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1750 - Karawane der Verzweifelten

Titel: 1750 - Karawane der Verzweifelten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Todesfälle.
    Alle im Affekt. Was soll man machen?
    Homer G. Adams war klug genug, seine Umweltangepaßten in Ruhe zu lassen.
    Auf der anderen Seite stellten sie eine Gefahrenquelle dar. Und an diesem Punkt hörte der Spaß auf. Eine Institution, die seinen Machtanspruch an Bord durchsetzen konnte, gab es nicht.
    Dank brauchte er nicht zu erwarten, von keinem dieser Leute. Also sorgte er auf eigene Faust dafür, daß niemand ihn überraschen konnte.
    Die Bordsyntronik erkannte als einzigen Weisungsbefugten ausschließlich Adams an. Sollte er während der Reise sterben, möglicherweise durch einen „Unfall", vielleicht von der Besatzung aus dem Schiff geworfen, wurde die TANKSET automatisch manövrierunfähig.
    Adams sorgte dafür, daß jedes Besatzungsmitglied über diese Schaltung Bescheid wußte.
    Eine bessere Lebensversicherung gab es kaum.
    Zum Ersten Piloten ernannte er verabredungsgemäß Born Umkhete. Trotz mangelnder Körpergröße erwies er sich rasch als der starke Mann in der TANKSET. Nicht einmal die Umweltangepaßten legten sich mit Umkhete an - aus unerfindlichen Gründen, die zwar Adams' Mißtrauen weckten, ihm letzten Endes aber egal waren. So mußte er sich nicht um jedes Detail persönlich kümmern.
    Der Rest seiner kleinen Flotte bestand aus vier Kugelraumern, ebenfalls aus Hanse-Beständen und mit je 250 Metern Durchmesser. Hinzu kamen fünf Schiffe von derselben Bauart wie die IRA ROGABERG. Diese waren 215 Meter lang und 165 Meter hoch. Die Form ließ sich nicht so einfach beschreiben; es handelte sich um zwei ineinander verschränkte Teildisken. Das Heck war jeweils stumpf und abgeschnitten.
    Adams' Plan stand lange fest.
    Die richtige Zeit zum Aufbruch war gekommen. Inmitten des Chaos in die Milchstraße fielen zehn Schiffe nicht weiter ins Gewicht. Es würde keine Verfolger, keine Schwierigkeiten geben.
    Wie viele Schiffe den Weg Richtung Hirdobaan fliegen wollten, wußte er nicht. Es mußten jedoch eine ganze Menge sein. Und einige darunter, so glaubte Adams, erreichten ähnlich hohe Überlichtfaktoren wie die TANKSET und ihr Verband.
    Dem gehen wir aus dem Weg. Sie werden sich alle wundern. Wenn die anderen ans Ziel kommen, sind wir schon zwei Monate da.
    Es war bestimmt von Vorteil, als erster Verband von allen Hirdobaan zu erreichen. Wer zuerst kam, hatte womöglich unter allen Imprint-Waren die beste Auswahl. Vielleicht konnte man bei den Hamamesch bessere Preise erzielen, solange dort nicht feststand, wie viele Galaktiker überhaupt den Brückenschlag wagten.
    „Ich benötige eine Kurs-Anweisung", lamentierte Born Umkhete - zum ungefähr zwanzigstenmal. „Du hast es gesagt, Homer, also halte es auch!"
    Der Erste Pilot sprach in ungehaltenem Tonfall. Er konnte nicht verstehen, wozu er überhaupt genaue Koordinaten benötigte. Stand die beste Route nach Hirdobaan nicht für alle fest?
    Adams lächelte fein, trotz der Schmerzen in seinem Brustkorb und trotz des manchmal schier unwiderstehlichen Drangs, sich an irgendwem abzureagieren.
    „Also gut, Born, es ist soweit. Der Verband fliegt in Richtung Virgo-Haufen. Abflug in einer halben Stunde."
    „Wie bitte? Virgo-Haufen? Was sollen wir da? Hirdobaan liegt in Richtung Coma Berenices!"
    „Das ist zwar richtig. Ich habe jedoch die Absicht, den Weg ein bißchen abzukürzen. Die galaktische Öffentlichkeit hat ein kleines Detail bis heute nicht richtig zur Kenntnis genommen.
    Eineinhalb Millionen Lichtjahre von hier befindet sich nämlich der Anfang der ESTARTU-Transmitterstraße. Wenn wir die benutzen - und dann von ESTARTU aus nach Hirdobaan fliegen! - sparen wir einiges an Zeit. Wieviel, das hängt von den Transmitterstopps ab. Jedenfalls sind es von dort keine 118 Millionen Lichtjahre mehr, sondern nur noch 88."
    Born Umkhete dachte eine Weile konzentriert nach. Und dann lächelte er plötzlich. „Die Idee ist ausgezeichnet, Homer! Vorausgesetzt, die Passage kostet nicht zuviel. Kurs Virgo-Haufen, auf die Reise!"
    Der höchste Überlichtfaktor, den sie erreichen konnten, lag bei 70 Millionen. Aus Sicherheitsgründen wurde diese Marge selten ausgeschöpft. Triebwerke sollten nicht über längere Phasen Volllast laufen. Außerdem flogen nicht alle Schiffe gleich schnell; es war immer die schwächste Einheit, die das Tempo vorgab.
    So dauerte es neun Tage, bis sie ihr Ziel erreichten.
    Aus der Ferne bot das Gom-Tor den Anblick eines kreisförmigen Tors. Es war das letzte einer zehn Stationen messenden Kette, einer Transmitterstraße von

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