Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1746 - Das Herz der Abruse

Titel: 1746 - Das Herz der Abruse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
Ayindi.
    Einige Tage lang wurde die Arbeit durch nichts gestört. Sektor für Sektor des Arresums suchten die Ayindi, der Terraner und der Nakk ab, in der Hoffnung, einen oder mehrere Hyperstrahler zu entdecken und so Hinweise auf das Herz der Abruse zu finden.
    „Nichts", seufzte Myles Kantor, als sich auch am sechsten Tag der Suche kein Erfolg eingestellt hatte. „Ich hatte mir wesentlich mehr von unserer Zusammenarbeit versprochen."
    Hiralda blickte ihn lange mit ihren gelben Augen an. „Wir müssen geduldig sein", sagte sie. „Der Kampf gegen die Abruse dauert nun schon .So lange, da kommt es auf ein paar Stunden oder Tage nicht an."
    Es war, als hätten die’ anderen Mitglieder der ayindischen Delegation nur auf diese Worte gewartet, um sich dazu äußern zu können. Eine Ayindi betrat das Observatorium.
    „Die Zeit drängt", sagte sie und hob dabei unruhig ihre mächtigen Schultern. „Die Abruse greift energisch an. Sie hat an mehreren Stellen unsere neuen Kapselschirme durchbrochen. Einige Schneeflocken sind sogar bis in den inneren Ring vorgedrungen."
    Die Nachricht erschreckte Hiralda sichtlich.
    Der Einflußbereich der Ayindi war vor den Schneeflockenschiffen der Abruse mit drei Kapselschirmen abgeriegelt. Dabei handelte es sich um den äußeren Kapselschirm, den mittleren Kapselschirm mit einem Radius von 80.000 Lichtjahren rund um das Aariam-System und um den inneren Kapselschirm mit einem Radius von wenigen Lichtstunden um das Aariam-System.
    „Ich hoffe, alle Schneeflocken konnten zurückgeschlagen oder vernichtet werden", sagte der Kosmologin.
    „In der Tat", bestätigte die andere Ayindi. „Näher als 80.000 Lichtjahre ist keine Schneeflocke an uns herangekommen. Noch nicht.
    Aber das könnte sich ja irgendwann ändern, wenn wir nicht aufpassen oder uns zuviel Zeit lassen."
    Der Vorwurf war nicht zu überhören, doch Hiralda tat, als ginge er sie nichts an. Mit einer befehlenden Geste gab sie der anderen zu verstehen, daß sie den Raum verlassen sollte; die Ayindi gehorchte.
    Danach blickte die Kosmologin lange nachdenklich auf die Monitoren.
    „Ich fürchte, wir nähern uns dem Ende", sagte sie leise. „Die Abruse sieht sich kurz vor ihrem Ziel, sie will sich nicht mehr aufhalten lassen."
    Myles Kantor hantierte an einem der Ortungsgeräte. Irgendwo da draußen in der Unendlichkeit des Arresums schlug das Herz der Abruse.
    Nur wenn sie dieses Herz entdeckten und auf irgendeine Weise irritierten oder gar ausschalteten, konnten die Ayindi auf eine Zukunft hoffen. Gelang es nicht, die Hyperstrahler zu finden, dann würde das Volk der Ayindi untergehen.
    Voller Schrecken dachte Myles an die Möglichkeit, daß die Abruse ins Parresum durchbrechen und dort ihr tödliches Werk fortsetzen könnte. Es wäre das Ende der Schöpfung, so wie er sie als Terraner verstand.
    „Alle Anzeichen deuten darauf hin, daß die 123 Hyperstrahler tatsächlich nicht allzu weit von unserem Lebensbereich entfernt sind", wiederholte Hiralda, was sie schon einige Male in diesen Tagen gesagt hatte. „Und wenn es wirklich so ist, dann müßte es gelingen, sie mittels unserer weitreichenden Hypertaster zu orten und so ihre genaue Position zu bestimmen."
    Myles Kantor antwortete nicht. Er blickte auf einen der Monitoren, auf denen er Paunaro sehen konnte. Er wußte, daß der Nakk mit höchster Konzentration und mit einem für ihn ungewöhnlichen Tempo arbeitete, aber bisher hatte auch er keinen Erfolg gehabt.
    Myles mußte daran denken, was einer der Wissenschaftler von der BASIS gesagt hatte: „Die Suche kann Jahre in Anspruch nehmen, und bis dahin hat die Abruse ihre Schlußoffensive längst erfolgreich abgeschlossen."
    Der „Todeskorridor" war ein allzu deutliches Mahnmal. Er bewies, daß die Abruse sich durchzusetzen wußte, und daß die Ayindi letztlich keine wirklich wirksame Abwehr gegen sie hatten.
    Myles zweifelte nicht daran, daß sich der „Todeskorridor" weiter voranschieben, verdichten und zugleich ausdehnen würde, bis er schließlich das Herz der Ayindi erreichte. Das war dann der Zeitpunkt, an dem die letzte Hoffnung erlöschen mußte, an dem die Ayindi die letzten Station ihrer Existenz erreicht hatten.
    Einer der Monitore erhellte sich, das Gesicht einer jungen Ayindi erschien.
    „Ich meine, du solltest wissen, daß die Abruse mit geballter Kraft angreift", teilte sie Hiralda mit. „Sie unternimmt an allen Fronten massive Vorstöße gegen unsere Enklave und erobert ständig neue Gebiete."
    Die

Weitere Kostenlose Bücher