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1750 - Karawane der Verzweifelten

Titel: 1750 - Karawane der Verzweifelten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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vierzig Millionen Lichtjahren Länge.
    Wenn Adams jedoch hektische Betriebsamkeit erwartet hatte, womöglich Hanse- oder Somer-Flotten, so sah er sich getäuscht. Nicht einmal die drei Hypertrops zur Energieerzeugung liefen.
    Eine höchst ungute Ahnung bemächtigte sich seiner.
    Als ehemaliger Hanse-Chef verfügte er über einen gewissen Ruf, den auch die Somer am Gom-Tor kannten. Deshalb war es leicht, mit Tormeister Uleboe Kontakt aufzunehmen.
    Die Auskunft jedoch, die er erhielt, konnte man getrost als katastrophal bezeichnen.
    Demnach befand sich die Transmitterstrecke auf unabsehbare Zeit außer Betrieb. 1000 Hamamesch-Schiffe hatten ja ebenfalls die Tore benutzt - und ihre Passage unter anderem mit Imprint-Waren bezahlt. Wie auch sonst?
    Von diesem Augenblick an konnte sich Adams denken, was passiert war: Die betroffenen Somer waren genauso süchtig geworden wie ihre Leidensgenossen in der Milchstraße und den Magellanschen Wolken.
    Dieselben Entzugserscheinungen, nur um vieles schlimmer.
    Das Gom-Tor war durch heftige Unruhen und Kampfhandlungen unpassierbar. Adams erhielt noch während des Gesprächs Meldung, es habe am Steuersockel des Tors Energieentladungen gegeben.
    Schweren Herzens traf er seine Entscheidung.
    „Sehen wir den Dingen ins Auge", sagte er. „Die Sache mit der Abkürzung war ein Fiasko.
    Wir müssen auf ganz normalem Weg nach Hirdobaan, sozusagen >zu Fuß<. Born, hier sind die neuen Zielkoordinaten."
    Und als Umkhete den neuen Datensatz begutachtete, stand ihm die zweite Überraschung bevor. Denn auch diesmal führte der Kurs nicht geradewegs nach Hirdobaan, sondern über einen kleinen Umweg. Adams vertrat die Ansicht, daß sie vielleicht nicht genügend Tauschmaterial besaßen. Unterwegs bot sich eine ideale Möglichkeit an, die Lagerbestände in der TANKSET und den anderen Einheiten zu ergänzen.
    Am besten gefiel dem kleinen Piloten, daß die Geschichte scheinbar ohne jedes Risiko war.
    Zunächst aber wollten sie ihren Schiffsverband vergrößern. Adams schwebten nicht zehn, sondern minimal 200 Schiffe vor. Wenn sie schon mit dem Strom schwammen, dann mit einer richtigen Flotte.
     
    *
     
    Die Westside der Milchstraße, insbesondere die Riesensonne Turmalon, entwickelte sich zur Aufmarschzone. Die Süchtigen einer ganzen Galaxis trafen sich zum Treck nach Hirdobaan.
    Dabei wußte jeder, wie wichtig die Gesellschaft anderer Schiffe war: Nicht jede Einheit befand sich in bestem Zustand. Und selbst für diejenigen, die technisch in Ordnung waren, boten Begleitschiffe ein Stück zusätzlicher Sicherheit.
    Wie groß war die Wahrscheinlichkeit, auf dem Weg eine technische Panne zu erleiden? Ein einziger Hypertrop-Unfall konnte das Ende bedeuten. Oder eine Explosion an Bord, eine Meuterei, irreparable Triebwerksschäden ... Es gab eine unendliche Palette von Möglichkeiten.
    Rund um Turmalon sammelten sich die Schiffe zu großen Verbänden. Zu zehnt, zu fünfzig, manchmal zu weit mehr als hundert Einheiten nahmen sie den großen Sprung in Angriff.
    Viele Zweckgemeinschaften hatten sich früh herausgebildet. Speziell die gecharterten Springerschiffe hielten auf Sicherheit. Andere Verbände entstanden durch puren Zufall. Wann immer die einzelnen Schiffe Turmalon erreichten, taten sie sich mit anderen zusammen, vereinbarten Zwischenstopps und Fluggeschwindigkeit.
    Dabei verdächtigte jede Schiffsbesatzung die andere, in Wahrheit nur auf die eigenen Tauschwaren, auf einen möglicherweise überlegenen Metagravantrieb scharf zu sein. Soviel die Gruppe an Sicherheit bot, soviel stellte sie wiederum an Bedrohung dar.
    Jedes gängige Baumuster der Milchstraße war vertreten. Man konnte arkonidische Schiffe ebenso finden wie akonische und terranische Kugeln oder wie die charakteristischen Springerwalzen.
    Sogar einige Schiffe der Maahks und schwarze 100-Meter-Raumer der Haluter.
    Nur Gurrad-Schiffe fanden sich keine. Die meisten wären nicht mal von der Großen Magellanschen Wolke bis Turmalon gekommen.
    Wer sich die Besatzungen ansah, fand selbst im kleinsten Boot ein Mischmasch der Völker vor. Unter Süchtigen galt Nationalität nicht viel. Dort kam es auf Tauschware an, auf das nötige Kleingeld für eine Passage - oder auf Einfallsreichtum, Skrupellosigkeit, die bedingungslose Bereitschaft zu Diebstahl und Mord.
    Geo Sheremdoc betrachtete den Zug der Wahnsinnigen aus der Ferne.
    Ein unberechenbares Potential an Imprint-Outlaws verließ die Milchstraße. Alles in allem nicht die besten Botschafter;

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