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1748 - Im Teufelskreis

Titel: 1748 - Im Teufelskreis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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hörte er sich fragen, einem plötzlichen Impuls folgend. „Wo ist Bully, Dr. Fleeps?"
    Der Ausbilder schien ihn nicht zu verstehen.
    Der Maskenträger Eben noch hatte er eine Frage von Reginald Bull beantworten wollen, an Bord der CADRION, im Angesicht des lebensfressenden Monstrums.
    Eben noch hatte er zusammen mit Bully, Gucky und den Vandemar-Zwillingen auf die in düsterem, unheimlichen Licht glühenden Staubwolken der Abruse gestarrt - und nun stand er vor dem Transmitter in jener Station, die er niemals vergessen hatte.
    Die Transmitterhalle der Handelsstation Bonton, von wo er sich in wenigen Augenblicken nach Peruwall abstrahlen lassen würde, um als zuckendes, winselndes Etwas am Ziel anzukommen.
    Dazwischen lagen die vier Stunden, die sein Leben vollkommen verändert hatten.
    Er wußte es, obwohl ihm natürlich von Anfang an klar war, daß er nicht hierhergehörte; nicht in dem SERUN, den er trug, und nicht mit dem Aktivatorchip, der ihm die relative Unsterblichkeit verlieh. Beides hatte er nicht besessen, als er in das wallende Nichts des Auflösungsfelds trat - im Jahr 3428 alter Zeitrechnung.
    Er spürte, wie er am ganzen Körper zitterte.
    Er hatte das Gefühl, gleich ersticken zu müssen. Sein Verstand sagte ihm, daß ihm gar nichts geschehen könne, weil dies ja nicht seine Wirklichkeit war, sondern irgendein Spuk. Aber der klare Kopf versank in der Panik, die nach ihm griff und ihm den Hals zuzudrücken drohte.
    Alaska Saedelaere löste sich von dem Anblick des Abstrahlfeldes und schaffte es, sich umzudrehen. Noch stand er vor den Transmittersäulen, noch war er nicht da. Noch konnte er kehrtmachen und der Katastrophe entkommen.
    Konnte er es wirklich?
    Jemand oder etwas hatte ihn hierherversetzt und mit seinem uralten Trauma konfrontiert - schnell, hart und brutal.
    Wer immer es gewesen war, es konnte nicht ohne Sinn und Zweck geschehen sein.
    Dieser Jemand kannte ihn und wollte etwas von ihm. Ein Test, eine Prüfung, alles mögliche konnte der Grund sein.
    Alaska zögerte. Er kam, im Gegensatz zu Perry Rhodan, erst gar nicht auf den Gedanken, über die Systeme seines SERUNS einen Kontaktversuch zu unternehmen.
    Eben noch war er entschlossen gewesen, eine Flucht aus der Station zu versuchen. Er kannte die Räumlichkeiten noch gut, viel zu gut. Vielleicht trat er oben hinaus ins Sonnenlicht, und der Spuk war vorbei.
    „Nein", murmelte er, „so leicht ist es bestimmt nicht."
    Er drehte sich zu dem Transmitterfeld zurück und registrierte dabei, daß noch etwas nicht so war wie im Jahr 3428.
    Es gab keine anderen Menschen außer ihm. Damals waren Techniker und Passanten in der Halle gewesen. Heute war sie vollkommen leer.
    Hieß das auch, daß er diesmal, wenn er sich dem Entstofflichungsfeld anvertraute, nicht mit dem Cappin zusammenstoßen würde? Daß es keine Umgruppierung seiner atomaren Zellstruktur gab und daß die Menschen, die sich bei seiner Ankunft in Peruwall gerade aufhielten, bei seinem Anblick nicht dem Wahnsinn verfallen würden?
    Alaska gelang es, sich etwas zu beruhigen. Er zwang sich zum tiefen, regelmäßigen Atmen. Das Zittern ließ nach, und er konnte wieder logischer denken.
    Er mußte jetzt seine Wahl treffen. Nur dies konnte der Sinn dieser Prüfung oder des Spiels sein, in dem er sich wiedergefunden hatte.
    Eine Mutprobe? Wem aber sollte so etwas Kindisches nützen!
    „Was geschieht", fragte er halblaut, „wenn ich den Transmitter diesmal nicht benutze?"
    Was geschah, wenn er ihn benutzte?
    Alles war still um ihn herum. Niemand zeigte sich. Aber tausend unsichtbare Augen schienen ihn anzustarren und darauf zu warten, wofür er sich entschied.
    Wieder drängte es ihn danach, einfach wegzulaufen und nicht noch einmal durchmachen zu müssen, was sein Leben, seine ganze Existenz zerstört hatte. Aber er ahnte, daß dies keine Lösung sein konnte.
    Wer oder was ihn durch Zeit und Raum ausgerechnet hierher zurückversetzen konnte, dem lag nichts daran, daß er sich aus seinem Dilemma stahl.
    Hindurch, dachte er aufgewühlt, oder hier stehenbleiben und warten, was dann geschieht, wenn ich es nicht tue.
    Er war kein Feigling, aber das, was hinter dem schwarzwabernden Feld auf ihn lauerte, hatte nichts mit Mut oder Feigheit im gebräuchlichen Sinn zu tun.
    Plötzlich wich die namenlose Angst einer Kühle, die ihn selbst überraschte.
    Wollten sie sehen, wie er davonlief?
    Natürlich hatte Alaska sich denken müssen, daß dies eine Falle der Abruse sein könnte. Vielleicht war es

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