1739 - Der Tabubrecher
ist möglicherweise verschlagen, aber der Ehrenkodex ist für ihn sehr wichtig, und er hat dieselbe Ausbildung wie ich. Er wird nicht das Risiko eingehen, seine Stellung zu verlieren."
„Möglich." Rhodan lächelte nicht. „Man kann nicht mißtrauisch genug sein, Pi-Poul. Bereiten wir uns vor. Atlan, du hältst die Stellung."
„Viel Glück, Perry! Jetzt kommt es nur auf dich an. Hoffen wir, daß dies alles nicht umsonst war."
12.
PAATROS Die Mannschaften der Gish-Vatachh und Raunach wurden als erste zur PAATROS übergesetzt, wo sie mit großem Jubel begrüßt wurden. Zwei Kommandoschiffe der Gish-Vatachh und Raunach standen bereits in der Nähe des Kreuzers, um die Soldaten später, nach der Verhandlung, aufzunehmen. Als erstes wurden sie auf die medizinische Station zur Untersuchung gebracht; später sollten sie noch vor dem Thean-Konsortium eine Aussage über das Verhalten der Galaktiker machen.
Nach dem Empfang der Mannschaft wurden Perry Rhodan, seine dreißigköpfige Eskorte, Pi-Poul und seine Kommandanten aufgefordert überzusetzen.
Die ganze Zeit über blieb die Funkverbindung bestehen, und Rhodan konnte den aufwendig geschmückten Hangar gut sehen. Die Gardetruppe der Gish-Vatachh stand aufgereiht an den Wänden entlang verteilt.
In der Mitte der Halle wartete, von zwei Gish eskortiert, Darimus Thean.
Er ist ja ganz allein, dachte Rhodan erstaunt.
Bevor er Pi-Poul darauf aufmerksam machen konnte, war der Andockvorgang bereits beendet, und die Schotte öffneten sich. Langsam verließen sie die Fähre.
„Ich sehe Waffen", erklang Darimus Theans Stimme, und er richtete das rechte Armpaar auf Rhodan. „Damit habe ich gerechnet und mich entsprechend vorbereitet." Er wies jetzt auf die Gish-Garde, die ebenfalls Waffen in den Händen hielt.
„Wir können daher beide unsere Friedensbereitschaft um so besser demonstrieren, indem wir gemeinsam die Warfen niederlegen", argumentierte Rhodan.
„Tretet doch näher", forderte der Thean die Galaktiker auf. „Wir werden ein gemeinsames Kommando geben und damit endlich die Barriere zwischen uns niederreißen. Um euch unsere friedliche Bereitschaft zu demonstrieren, sind wir übereingekommen, daß nur ich euch hier empfange. Die Theans erwarten euch im Konferenzsaal."
Dann vollzog er eine traditionelle Ehrbezeigung in Pi-Pouls Richtung. „Ich bitte um Vergebung, daß ich nun erst den ehrwürdigen Hohen Thean begrüße..."
„Schon gut", unterbrach ihn Pi-Poul. „Du weißt, daß mir nichts daran liegt. Die Ehre gilt vielmehr meiner tapferen Mannschaft, angeführt von den hervorragenden Kommandanten Dag-Rorn, Tgoriny und Graum."
Zusammen mit Perry Rhodan ging er langsam ein Stück weiter, bereit, das Zeichen zum Niederlegen der Warfen zu geben.
In diesem Moment stieß der ihnen folgende Gish-Kommandant Graum ein Fauchen aus. Einen Namen. In einer Reihe der Garde hatte er anscheinend jemanden entdeckt, den er kannte.
„Das ist unmöglich", sagte Pi-Poul verwundert, als er den Namen hörte. „Kein Thean würde..." Weiter kam er jedoch nicht mehr.
Von nun an ging alles sehr schnell...
Perry Rhodan blieb sofort stehen, als er bemerkte, daß Darimus plötzlich zurückwich, hinter die Gish-Eskorte. Gleichzeitig sah er, wie die Gish-Vatachh die Waffen hoben.
Die Männer, die ihn eskortierten, reagierten augenblicklich, umringten den Zellaktivatorträger und hoben ihre Waffen, um ihn zu schützen.
„Nein!" schrie Pi-Poul Thean. „Legt die Waffen nieder!"
Doch es war zu spät.
Aus den Reihen der Garde fielen die ersten Schüsse, die umgehend von den Galaktikern beantwortet wurden.
Sie waren blindlings in die Falle getappt, weil sie auf die Integrität eines Theans vertraut hatten.
Noch nie in der Geschichte der Damurial war ein solcher Verrat vorgekommen; Pi-Poul hatte noch vor wenigen Stunden voller Überzeugung davon gesprochen, um Rhodan das Mißtrauen zu nehmen. Ein solcher Verrat war für ihn undenkbar. „Der Thean!" rief Rhodan.
Er wurde von einem anderen Schrei überstimmt.
„Verrat!"
Er sah den jungen Kommandanten Dag-Rorn, der sich nach vorn kämpfte. Dem jungen Raunach war ebenso wie Rhodan völlig klar, auf wen als nächstes gezielt werden würde. Aus den Augenwinkeln heraus sah Rhodan etwas aufblitzen.
Und auch Dag-Rorn mußte es gesehen haben, denn in diesem Moment warf er sich vor seinen Thean.
Rhodan wollte ebenfalls zu dem alten Raunach, doch er wurde von den heranstürmenden Gish-Vatachh langsam zum Hangareingang
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