1752 - Als die Templer brannten
Inhalt geschickt und keinem anderen. Dass dies nicht aus Zufall geschehen ist, steht für mich fest.«
»Einverstanden. Was willst du tun?«
Die Antwort hätte er gern mit leichter Zunge gegeben, aber das Telefon war schneller.
Beide schraken zusammen, als sie das Geräusch hörten. Es war eine völlig normale Tageszeit und trotzdem kam ihnen der Anruf ungewöhnlich vor.
»Ich bin gespannt«, flüsterte Sophie, »ob der Anruf vielleicht mit unserem Präsent zusammenhängt.«
»Das kannst du auch.«
Godwin hob ab. Auch weiterhin hatte er dieses seltsame Gefühl.
Er meldete sich und hörte kurz danach die Stimme des Anrufers.
»Na, hast du das kleine Paket bekommen, Templer?«
In diesem Moment wurde Godwin klar, dass er erst am Anfang stand. Es ging also weiter.
»Habe ich. Muss ich mich dafür bei Ihnen bedanken?«
»Nein, nein, so bin ich gar nicht.« Ein Lachen folgte, das leicht überzogen klang. »Ich denke nur, dass man bei gewissen Geschenken doch nachfragen sollte.«
»Genau das hatte ich vor.«
»Wunderbar.«
»Asche ist ja nicht gleich Asche«, erklärte der Templer. »Mich würde wirklich interessieren, wessen Asche sich in der Urne befindet.«
»Kann ich mir denken.«
»Und wie lautet die Antwort?«
»Finde das selbst heraus.«
»Das werde ich versuchen. Aber mich würde auch interessieren, mit wem ich hier spreche.«
»Mit einem Freund.«
»Sehr schön. Nur hätte ich gern einen Namen gewusst, damit er mir mehr über die Asche erzählen kann. Sie scheint recht wertvoll zu sein.«
»Wie kommst du darauf?«
Godwin setzte sich auf die Tischkante. »Sonst wäre sie mir sicher nicht geschickt worden.«
»Gut gedacht.«
»Und warum habe ich die Asche bekommen?«
Auf diese Antwort war er mehr als gespannt, aber er bekam sie nicht zu hören. Entweder wollte es der Anrufer nicht, oder er konnte es nicht. Das war auch möglich.
Währenddessen war Sophie nicht untätig geblieben. Von einem anderen Apparat aus telefonierte sie mit einem der Brüder in der technischen Zentrale. Dort war man sehr gut ausgerüstet.
Sophie legte mit zwei knappen Sätzen ihr Problem dar.
»Wir werden uns darum kümmern.«
»Danke.«
Sophies Einsatz war beendet. Jetzt kam es darauf an, was ihr Mann Godwin herausgefunden hatte.
Nichts, denn er telefonierte nicht mehr, sondern schaute nachdenklich auf die Tischplatte.
»Was ist los, Godwin?«
Der Templer stöhnte auf und verzog leicht das Gesicht. »Ich kann es dir nicht sagen.«
»Und warum nicht?«
»Weil ich es selbst nicht weiß...«
Sie ließ nicht locker. »Aber du hast doch mit dem Anrufer gesprochen.«
»Das ist wohl richtig.«
»Und was hast er gesagt?«
»Im Endergebnis gar nichts.« Er ging zurück und ließ sich auf einen Stuhl fallen. »Ich weiß nicht, woher die Asche stammt und wie alt sie ist.«
»Und das ist wichtig?«
Godwin nickte. »Zumindest wäre es ein Anfang.« Er runzelte die Stirn. »Bei meinem Werdegang ist es nicht ausgeschlossen, dass man uns alte Asche geschickt hat.«
»Die du hier vergraben sollst?«
»Nein, das denke ich nicht. Aber eine Bedeutung hat das Zeug schon.«
»Klar.« Sophie musste lachen. »Asche zu Asche. Oder ist darin etwas versteckt?«
Godwin stutzte. »Versteckt, meinst du?«
»Ja.«
»Und was?«
»Ein Hinweis auf etwas. Eine Perle. Ein Stück Gold, von dem sich jemand ebenfalls trennen will.«
Der Templer wiegte den Kopf. Man sah ihm an, dass ein Gegenargument auf seinen Lippen lag. Er schluckte es lieber herunter. Allerdings hatten ihn die Worte seiner Frau nachdenklich gemacht. Er wollte es genau wissen. Dazu musste er die Urne näher untersuchen.
Am besten wäre es gewesen, die Asche auszukippen. Das wollte er nicht riskieren, deshalb würde er sich mit einem Blick in das Gefäß zufriedengeben.
Er kantete es leicht schräg an, warf den Blick hinein – und hatte das Gefühl, keine Asche mehr zu sehen. Er schaute gegen einen blanken Boden, wobei auch die Innenseiten blank schimmerten. Ein seltsames Gefühl durchströmte ihn, und er glaubte, einen Blick in eine fremde Welt zu werfen.
Sophie, die ihren Mann beobachtete, konnte sich nur wundern. »Godwin, was ist los?«
Der Templer hörte den Ruf. Er drehte den Kopf, um seiner Frau eine Antwort zu geben, was ihm Probleme bereitete.
Godwin ließ die Urne los. Sie tanzte noch etwas über den Tisch und kam wieder zur Ruhe.
Sophie schaute ihn erstaunt an. »He, was ist passiert?«
Er hob die Schultern an. »Ich weiß nicht, Sophie. Es ist
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