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1746 - Das Herz der Abruse

Titel: 1746 - Das Herz der Abruse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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konnte seine Umgebung erkennen. Der Effekt war wie eine Erlösung für ihn, so als ob alles Dunkle und Unheimliche von ihm abgefallen sei.
    Plötzlich drängten sich ihm Gedanken an Alice Dragen auf. Er sah ihre Augen vor sich, und dann erinnerte er sich an die Kratzer, die er auf ihrem Rücken zurückgelassen hatte.
    Keine Frau hatte er mehr geliebt als sie!
    Ihm wurde bewußt, daß Perry Rhodan und die anderen, sollten sie je lebend zur BASIS zurückkehren, mit Alice über ihn sprechen würden.
    Alice würde Fragen stellen, und sie sollte nicht die Antwort erhalten, daß er - möglicherweise gegen seinen Willen - zum Verräter an der Menschheit geworden war.
    Nie zuvor in seiner Existenz hatte er sich derart konzentriert wie in diesen Sekunden, in denen er die Nähe etwas Mächtigen und ungeheuer Gefährlichen spürte. Unglaubliche Kräfte schienen sich in ihm zu vereinen, und er brach aus.
    Für Sekundenbruchteile stand er auf einem der Gänge des Raumschiffes, irgendwo im Heck. Dann trieben ihn die Kräfte weiter, die er in einem letzten Aufbäumen mobilisiert hatte.
    Er wollte das Raumschiff verlassen, aber er wollte nicht nach einer Schleuse suchen und auf konventionelle Weise in den Raum gehen. Er fürchtete, daß die Atempause, die ihm sein schattenhafter Partner gewährte, nicht lange genug für diesen Weg währte.
    Er bündelte alle Kräfte in sich, warf sich gegen die teilweise aus Kristallen bestehende Schiffswand, durchbrach sie und raste in den Weltraum hinaus, direkt einem Eventail entgegen, der die CIRIAC zu erfassen drohte.
    In diesen letzten Sekundenbruchteilen seiner Existenz wurde Pene Vorace von einem ungeheuren Glücksgefühl durchdrungen.
     
    *
     
    Die Automatik meldete einen explosionsartigen Energieumsatz und einen Druckabfall an der Peripherie im Heckbereich des Rochenschiffes, und plötzlich schwebte ein hell glitzerndes und leuchtendes Objekt in den Weltraum hinaus. Für einen kurzen Moment hatte es eine humanoide Form, dann aber platzte es auseinander und teilte sich in Millionen von winzigen Fragmenten, die sich nach allen Seiten hin wie zu einem großen Schutzschirm ausbreiteten.
    Rhodan und die anderen in der Zentrale der CIRIAC blickten überrascht auf die Monitore. Der Eventail breitete sich aus und näherte sich der CIRIAC, doch er sah seltsam verzerrt aus und schien sich in zahllose Seitenarme aufzuspalten. Auch der Planet, der als Scheibe zu erkennen war, schien sich in mehrere Teile aufzulösen, die sich auf bizarre Weise gegeneinander verschoben.
    Der Eventail verfehlte die drei Raumschiffe um mehr als 1000 Kilometer und kam auch der TARFALA nicht bedrohlich nahe.
    Gucky blickte an sich hinunter. Der Ilt war benommen, als erwache er aus einer tiefen Narkose, und er war so verwirrt, daß er keinen klaren Gedanken fassen konnte. Doch er erholte sich langsam, so daß er in seine Kabine teleportieren konnte.
    Er legte seinen SERUN ab, um sich danach unter die Dusche zu stellen.
    Minuten später kehrte er mit ernstem Gesicht in die Zentrale zurück.
    „Ich bin froh, daß ich dich gesund und munter sehe", sagte Mila.
    „Wir hatten Angst um dich", bemerkte Nadja.
    Gucky antwortete nicht. Er watschelte zu einem Sessel, kletterte umständlich hinein, obwohl es viel leichter für ihn gewesen wäre, wenn er sich telekinetisch auf die Sitzfläche gehoben hätte. Dann schüttelte er heftig den Kopf und schlug sich die Handballen seiner geöffneten Hände mehrmals gegen die Schläfen.
    „Ich bin total benommen", eröffnete er den anderen. „Mir ist, als wenn ich gar nicht hier wäre! Nur über eines bin ich mir völlig im klaren: Pene Vorace existiert nicht mehr. Ich habe seine Gedanken erfaßt. Er hat die CIRIAC verlassen, sich dem Eventail entgegengeworfen und sich für uns geopfert, aber er hat mir einen Gedanken geschickt, den ich nicht verstehe. Ich muß darüber nachdenken."
    „Laßt ihn in Ruhe", bat Rhodan. „Er braucht etwas Zeit, um sich zu erholen."
    Gucky nickte ihm dankbar zu. Es war, wie sein alter Freund gesagt hatte. Er brauchte Zeit.
    Er ließ sich tief in die Polster sinken, schloß die Augen und versuchte sich in Erinnerung zu rufen, welche Gedanken ihn mit Pene Vorace verbunden hatten. Als es ihm nicht gelang, schob er das Problem zur Seite und richtete seine ganze Aufmerksamkeit auf das, was auf dem Planeten Olgur geschehen war.
    Einige Minuten vergingen, dann seufzte er tief, reckte sich und schüttelte sich, als könne er auf diese Weise die letzte Benommenheit

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