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1741 - Hamillers Alleingang

Titel: 1741 - Hamillers Alleingang Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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erkannte der Arzt, daß es sich um Phil Bogolaes handelte, den plophosischen Biogenetiker.
    „Epileptischer Anfall!" stieß Henderson hervor. „Spritzen. Macht schnell!"
    Die Roboter setzten seine Anweisung innerhalb von Sekunden um. Ein leises Zischen klang auf, als sie das Medikament mit Hochdruck durch die Haut in die Blutbahn schossen. Augenblicke später entspannte sich der Körper des Liegenden.
    Der Biogenetiker begann regelmäßiger zu atmen und öffnete die Augen.
    Außer einer geröteten Stelle in der Armbeuge deutete nichts auf die erfolgte Behandlung hin.
    „Bringt ihn in den Beobachtungsraum", ordnete Henderson an und atmete innerlich auf. Bisher lief alles nach Plan. Niemand schöpfte Verdacht, nicht einmal die Roboter.
    Die Maschinen dirigierten das Prallfeld mit dem Plophoser zum hinteren Ausgang. Sie verschwanden mit ihm in dem kleinen Korridor, der die einzelnen Behandlungszimmer miteinander verband. Er endete ein Stück hinter dem Beobachtungsraum unmittelbar an der Außenwandung der BASIS. Anschließend kehrten die Roboter auf ihre Bereitschaftspositionen zurück, und Henderson schaltete sie nacheinander ab. Der Arzt schritt an seinen Mitarbeitern vorüber und kniff dabei das rechte Auge zusammen.
    Es war das Zeichen zum Aufbruch.
    „Ich danke euch", sagte er. „Wir sehen uns beim nächsten Notfall wieder."
    „Sir, wenn Sie mir eine Bemerkung erlauben?"
    Die Stimme aus dem Nichts klang euphorisch und der Situation in keiner Weise angemessen.
    „Ja, Hamiller? Was gibt es?"
    „Sie sollten Ihre Leute nicht nach Hause schicken. Aus mir unerfindlichen Gründen häufen sich Zwischenfälle solcher und ähnlicher Art seit kurzer Zeit."
    „Wundert dich das? Du bist eigenmächtig ins Arresum übergewechselt.
    Welche Vorstellungen machst du dir eigentlich über die Reaktion der Besatzung? Daß sie dich lobt? Deine Aktivitäten sind irrational und jagen uns Angst ein."
    „Es besteht kein Grund dazu. Unser Flug birgt keine Gefahr in sich.
    Aber wir müssen ES finden. Es geht um mehr als nur um die Existenz dieses Schiffes."
    „Solange du dafür keine Beweise vorlegen kannst, stehst du auf verlorenem Posten."
    „Sie sagen es, Mister Henderson. Das weiß ich, und das weiß auch die Besatzung. Es ist der eigentliche Grund, warum ich so handle und nicht anders. Mir bleibt keine andere Wahl."
    „Darauf können wir wiederum keine Rücksicht nehmen. Für uns bist du ein Kommandant außer Kontrolle. Irgendwann wird uns eine Möglichkeit einfallen, dich außer Betrieb zu setzen."
    „Sir, was sagen Sie da?" Die Stimme der Hamiller-Tube nahm einen fast hysterischen Klang an. „Das ist Meuterei gegen die Schiffsführung.
    Vergessen Sie nicht, daß ich die endgültigen Entscheidungen treffe. Der Bote ist nicht erschienen, deshalb muß ich mich auf die Suche machen."
    „Das ist mir völlig egal. Bote hin, Bote her." Der Mediker beherrschte sich nur mit Mühe. „Schon die Tatsache, daß du leicht aus der Fassung zu bringen bist, ist doch ein Zeichen dafür, daß mit dir etwas nicht stimmt, Hamiller."
    Die Syntronik schwieg, und der Mediker verließ den Raum.
    Ein Bote also. Warum hatte Hamiller bisher nichts davon erwähnt? Die ganze Angelegenheit sah äußerst konstruiert aus. Eine Ausrede der Tube?
    Die anderen folgten Henderson. Gemeinsam suchten sie den Beobachtungsraum auf. Der Mediker kümmerte sich um den Plophoser. Dieser kniff fast unmerklich das rechte Auge zusammen.
    „Alles in Ordnung?" erkundigte sich Henderson.
    „Ja", ächzte Phil Bogolaes.
    „Gut. Wir machen ein paar Bewegungsübungen. Das lockert die Verkrampfung, die man sich bei einem solchen Anfall zuzieht."
    Er half ihm beim Aufstehen. Die ganze Gruppe ging hinaus in den Korridor und dann bis an dessen hinteres Ende. Plötzlich bildete sich in der metallenen Wandung eine Öffnung. Im Schein einer Notlampe erkannten sie eine kleine, hagere Gestalt.
    „Schnell!" flüsterte Leon Zoldan. „Ihr laßt euch viel zuviel Zeit."
    Er wußte, wovon er sprach, denn Leon Zoldan besaß ausgiebige Erfahrungen im Umgang mit der Hamiller-Tube.
    So schnell es ging, schlüpften sie durch die Öffnung und folgten ihm in den Bereich zwischen den Verstrebungen der mehrschichtigen Ynkelonium-Konstruktion der BASIS-Außenwandung. Sie balancierten über eine der Querstreben und riefen sich unaufhörlich ins Bewußtsein, daß ein Abrutschen lebensgefährlich war.
    In Richtung der Schleuse erweiterte sich der Zwischenraum etwas.
    Zoldan führte sie zu der

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