1744 - Der Plan des Unsterblichen
Owigo-Welt Tornister darstellte.
Das umgängliche Verhalten der Koordinatorin beruhte sicher auch auf der verzweifelten Lage ihres Volkes. Gerade in den letzten Tagen und Wochen waren die Vorstöße der Abruse immer massiver geworden.
Allmählich schienen die Ayindi zu begreifen, daß sie ohne die Hilfe der Galaktiker hoffnungslos der totalen Vernichtung entgegentrieben. Die Kriegerinnen hatten keine Chance mehr.
Maninga erklärte, daß sie vorübergehend die Aufgabe übernommen habe, mit den Galaktikern Kontakt zu halten und sie zu informieren, zumal Moira anderweitig beschäftigt sei. Was sie damit genau meinte, verriet sie nicht.
Die drei Freunde hatten im Halbkreis in den Kontursesseln der Zentrale der CIRIAC Platz genommen. Die mächtige Gestalt Maningas stand zwischen ihnen als normalgroßes Holo.
Auf der Rundung der Wand dahinter war die Konstellation der Galaxien abgebildet, wie sie sich zwischen Barsador und Maridur darstellte. Farbig eingezeichnet waren die Gebiete, in denen sich die Abruse bereits festgesetzt hatte.
In einer anderen Farbe waren die Regionen gekennzeichnet, die in nächster Zeit fallen würden. Dazu gehörte vor allem die Galaxis Calldere.
Eine dritte Farbbildung zeigte eine schlauchartige Form mit Zacken, die von der Galaxis Maridur in Richtung Barsador wies. Hier hatte die Abruse nahezu alle einzelnen Sonnensysteme in Besitz genommen und kristallisiert.
Es herrschte aber bisher keine durchgehende Zone der Todesstrahlung vor. Deren Ausbreitung erfolgte zwar mit Lichtgeschwindigkeit, aber bei den gewaltigen Entfernungen würde es noch einige Zeit dauern, bis der Schlauch zur Gänze für die Ayindi unpassierbar geworden war.
Auf der dreidimensionalen Darstellung war sehr deutlich zu erkennen, daß die Abruse mit aller Macht in Richtung Barsador drängte.
„Über eure jüngsten Aktivitäten bin ich bereits von der Automatik der CIRIAC informiert worden", sagte Maninga. „Wie ihr auf der Karte seht, hat die Abruse weitere Gebiete erobert. Die Evakuierung der Galaxis Calldere läuft auf vollen Touren. Die Lage spitzt sich trotzdem immer weiter zu. Ihr werdet an der Front dringend benötigt, denn ihr allein könnt ja im Feindgebiet operieren."
„Immer eins nach dem anderen", vertröstete sie Perry Rhodan. „Mit unseren drei Rochenschiffen können wir die Abruse nicht entscheidend schlagen, sondern nur ihren Vormarsch verlangsamen. Es muß etwas anderes geschehen. Und das wird geschehen."
„Du machst mich neugierig", gab die Ayindi offen zu.
„Es gibt eine Chance für eine Entscheidung zu euren Gunsten", sagte der Terraner. „Aber dazu brauchen wir eure Hilfe. Bist du darüber informiert, daß es im Parresum sogenannte Superintelligenzen gibt, die über einer Mächtigkeitsballung aus mehreren Galaxien stehen?"
„Moira hat uns davon berichtet", antwortete Maninga. „Aber ich räume ein, daß ich mir nichts Konkretes darunter vorstellen kann."
„Das ist auch nicht erforderlich. Die Superintelligenz unserer Mächtigkeitsballung heißt ES. Wie wir erst jetzt durch einen Boten der Superintelligenz erfahren haben, hat ES sich schon seit langem mit dem Problem der Abruse befaßt."
„Wie soll ich das verstehen? Kann eure Superintelligenz nach Belieben zwischen beiden Seiten des Universums hin- und herpendeln?"
„So genau wissen wir das auch nicht. Dieser Punkt und die eigentlichen Hintergründe sind im Augenblick von untergeordneter Bedeutung. Wichtig ist für euch und für uns nur, daß ES die Vernichtung der Abruse wünscht und mit allen Mitteln unterstützt. ES hat einen Plan zur Ausschaltung der Abruse entwickelt, und dieser muß schnellstmöglich in Taten umgesetzt werden."
„Es ist keine Frage", sagte die Ayindi spontan, „daß wir dieses Vorhaben mit allen Mitteln unterstützen, auch wenn zumindest ich starke Zweifel an einem Erfolg habe. Welcher Art soll die Unterstützung sein?"
Perry Rhodan erläuterte die wichtigsten Punkte des Langzeitplans und beschrieb dann ausführlich, welche Bedeutung die Nocturnenstöcke hatten und welche Größe sie besaßen.
„Ich sehe da ein riesiges Transportproblem", schloß er seine Argumentation ab. „Wir Galaktiker können unmöglich die riesigen Gebilde in einer angemessenen Zeit ins Arresum schaffen."
„Das sehe ich anders", zeigte sich Maninga zuversichtlich. „Mein Volk ist durchaus in der Lage, in kurzer Zeit Hunderte dieser Nocturnenstöcke aus der Mächtigkeitsballung von ES zu holen und ins Arresum zu
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