1746 - Das Herz der Abruse
darin, daß einzig und allein die Information wichtig war, daß es sich bei dem Herz der Abruse mit größter Wahrscheinlichkeit um 123 Hyperstrahler handelte. Wenn es gelang, eine Sternenformation zu finden, die aus einer solchen Zahl von Hyperstrahlern bestand, dann konnte man sicher sein, dieses Herz gefunden zu haben.
„Und jetzt zu den Beobachtungen im Draam-System", sagte Perry Rhodan. „Wir haben sie ebenfalls aufarbeiten lassen. Es liegen verschiedene Prozesse vor, die wir haben hochrechnen lassen, so daß wir zu einer guten Simulation gekommen sind."
Er traf einige weitere Vorbereitungen für die Vorführung.
„Inzwischen sind wir zu der Bezeichnung abrusische Genese für die Vorgänge auf dem fünften Planeten gekommen", fuhr er fort.
„Abrusische Genese?" fragte Atlan. „Du glaubst also, daß ihr Zeuge der Entstehung einer abrusischen Welt gewesen seid?"
„Genau das glauben wir", bestätigte Rhodan. „Du selbst hast beobachtet, daß sich in etwa zwanzig Sonnensystemen mit Planeten des >Todeskorridors< Schneeflocken massieren und im Orbit von Planeten in großer Menge zu diffundieren scheinen."
„Richtig", stimmte der Arkonide zu. „Ich hatte leider keine Gelegenheit, diese Vorgänge genauer zu beobachten."
„Wir glauben nun, die Entstehung eines Werftplaneten darstellen zu können", kündigte Rhodan an.
Die Vorführung begann.
„Wir haben die verschiedenen Vorgänge mit Kameras erfaßt", erläuterte Rhodan. „Müßig zu erwähnen, daß sie zentral gesteuert wurden.
Die Ergebnisse wurden dem Rechner eingegeben, und er hat sie in einer Simulation dargestellt. Zu bedenken ist, daß ein solcher Prozeß, wie wir ihn beobachtet haben, viele Jahre dauern muß - von seinem Beginn bis zu seinem Abschluß. Wir waren nur einige Tage lang Zeugen des Geschehens auf dem Planeten, also war es dem Schiff überlassen, das gesamte Ereignis hochzurechnen."
In der Simulation lief nun das Geschehen im Zeitraffer ab. Ereignisse, die viele Tage in Anspruch genommen hatten, wurden in Minuten dargestellt, da der Rechner die aus allen Bereichen des Planeten erfaßten Aufnahmen der unterschiedlichsten Entwicklungsphasen so zusammenstellte, daß der Prozeß von Anfang bis zu seinem Ende verfolgt werden konnte.
Die als Saatketten bezeichneten Stränge der in vier Typen mutierten Schneeflocken senkten sich auf den Planeten hinab. Der ballonartige Typ erreichte sein Ziel als erstes und schuf einen großen Bereich, in dem Temperaturen nahe dem absoluten Nullpunkt herrschten.
Der an Diamantschiffe erinnernde Typ sorgte danach für einen rasend schnellen Anstieg der Temperaturen auf über 1000 Grad Celsius. In das brodelnde und kochende Zentrum hinein fügten sich die kristallinen Formen der ursprünglichen Schneeflocken zusammen mit den trichterförmigen Staubtypen ein.
„Wahnsinn", kommentierte Reginald Bull.
Die Simulation stellte den Prozeß so dar, als sei er in einem eng begrenzten Bereich in einer überschaubaren Zeit abgelaufen, obwohl er von Bereich zu Bereich unterschiedlich war.
„Die CIRIAC hat weiter hochgerechnet", dozierte Perry Rhodan. „Der Planet wird nach den Erfordernissen der Abruse umgeformt, bis ein Werftplanet entstanden ist. Irgendwann wird sich eine mit Mineralien aller Art angereicherte Brühe bilden, in der die Schneeflocken allmählich wachsen."
„Auch eine Art von Planetenforming", stellte Ronald Tekener nüchtern fest.
Rhodan hatte mit seinen Worten an Beobachtungen erinnert, die sie schon früher auf einem Werftplaneten gemacht hatten, als sie gezwungen gewesen waren, mit den Rochenschiffen in ein Meer einzutauchen.
Die Unsterblichen hatten sich bis auf den Grund sinken lassen, um ihren Verfolgern zu entkommen. Dabei hatten sie das faszinierende Geschehen beobachten können.
Auf dem Meeresboden hatten sich kilometerlange, fadenförmige Gebilde befunden, an denen Unmengen von abrusischen Kristallschiffen gehaftet hatten. Alle Schneeflocken hatten sich in einem unterschiedlichen Entwicklungsstadium befunden, und es war unzweideutig gewesen, daß sie tatsächlich in einer Art Nährlösung wuchsen. Sie entzogen der Brühe im Rahmen eines genau festgelegten Bauplanes alle notwendigen Materialien und fügten sie zusammen, bis nach mehreren Wochen eine flugfähige Schneeflocke entstanden war.
„Sie bringen alles in Massen zu der entstehenden Werft, was diese später für den Bau von Raumschiffen benötigt", stellte Bully kopfschüttelnd fest.
„Es war also richtig, die Welt
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