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1752 - Als die Templer brannten

1752 - Als die Templer brannten

Titel: 1752 - Als die Templer brannten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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war.
    Die Zeit verging.
    Auf die Uhr schaute sie nicht. Draußen war es längst dunkel geworden. Von den anderen Templern störte sie niemand, und auch sie sah keinen Grund, den einen oder anderen anzurufen, um sich Unterstützung zu holen. Noch kam sie allein zurecht.
    Aber es tat sich etwas!
    Sophie Blanc hatte lange in den Würfel hineingeschaut. Sie sah jetzt, dass sich in ihm etwas tat. Es gab eine Bewegung, dieses Zucken der Schlieren, und sie wusste, dass sie einen bestimmten Anfang erreicht hatte.
    Seltsame Bewegungen führten die Schlieren aus. Das Innere war aktiviert worden, und Sophie erlebte, wie die andere Kraft von innen nach außen drang und auf sie überging.
    Etwas passierte...
    Sie sah in den Raum hinein, wo sich noch nichts tat. Aber der Würfel war aktiviert. Von ihrem Mann wusste sie, dass er in der Lage war, Szenen zu zeigen, die für den Betrachter wichtig waren. Jetzt hoffte Sophie darauf, dass es auch diesmal so ablaufen würde.
    Den Würfel hielt sie fest. Sie war tief versunken in ihre Konzentration. Sie hatte den Eindruck, nur so etwas erreichen zu können. Sie wollte einen Schritt weiter, sie wollte sehen, aber noch hatte man ihr keine Tür geöffnet.
    Es kam auf den Würfel an. Wie weit würde er gehen? Würde er sie akzeptieren?
    Noch setzte sie darauf. Es gab keine Probleme, und sie schaute noch tiefer in den Würfel hinein. Jetzt hatte sie das Gefühl, in einen Schacht zu sehen, dessen Tiefe kaum zu schätzen war. Aber am Grund malte sich für sie ein Bild ab, als hätte jemand bewusst ein Foto für sie geschossen, das jedoch nichts mit dem zu tun hatte, was um sie herum ablief.
    Sie bekam eine andere Szene zu sehen. Weit entfernt sah sie eine blondhaarige Frau in einer Wohnung. Gesehen hatte sie die Person noch nie und sie wusste auch nicht, was ihre Anwesenheit bedeutete. Die Frau ging hin und her, sie tat nichts, aber Sophie wusste auch nicht, wo sich das Geschehen abspielte. Sie veränderte ihre Kopfhaltung, schaute sich jetzt in ihrem normalen Raum um, aber der hatte sich nicht verändert, was sie schon mal als positiv ansah.
    Weniger positiv sah sie das Verhalten ihres Mannes an. So kannte sie Godwin nicht. Er war immer ein Kämpfer gewesen. Er hatte noch nie aufgegeben, und jetzt lag er in dem Knochensessel wie jemand, der abgeschoben worden war. Das zu sehen tat Sophie Blanc in der Seele weh. Sie nahm sich vor, es so schnell wie möglich zu ändern, denn das war zu schaffen, weil sie sich persönlich nicht angegriffen fühlte. Bei ihr lief alles normal ab.
    Der Würfel brachte ihr keine neuen Bilder mehr. Sie legte ihn zur Seite und bewegte sich auf ihren Ehemann zu. Es hatte sich in ihrer Umgebung nichts verändert. Alles war so normal, und trotzdem kam es ihr vor, als hätte sie die Herrschaft über ihre Wohnung verloren. Da war etwas Fremdes, das sie akzeptierte, aber davon nicht begeistert war.
    Neben dem Knochensessel blieb sie stehen. Dort saß Godwin de Salier etwas schräg. Er hielt die Augen offen, aber er schien überall hinzuschauen, nur nicht in die Augen der Fragenden.
    »Was ist denn los mit dir?«
    »Ich weiß es nicht, Sophie.«
    »Aber du bist okay?«
    »Das kann ich dir auch nicht sagen. Ich bin aus dem Spiel, und ich weiß, dass bald etwas passieren wird.«
    »Was denn?«
    Er musste erst nach den entsprechenden Worten suchen. »Es ist die Asche, die besondere Asche, die man uns geschickt hat. Sie ist nicht tot, sie lebt. Sie kann verändern. Es sind die Geister der Templer, die sich dort halten. Das hat man gewusst. Deshalb wurde auch die Asche der Verbrannten geholt. Man hat sie über die Jahrhunderte hinweg aufbewahrt, sie wurde weitergegeben, aber jetzt will man nicht mehr. Ich kenne den Grund auch nicht, es ist so. Die Zeit ist vorbei...«
    »Welche Zeit denn?«
    »Die der Templer, der beiden verbrannten Templer. Auch wenn sie es nicht wahrhaben wollen und sich dagegen stemmen. Sie werden die damalige Macht nicht mehr erhalten, aber das muss man ihnen sagen, wenn sie erscheinen.«
    »Du meinst, sie kommen zurück?«
    »Ja. Sie sind ja nicht vernichtet. Das Feuer hat sie getötet, aber sie haben es auf ihre Seite geholt.«
    »Werden sie auch töten?«
    »Ich weiß es nicht, Sophie. Der Sessel hat sich mir gegenüber nicht voll geöffnet. Es ist nur klar, dass sie einen Endpunkt gesucht und auch gefunden haben.«
    »Du meinst damit unser Kloster?«
    »Ja. Hierher wurde die Asche geschickt. Vielleicht hätten wir die Urne direkt begraben sollen, aber dazu

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