1748 - Im Teufelskreis
weil Gucky auf der faulen Haut lag?"
„Hör zu", begann Bully. „Du bist noch lange nicht wieder..."
„Denkst du?" Der Ilt nahm ihn am Handgelenk, mit der anderen Hand faßte er Alaska Saedelaere an. „Du sollst doch nicht denken, sondern das klügeren Leuten überlassen."
Er verschwand mit den beiden Männern.
*
Gucky schaffte es, Bull und Saedelaere zur CADRION zu bringen, und danach Atlan und Dao-Lin-H’ay zur CAJUN.
Von diesem Einsatz kam er wieder mehr tot als lebendig zurück, und jeder sah, daß seine großen Sprüche nichts als eigener Zuspruch gewesen waren, vielleicht noch etwas Beruhigung für die Freunde.
„Es ist besser, wir fliegen alle zusammen zum Pulk hoch", sagte Perry Rhodan, als der Ilt keuchend und zitternd vor ihm auf dem Boden lag. „Es hat keinen Sinn mehr, Gucky. Ich kann und will nicht riskieren, daß du uns irgendwo im Pararaum auf der Strecke bleibst."
„Blödsinn", keuchte der Ilt. „Aber ich... lasse mich breitschlagen. Wir... schließen einen Kompromiß. Ich bringe dich und Mike zur CIRIAC, damit sind alle Rochen besetzt. Die anderen..."
„Wir fliegen auf der Stelle zu den Nocturnen und unseren Schiffen hoch", sagte Nadja. „Mach dir darum keine Sorgen, Kleiner. Bring Perry und Mike noch ins Schiff, und dann nichts wie ab ins Bett mit dir. Du mußt es uns versprechen, hörst du?"
„Ich... verspreche euch alles", japste er heiser. „Ich gebe dem Druck nach..."
Gucky streckte die Arme aus. Perry und Michael Rhodan ergriffen sie nach kurzem Zögern.
„Sie formt sich schneller um", flüsterte Mila, und jeder wußte, von wem sie sprach. „Sie wird dichter, mächtiger, viel stärker..."
„Dann ab mit uns!" dröhnte Icho Tolots Stimme aus den Helmempfängern der anderen. „Bevor wir wieder getrennt werden."
„Sage ich doch."
Gucky sprang zum letztenmal. Mit ihm entmaterialisierten die beiden Rhodans, und alle Zurückbleibenden hofften, daß Gucky tatsächlich genügend Kraft und Konzentration hatte - und nicht mit ihnen in einem Überraum für immer strandete.
„Alles Bisherige", flüsterte Mila, wie in Trance, „war nur Spielerei, mehr nicht. Jetzt sammelt die Abruse ihre ganze Kraft. Ich weiß nicht, was geschehen wird, aber es wird schrecklich sein."
„Für sie oder für uns, das werden wir sehen", grollte Icho Tolot und startete. Wie eine Rakete schoß er in den dunklen Himmel des Abruse-Planeten, auf dem paradoxerweise nichts Abrusisches zu existieren schien.
Julian Tifflor und Ronald Tekener folgten ihm, dann als letzte die Zwillinge.
Die letzten Minuten des zweiten April, des Tages, den keiner von ihnen so schnell wieder vergessen würde, waren angebrochen, als Mila und Nadja die Zentrale der CADRION betraten.
Die Schwestern ließen sich beide in Formenergiesessel fallen, die sie herbeidirigiert hatten. Mit geschlossenen Augen lagen sie mehr in ihnen, als daß sie noch aufrecht sitzen konnten. Beide atmeten wie synchron, flach und langsam. Beide schüttelten den Kopf wie zwei gleichgeschaltete Robot-Marionetten.
„Heilige Galaxis!" rief Reginald Bull heiser. „Was habt ihr jetzt wieder?"
„Ich bin nicht sicher, ob ich es hören will", sagte Alaska.
Von Gucky war nichts zu sehen. Entweder steckte er noch in der CIRIAC, oder er lag tatsächlich in seiner Kabine und schlief tief und fest.
Etwas Besseres konnte er auch gar nicht tun, denn Nadja Vandemar meldete mit geschlossenen Augen: „Es hat begonnen. Die Abruse..."
„Was?" fragte Bull schnell. „Was ist mit ihr?"
Nadja hob die Lider und sah einige Sekunden lang auf die Kugelwandung der Zentrale, die sich als ein einziges Hologramm präsentierte. Es zeigte verschieden eingefärbte Bereiche der Umgebung und ein Ortungsbild des Planeten und seiner Sonne.
Es war wie die Ruhe vor dem alles hinwegfegenden Sturm.
Aber nur für den, der nicht die entsprechenden Sinne besaß, um hinter die verwirrende Fassade zu blicken.
Mila gab einen erstickten Laut von sich und bäumte sich auf. Ihre Schwester streckte ihr die Hand entgegen. Mila ergriff sie.
„Sie schlägt zu", sagte die Strukturformerin. „Es ist, als sei sie erst in diesen Momenten erwacht. Und sie wirft all ihre Macht in den Kampf...
gegen uns."
Sie sah Reginald Bull in die Augen.
„Jetzt, Bully, in diesem Moment."
*
Ich bin in der CAJUN und warte auf das, was uns bevorsteht. Nach dem, was die Zwillinge sagen, dürfen wir uns auf einen heißen Tanz gefaßt machen.
Aber wir sind blind und können nur
Weitere Kostenlose Bücher