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Killer-Camping

Killer-Camping

Titel: Killer-Camping Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Der Druide mußte sterben!
    Ihn am Leben zu lassen, hätte für die anderen Menschen Grauen und Unglück bedeutet. Der Druide hatte die Gottheiten verraten und sich mit den Mächten der Finsternis verbündet. So etwas durfte nicht ungesühnt bleiben. Da gab es nur den Tod.
    Es war Nacht. Tiefschwarze Dunkelheit deckte die zahlreichen Wälder auf den sanftrunden Hügelkuppen mit dem Schleier des Vergessens zu. Aber dort, wo der Druide sein Leben aushauchen sollte, flackerte das Feuer. Aus der Ferne sah es so aus wie ein unruhiges Auge, das geheimnisvoll rot in der Schwärze leuchtete, um den Menschen den Weg zum Platz des Todes zu weisen.
    Sie waren gekommen, aber sie hielten sich zurück. Nur die Weisen, die den Tod des Druiden beschlossen hatten und ihn als Verräter aus ihren eigenen Reihen stoßen wollten, umsaßen das Feuer wie gespenstische Statuen, denn sie rührten sich nicht.
    Tief versunken in ihrer Meditation beschäftigten sie sich mit den Gedanken des Todes, in den sie einen der ihren hineinschicken wollten. Nicht weit entfernt und soeben noch vom Widerschein der Flammen angeleuchtet, befand sich die Grube. Sie hatten sie am vergangenen Tage ausgehoben und mit einer bestimmten Masse gefüllt, die dunkel aussah und auf der Oberfläche einen glänzenden Schimmer besaß. Hin und wieder stiegen aus der zähen Masse Blasen auf. Sie beulten die Oberfläche aus, bevor sie zerplatzten und Gase entließen, die sich auf dem Viereck verteilten, Einer stand plötzlich auf. Ein alter, gebeugt gehender Mann. Er trug einen dunklen Umhang, der auch Taschen besaß. Dicht neben dem Feuer blieb er stehen, griff in eine der beiden Taschen und schaufelte ein bestimmtes Mehl heraus, das er ins Feuer streute und dabei leise Worte murmelte.
    Das Rot der Flammen verschwand und schuf einem giftigen Grün Platz. Auf einmal nahm das Licht einen gespenstisch-fahlen Glanz an, der sich ebenfalls verteilte und sogar hinauf bis zu den Baumwipfeln reichte, wo sich ein länglicher, kompakter Schatten abhob, der menschliche Umrisse besaß.
    Dort hing der Verräter!
    Gefesselt, zur Bewegungslosigkeit verdammt und mit dem schweren Trank des Schlafes versehen, der später übergehen sollte in den endlosen Tod. Als der Weise wieder in den Kreis zurückgekehrt war und dort seinen Platz eingenommen hatte, erhob sich ein anderer, der einen länglichen Gegenstand in der Hand hielt, den er nun in Richtung Mund führte.
    Es war eine Holzflöte. Der jüngere Mann hatte sie selbst geschnitzt. Unter den Druiden galt er als Künstler, er war sehr geschickt und spielte auf seinem Instrument des öfteren zum Tanz auf.
    Nicht in dieser Nacht. Da würde er seiner Flöte eine andere Melodie entlocken.
    Das Totenlied…
    Die letzte schwermütige Melodie für einen aus ihren Reihen. Es waren die Töne, die den Druiden vom Leben in den Tod begleiten sollten. Er berührte sie nur mit den Lippen — ein kurzes Antippen, mehr nicht. Dann holte er tief Luft.
    Wenig später durchbrach das Totenlied die Stille. Klagende Töne schwangen, wie auf Wellen getragen, durch die Finsternis. Schwermütig berichteten sie von einer großen Trauer und Angst, aber auch von Vergeltung und Rache.
    Der Künstler spielte und weinte selbst dabei. Über sein hageres Gesicht rannen die Tränen in schmalen Bächen. Er hatte Mühe, den Ton zu halten. Immer wieder wollte ihn das Schluchzen unterbrechen, doch er schaffte es, das Lied zu beenden.
    Die anderen hörten ihm zu. In ihren Gesichtern regte sich nichts. Sie blieben starr wie Stein, bis die Melodie des Totenliedes mit einem schrillen und gleichzeitig harten Ton verklang. Er sollte das gesprochene Urteil musikalisch darstellen.
    Der Mann senkte seine Arme. Erließ die Flöte wieder verschwinden, nahm Platz und wartete darauf, daß ein weiterer aus dem Kreis der Druiden seine neue Aufgabe anging.
    Als Vollstrecker war er von allen anderen ausgesucht worden. Auch er erhob sich mit langsamen Bewegungen, das Gesicht unbewegt. Unter dem gelbblonden Haar sah es grau wie Stein aus.
    Man brauchte ihm nicht zu sagen, was er zu tun hatte. Er kannte die alten Regeln genau.
    Einmal schritt er um die Grube herum, trat nicht mehr zurück in den Kreis, sondern blieb unter dem Baum stehen, wo der Verräter seinen Platz im Geäst gefunden hatte und auf seine endgültige Bestrafung wartete.
    Der gelbhaarige Mann streckte seinen Arm aus und bewegte dabei die Finger. Er tastete nach einem bestimmten Gegenstand, der wie ein lianenartiges Gewächs aus der

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