in Bewegung setzten. Wieder gingen wir gemeinsam in den kurzen Überlichtflug und tauchten fast in der gleichen Sekunde über Coral zurück, rund fünfzigtausend Kilometer über der Corrax-Welt.
    Für arresische Begriffe war sie wirklich ein Paradies.
    Coral bestand, das wußten wir aber bereits aus Bullys Bericht, zu fünf Sechsteln aus Wasser. Es gab keine großen zusammenhängenden Landmassen, sondern unzählige Inseln aus dem bisher aus den Spiegelungen bekannten purpurnen Korallenkalk. Die größte hatte immerhin etwa die Ausdehnung von Buropa, aber das war die absolute Ausnahme.
    Alle anderen waren viel kleiner.
    Worauf Bully uns auch vorbereitet hatte, das waren die Städte. Er hatte sie so genannt, weil es sich um (in der Regel) große Gebäudeansammlungen handelte, die entweder frei in der Landschaft standen oder in rote Korallenstöcke hineingebaut waren, die so aussahen, als würden sie heute noch wuchern und wachsen. Manche Stöcke waren Hunderte von Metern hoch. Die Häuser waren zweifellos in sie hineingebaut worden, den Korallenbergen angepaßt oder mit entsprechenden Werkzeugen halb in sie hineingehauen. Aber man konnte wahrhaftig glauben, daß die Korallen sie überwucherten wie Hartschaum, der sich im Verhärtungsprozeß noch um das Zwei- bis Dreifache seines Volumens aufblähte und alles verschlang oder sprengte, was ihm dabei im Weg war.
    Mit einer Stadt, so, wie wir sie von den besiedelten Planeten der Galaxis her kennen, hatten diese Siedlungen ansonsten nicht viel zu tun.
    Die Fernbeobachtungssysteme unserer Schiffe lieferten uns, auch aus dieser Höhe, beste Ergebnisse und gestochen scharfe Bilder. Danach handelte es sich bei den Städten, die momentan im Beobachtungsbereich waren, um halbwegs geordnete Aneinanderreihungen von flachen bis halbhohen Häusern, keines mehr als drei Stockwerke hoch (wobei auch dieser Begriff nicht zutraf, denn es gab keine geraden Ebenen). Diese Häuser waren im Grundriß eher oval als viereckig, alle Varianten schienen erlaubt zu sein. Es gab Straßen und Gassen zwischen ihnen, hier und da auch freie Plätze.
    Nur keine Fahrzeuge.
    Dort unten schien überhaupt keine Energie erzeugt und verbraucht zu werden, obwohl es von Leben wimmelte. Wir konnten es sehen, und wir hatten Guckys Aussage. Lebewesen bewegten sich auf den Straßen und Wegen, verließen die Städte oder kamen auf einer der geschlungenen und gewundenen Überlandstraßen herein; vielleicht vom Nachbarort, vielleicht von weiter her.
    „Mittelalter", sagte ich. „Wenn es jetzt noch Türme und Stadtmauern gäbe, würde ich sagen, wir hätten eine mittelalterliche Siedlung vor uns."
    „Wenn es auf dem Planeten überall so aussieht", kam es von Tifflor, „dann haben diese Corrax nicht besonders viel mit jenen zu tun, die wir bisher gesehen haben. Sie leben auf einer Entwicklungsstufe, die von einem corraxschen Raumfahrtzeitalter so weit entfernt ist wie der Dreißigjährige Krieg auf der Erde von der Mondlandung Perrys - ach was, noch viele Jahrhunderte weiter."
    „Sag’s nicht zu laut, Tiff", riet ihm Tekener leise. „Sonst hält uns Myles wieder Vorträge über potentielle Zukünfte."
    Julian grinste und legte sich demonstrativ die Hand auf den Mund.
    Aber fest stand, daß diese Corrax dort unten offenbar nichts mit denen zu tun hatten, die wir „kennengelernt" hatten, und zwar in verschiedenen Ausprägungen.
    Kurz fuhr mir durch den Kopf, wir könnten es hier natürlich mit den Original-Corrax zu tun haben und jene aus den Sinta-Projektionen wären dann genau wie Sinta selbst gespiegelte Wunschvorstellungen der Abruse - Wunschträume von zukünftigen Kriegern, die für sie kämpfen und eroberten.
    Aber was war dann mit dem Wrack in der Akkretionsscheibe von Auge-1? Was mit dem anderen, das die CADRION-Crew auf dem Mond im Vier-Planeten-System entdeckt hatte?
    Beide waren völlig real gewesen. Wir hatten Corrax-Raumschiffe gefunden, also gab es sie, und zwar in dieser Zeit.
    Nur nicht

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