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1748 - Im Teufelskreis

Titel: 1748 - Im Teufelskreis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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und die anderen schon bange auf ihn - gerade jetzt, wo es der Abruse endgültig an den Kragen zu gehen schien.
    Aber auch dieses „Gerade jetzt" hatte auf der Waagschale das geringere Gewicht gegen den Anblick, der sich ihm im Schein der untergehenden Sonne bot. Nicht das größte Abenteuer konnte das aufwiegen, was er jetzt endlich, durch Spuk oder Nichtspuk, gefunden hatte.
    Es konnte ihm gleich sein, wer oder was ihn, wie auch immer, hierhergebracht hatte. Später würde er schon wieder zu seinen Kameraden zurückkehren, da war er ganz sicher. Vielleicht brauchte er dazu gar nichts zu tun. Vielleicht geschah es von selbst und viel eher, als ihm lieb war. Vielleicht kam er überhaupt nicht dazu, sich den Ilts zu zeigen und von ihnen zu erfahren, was in den Jahrhunderten seit Tramps Vernichtung alles mit ihnen geschehen war.
    Der Gedanke an diese Möglichkeit trieb ihn an. Er watschelte in seinem SERUN den Hügel hinab ins Tal. Noch hatten sie ihn nicht bemerkt, und das war gut so. Er wollte seine Artgenossen überraschen und stellte sich schon vor, wie groß ihre Augen werden würden, wenn er plötzlich vor ihnen stand und...
    Aber halt! Den großen Auftritt konnte er sich wohl abschminken. Sie konnten ja gar nichts von ihm wissen. Keiner von ihnen ahnte, welchen großen Helden ihr Volk hervorgebracht hatte.
    Gucky kicherte und wischte sich die Tränen ab.
    Er würde ihnen zuerst einige Kunststücke zeigen, daß ihnen Hören und Sehen vergingen. Und dann von seinen Taten berichten. Jawohl, so würde er es machen. Und um sie auch wirklich zu überraschen, verzichtete er darauf, nach ihren Gedanken zu espern. Je nachdem, wie weit sie telepathisch begabt waren, würden sie seine geistigen Fühler spüren und zu früh aufmerksam werden.
    Er lachte in sich hinein, als er sich ihre Gesichter vorstellte. Seine Heiterkeit und Vorfreude wechselten sich mit Phasen ab, in welchen die Rührung ihn wieder zu übermannen drohte und ihm mächtig auf die Kehle drückte.
    Noch konnte er es nicht fassen: Die Ilts lebten noch! Er hatte es immer gewußt, und wenn er einmal gezweifelt hatte, dann nur, weil die sogenannten Freunde ihm mit ihren „logischen Argumenten" kamen, die ja nun wirklich schwer zu widerlegen waren.
    Pah! dachte er, als er die halbe Strecke zurückgelegt hatte. Feine Freunde sind das, die einem den Traum seines Lebens vermiesen wollen!
    Er schlich sich weiter an. Wenn sich einige Mausbiber in seiner Richtung tummelten, versteckte er sich hinter den dürren, spärlich wachsenden Büschen, so gut es ging. Sie spielten wirklich so toll und unbefangen, wie sie es damals auf Tramp getan hatten, und er, der noch namenlose Gucky, war einer der schlimmsten gewesen!
    Wenn sie ihn jetzt nur nicht auf die CADRION zurückholten!
    Hörst du, Bully? dachte er, nur noch wenige Schritte von der ersten Hütte entfernt. Macht euch keine Sorgen um mich und laßt mich hier - nur für den Fall, daß ihr versucht, mich zu retten, oder was auch immer.
    Natürlich war Reginald Bull kein Telepath und konnte ihn daher nicht „hören", aber Dao-Lin-H’ay vielleicht.
    Der Gedanke an die Rochenschiffe ließ ihn, schon bei der Hütte, plötzlich doch zögern.
    Es gab in der Nähe der 123 Neutronensterne keine Sonnensysteme mit Planeten, schon gar nicht mit solchen wie diesem hier. Wenn, dann kamen nur kristallisierte Welten in Frage.
    Wo also befand er sich wirklich, wie weit von den Freunden entfernt?
    Jetzt bekam er doch ein mulmiges Gefühl. Und überhaupt war ihm gar nicht mehr gut. Etwas hatte sich auf seinen eben noch frohlockenden Geist gelegt, machte ihn unsicher. Er konnte es nicht abstreifen, so sehr er es auch versuchte.
    Aber Gucky kannte dieses Gefühl. Er konnte es nicht klar definieren, nur daß er schon einmal darunter gelitten hatte.
    Und er wußte auch, wo das gewesen war: auf Coral, der Welt der Pseudo-Corrax!
    Abrusisches Pseudoleben!
    Er hatte seine telepathischen Fühler noch immer nicht nach den Ilts ausgestreckt, aber die Schwingungen waren da und ließen sich nicht ignorieren. Das war genauso wie bei einem Menschen, der zwar nicht absichtlich lauschte, aber sein Gehör dennoch nicht vor dem verschließen konnte, was von selbst daran drang.
    „Nein", flüsterte der Ilt. „Hört zu, Leute, wer immer mich hierhergeschickt hat: Macht nicht diese Scherze mit mir!"
    Dabei wußte er spätestens jetzt, daß es keine „Leute" gewesen waren, sondern die Abruse.
    Gucky blieb hinter der Hütte verborgen. Er lehnte sich

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