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1749 - Inseln des Lebens

Titel: 1749 - Inseln des Lebens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Schein, bevor er erlosch, zu nichts wurde. Der einmal entfachte Kristallbrand kam jedoch nicht zum Stillstand. Der Verbrennungsprozeß pflanzte sich mit solcher Geschwindigkeit fort, daß Mila mit ihren Sinnen nicht rasch genug folgen konnte.
    Er war noch immer im Gange, als Nadja die Augen aufschlug, ihren Körper entkrampfte und sich in ihrem Schwebesessel zurücklehnte.
    „Wir müssen... Ich muß eine kleine Pause machen, Mila", sagte sie stockend, „sonst verbrenne ich mich noch selbst."
    Mila drückte ihre Hand und meinte eindringlich: „Der Auflösungsprozeß der Abruse geht jetzt auch ohne dein Zutun weiter, Nadja. Du hast eine Kettenreaktion ausgelöst, die nicht mehr zu stoppen ist."
    „Soll das heißen", fragte Bully ungläubig, „daß sie stirbt? Die Abruse ist wirklich besiegt?"
    Er schüttelte den Kopf, konnte es einfach nicht glauben - und erschrak, als er sich ratsuchend Perry Rhodans Holo zuwandte.
    Rhodan sagte zwar nichts, aber seine Miene sprach Bände.
    Dies konnte nicht alles gewesen sein. Wo blieb der Gegenschlag der Abruse? Eine Wesenheit, in Jahrmillionen gewachsen und der Alptraum allen Lebens einer Hälfte des Universums - sie konnte nicht einfach, wie im Vorübergehen, ausgelöscht werden.
    „Warum sollte es denn nicht so sein?" Perrys Sohn schien eine andere Meinung zu haben. Vor Stunden noch der düstere Prophet, lachte er nun und warf theatralisch die Arme in die Höhe. „Warum denn nicht? Sie hat uns sträflich unterschätzt. Sie hat uns sogar zu sich geholt, weil sie glaubte, leichtes Spiel mit uns zu haben. Ihr wunder Punkt, Freunde! Denkt an den unbezwingbaren Siegfried und das Eichblatt. Unsere Chancen standen vielleicht nicht einmal eins zu tausend, aber wir haben mit unglaublichem Glück den wunden Punkt der Abruse gefunden, und das wurde durch Mila und Nadja konsequent ausgenützt. Habt doch den Mut, daran zu glauben!"
    Einige zeigten sich unsicher, blickten von ihm zu Perry und wieder zurück. Atlans Gesicht war wie versteinert. Ronald Tekener schüttelte den Kopf. Dao-Lin-H’ay beriet sich flüsternd mit Gucky.
    „Es reicht nicht", widersprach Nadja Vandemar. „Ich habe einen Kristallbrand ausgelöst, der nicht mehr aufzuhalten ist. Doch auch in Verbindung mit den vielen kleinen Toden, die der Abruse von den Quarztürmen zugefügt werden, reicht das nicht. Sie ist angeschlagen, aber nicht handlungsunfähig. Die Abruse ist erst dann besiegt, wenn ich noch viele solcher Kettenreaktionen ausgelöst habe, die sie von innen verbrennen."
    „Da ist es wieder", sagte die Kartanin leise. Gucky stand wie erstarrt neben ihr und schien mit seinen telepathischen Sinnen auf etwas zu lauschen. Sein Gesicht verzerrte sich, aber noch sagte er nichts.
    „Was, Dao?" erkundigte sich Perry Rhodan, doch sie konnte ihm nicht antworten.
    „Nadja!" rief Mila entsetzt. Sie hatte sich wieder tief konzentriert, die Augen diesmal groß und wie leer. „Komm schnell, Schwester! Die Abruse... sie beginnt sich zu regenerieren."
    Rhodan atmete tief aus und warf Mike einen Blick voller mühsam unterdrückter Wut zu.
    Er hatte es gewußt.
    ABRUSE Ihre kristallinen Strukturen durcheilten das All. Wo sie auf belebten Planeten landeten und sich ansiedelten, gedieh nichts mehr. Organisches Leben wurde in Kristall umgewandelt und erweiterte ihre Macht, ihren Horizont, ihren Herrschaftsbereich. Doch sie selbst war auf dem Planeten der Genese gefangen - die mittlerweile mächtigste und am höchsten entwickelte Entität des ihr bis dahin bekannten Universums.
    Daß es eine andere Seite des Universums gab, fand sie zwangsläufig heraus. Sie erfuhr auch, daß dieses andere Universum - das Parresum - vor Leben fast überquoll. Von da an waren ihre Pläne darauf gerichtet, eines Tages auf jene andere Seite zu gelangen, denn das Arresum war im Vergleich dazu eine Wüste; ein öder Kosmos, den sie bald abgegrast haben würde. Und dann brauchte sie neue Nahrung.
    Die Entwicklung zeichnete sich bereits ab. Auf dem ersten Höhepunkt ihrer hiesigen Macht, da begann sie langsam zu stagnieren. Ihre Zukunft lag im Parresum, also begann sie an der Trennschicht zwischen den beiden Seiten des Universums zu kratzen und zu reiben, bis die Schicht endlich porös geworden war.
    Jetzt nicht träumen. Die Schmerzen aushalten. Sich nicht in den Traum von der großen Vergangenheit abdrängen lassen. Das ist nur Flucht! Es geht um die Zukunft, nicht das Gestern.
    Schmerzen und Feuer. Verlust und Angst.
    Es war ihr möglich gewesen,

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