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1740 - Und er lebt doch!

1740 - Und er lebt doch!

Titel: 1740 - Und er lebt doch! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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gehabt haben. Er hatte etwas mit ihnen gemacht, er hatte sie manipuliert. Sie waren zwar noch Menschen, aber trotzdem irgendwie anders. Möglicherweise waren ihnen die Gefühle genommen worden, das hatte ich bei diesem Flachsblonden erlebt. Er hatte sofort zugestochen, als wir diesen Raum betreten hatten. Dabei war er nicht bedroht worden.
    Die beiden anderen Typen taten nichts. Es konnte auch sein, dass sie nicht bewaffnet waren. Jedenfalls waren es zwei Zeugen, deren Aussagen wichtig waren.
    Hinter meinem Rücken hörte ich Stimmen und das Geräusch harter Tritte. Wenig später erschien Karina Grischin. Sie hatte drei Männer des SEK mitgebracht.
    »John, wir werden die Tür aufsprengen.«
    »Okay.«
    Es wäre für uns zu gefährlich gewesen, im Raum zu bleiben. Wir mussten raus und Deckung finden.
    Auch die beiden Männer wurden in den Nebenraum gezerrt. Der Einsatzleiter selbst legte die Sprengladung an. Es war eine Plastikmasse, die mit einem Zeitzünder versehen war. Er bekam einige Sekunden, um selbst in Deckung zu gehen.
    Wir standen im Nebenraum zusammen. Die tote Wanda hatten wir hierher geschafft und auch deren Mörder. Dann hörten wir den Knall.
    Wir waren von der Tür weggetreten, die bei der Explosion zitterte, aber nicht barst.
    Karina sprach mich an. »Ich denke, dass die andere Tür jetzt offen ist.«
    »Dann lass uns nachsehen.«
    Staub wehte uns entgegen. Die Explosion hatte einen Teil der Wand rausgerissen, doch das spielte alles keine Rolle mehr. Der Weg in den Tunnel war frei.
    Der Kampf gegen die Staubwolke war nur kurz, dann standen wir vor der Öffnung.
    »Bereit?«, fragte Karina mich.
    »Und ob!«
    ***
    Wir kamen gut voran, auch wenn der Tunnel leicht anstieg, was sein musste, denn er sollte ja die Oberfläche erreichen.
    Vor uns tanzte der Lichtkegel aus Karinas Lampe. Er war so etwas wie ein Wegweiser, stieß aber dennoch ins Leere. Der Tunnel war doch länger, als wir angenommen hatten.
    Aber er hatte ein Ende.
    Die Sprossen einer Metallleiter schimmerten silbrig auf, als das Licht sie traf. Aber weder von Chandra noch von Rasputin sahen wir etwas.
    Karina kletterte als Erste die Sprossen hoch. Einen Widerstand fand sie am Ende der Leiter nicht. Die Fliehenden hatten die Eisenluke offen gelassen.
    Ich stieg der Agentin nach. Auf dem Weg ins Freie kullerten Krümel von oben herab in mein Gesicht. Auch ich sah schon eine gewisse Helligkeit, wobei das Licht ein Sprenkelmuster auf den Boden warf. Wenig später verließ ich den Ausstieg, schaute mich zunächst mal um und fand mich in einem lichten Wald wieder.
    Es musste der Wald sein, der noch zum Grundstück der Firma gehörte.
    Karina war schon einige Schritte nach vorn gelaufen. Den Blick hatte sie zu Boden gerichtet. Sie suchte nach Spuren und fand auch welche.
    »Sie sind sogar recht frisch«, meldete sie.
    »Meinst du, dass wir sie noch kriegen?«
    »Kann sein.«
    »Und wohin?«
    »Wir laufen einfach weiter, bis wir den Wald hinter uns haben.«
    »Okay.«
    Wir konnten nichts Besseres tun, und wir hatten trotzdem das Nachsehen.
    Hinter Chandra steckte eine Organisation. Die Erben Rasputins. Sie wollten ihn als neuen Herrscher aufbauen. Wer die Leute genau waren, das wussten weder Karina noch ich. Aber sie besaßen Macht, sie waren finanziell unabhängig, und sie konnten sich einiges erlauben.
    Wie einen Hubschrauber.
    Wir liefen noch durch die Lücken zwischen den Bäumen, als wir das typische Geräusch hörten. Da war der Motor angelassen worden. Die Rotorblätter drehten sich. Der Lärm sorgte dafür, dass meine Partnerin ihren Kommentar schrie.
    »Zur Hölle, sie fliehen!«
    Sekunden später hatten wir den Wald hinter uns gelassen und freie Sicht auf ein Feld, von dem die recht kleine Maschine wie ein dickes Insekt in den Himmel stieg. Es war ein Flieger ohne erkennbares Zeichen auf der Außenhaut. Die waren sicherheitshalber übermalt worden.
    Das Ding stieg in den Himmel, und wir standen auf dem Boden und konnten ihm nur nachschauen. Ob sich Rasputin und Chandra tatsächlich in der Maschine befanden, hatten wir nicht gesehen, aber wir gingen davon aus.
    Karina fluchte nicht mehr. Sie telefonierte. Wahrscheinlich wollte sie eine Verfolgung organisieren, aber das würde Zeit in Anspruch nehmen. Die hatte der Pilot schon jetzt genutzt und war in Richtung Osten geflogen, wo die Einsamkeit der Landschaft jede Menge Verstecke für diese Bande bot.
    »Mal wieder Pech gehabt«, fasste Karina zusammen. Sie schüttelte den Kopf und trat mit

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