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175 - Die Monster-Wette

175 - Die Monster-Wette

Titel: 175 - Die Monster-Wette Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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rechts ab.
    Ich lief zunächst den Hauptsteg entlang und schlug irgendwann einen Haken nach links. Zwischen zwei glatten Wänden aus Gußbeton wartete ich. Schwere Schritte näherten sich meinem Versteck. Die Monster hatten sich getrennt. Ich hörte nur einen Werwolf kommen.
    Wieder wollte ich zuerst angreifen, deshalb konzentrierte ich mich auf die Geräusche, die er verursachte, um richtig abschätzen zu können, wie weit er noch entfernt war.
    Unter mir glitzerte das saubere Wasser des offenen Aquariums. Ich duckte mich und zählte die Sekunden. Es waren nicht viele. Im richtigen Moment stieß ich mich dann ab und flog dem Scheusal wie vom Katapult geschleudert entgegen.
    Knurrend zog der Wolf die Lefzen hoch und präsentierte mir seine großen Reißzähne, doch ich ließ mich nicht einschüchtern. Meine Faust traf ihn, und er machte Bekanntschaft mit meinem magischen Ring, dessen Kraft ihn schmerzlich aufheulen ließ und vorübergehend schwächte.
    Seine Abwehrbewegung kam zu spät und fiel äußerst schwach aus. Ich schlug mit dem Ring sofort noch einmal zu, und die Wucht des Treffers warf ihn gegen das Geländer, mit dem der Steg gesichert war. Er rutschte aus, schnappte nach meinen Beinen, aber ich federte zurück und stieß ihn mit einem Karatetritt ins Aquarium.
    Das Wasser spritzte hoch auf, als er hineinfiel, und er ging wie ein Stein unter. Das war nicht normal. Für gewöhnlich schwimmen Lykanthropen sehr gut, aber die Reflexe dieses Exemplars waren von meinem Ring gelähmt worden.
    Drei graue Schatten schossen auf den Werwolf zu.
    Haie!
    Über das, was sie mit dem Werwolf anstellten, möchte ich den Mantel des Schweigens breiten. Es war kein schöner Anblick, deshalb wandte ich mich rasch ab und versuchte dorthin zurückzukehren, woher ich gekommen war.
    Einen Wolf gab es noch. Ich sah ihn nicht, deshalb war ich doppelt so vorsichtig, um keine unliebsame Überraschung zu erleben. Dieser Fall schlauchte mich von Anfang an. Das kann ja noch heiter werden, dachte ich grimmig.
    Wetten konnte man abschließen, hatte Harry Gleason erfahren. 50.000 Pfund waren Mindesteinsatz. Wer das Geld zusammenkratzen konnte, hatte die Chance, zehnmal soviel einzustreichen, falls es den Wettpartnern nicht gelang, eine bestimmte Person innerhalb von 48 Stunden von einem Monster, das man sich aussuchen konnte, töten zu lassen.
    Glücklicherweise wußten noch nicht viele in London von dieser teuflischen Idee, aber es würde nach und nach immer schneller die Runde machen, wenn sich niemand fand, der dieses blutige Treiben schnellstens beendete.
    Ich fragte mich, wie viele Wetten in diesen geheimen Büros bereits abgeschlossen worden waren. Wie viele Menschen waren dieser grausamen Wahnsinnsidee schon zum Opfer gefallen?
    Ich erreichte die Gittertür, ohne daß der zweite Wolf mich stellte. Auf der Treppe blieb ich stehen, denn mir war ein Einfall gekommen, den ich sofort in die Tat umsetzen wollte.
    Ich schloß die Gittertür und öffnete den Stromkasten. Mit dem Taschenmesser schraubte ich mehrere Klemmen auf und bog das blanke Kabelende der Metalltür entgegen.
    Plötzlich war das Monster da. Buchstäblich aus dem Nichts sprang es gegen die Tür, und seine Krallenpranken packten die Gitterstäbe. Der Wolf wollte das Hindernis, das uns trennte, zur Seite reißen, um mich zu kriegen, aber das ließ ich nicht zu.
    Kaum hatten sich die Pranken auf das Gitter gelegt, drückte ich das Stromkabel gegen das Metall.
    Bläuliche Blitze zuckten auf, Funken sprühten, der Lykanthrop brüllte ohrenbetäubend laut, während er kräftig durchgeschüttelt wurde.
    Erst als ich das Kabel zurücknahm, konnte die Bestie sich von der Tür lösen.
    Sie torkelte rückwärts und stürzte Augenblicke später ebenfalls in das Aquarium, in dem die Haie warteten.
    ***
    Barry Bagettas Schule befand sich in Shoreditch – in seinem Haus, das auf einem großen Grundstück stand und vor langer Zeit einem verarmten Adeligen gehört hatte.
    Als Bagetta das Gebäude übernahm, hatte es sich in einem desolaten Zustand befunden, deshalb war es billig zu haben gewesen. Um es angenehm wohnlich zu machen, hatte es einer gründlichen Renovierung bedurft, die sehr viel Geld verschlang.
    Obwohl Barry Bagetta nie sonderlich am Geld gehangen hatte, hatte er doch stets welches besessen. Er hätte es immer verstanden, sich welches zu beschaffen, war geschäftstüchtig, ein Draufgänger mit einem guten Riecher für Profit.
    Daß ihm am Persischen Golf so manches

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