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1756 - Das Grauen hieß Elvira

1756 - Das Grauen hieß Elvira

Titel: 1756 - Das Grauen hieß Elvira Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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mich an. Sie war nervös geworden, und ich beschloss, mir das zunutze zu machen.
    »Dieses dunkle Reich wird von jemandem regiert, der mächtiger ist als du. Es ist der Spuk, und ich kann mir nicht vorstellen, dass er ohne irgendwelche Gegenleistungen Dämonenseelen freilässt.«
    »Hör auf mit dem Gerede!« Sie schüttelte den Kopf. »Es sind Seelen, das stimmt. Es sind auch Seelen, die eine neue Heimat gesucht haben, das stimmt auch. Und diese Heimat haben sie gefunden, ich bin es und kein dunkles Reich mit einem Spuk. Die Seelen der Engel wollten mich. Denn nur durch mich erleben sie eine perfekte Wiedergeburt.«
    »Durch dich?«
    »Ja.«
    »Wo sind sie denn?«
    Elvira fing an zu lachen. »Es reicht, wenn ich sie spüre. Sie geben mir die Kraft, gegen dich zu gewinnen.«
    Ich blieb bei den Engeln und fragte: »Es sind Schatten – oder?«
    »Sicher. Schattenseelen.«
    »Und sie zeigen sich nicht?«
    »Nur wenn ich will.«
    Ich hatte mich wieder erholt und konnte mich des Gefühls nicht erwehren, dass sich meine Besucherin zu viel vorgenommen hatte. Die große Sicherheit war von ihr abgefallen. Sie kam mir vor wie jemand, der nicht wusste, wie es weitergehen sollte.
    Zwar lag ich am Boden, aber ich fühlte mich nicht als Verlierer.
    Ich lächelte sie sogar an und drehte mich nach rechts, wo ein Stuhl stand, den ich als Stütze benutzte, um auf die Beine zu gelangen. Elvira ließ mich gewähren. Ich kannte den Grund beim besten Willen nicht, doch ich merkte, dass sich bei ihr etwas tat.
    Sie fing an, sich zu verändern. Ihre Haut wurde noch bleicher. Die Augen verschwanden in den Höhlen, als hätte sie jemand in die Tiefe gedrückt. Der Mund verzog sich zu einem hässlichen Grinsen, und ich dachte darüber nach, ob ich meine Waffe ziehen und schießen sollte.
    Ich tat es nicht. Aber ich spürte die leichte Wärme, die mein Kreuz abstrahlte. Ich konnte mir vorstellen, dass es der Grund war, warum ich nicht angegriffen worden war. Die andere Seite spürte die Stärke der echten Engel, die auf meinem Kreuz ihre Zeichen hinterlassen hatten.
    Bisher hatte Elvira noch nicht nach ihrem Messer gegriffen. Ich wartete darauf, dass es passierte, aber sie tat nichts. Sie stierte mich an, wirkte viel älter als sonst und atmete heftig, sodass es sich wie ein Zischen anhörte.
    Was würde sie tun?
    Ich wollte sie nicht provozieren, sondern wartete weiter, was sie unternahm.
    Noch immer schaute sie mich nur an. Aber es gab etwas in ihrem Körper, gegen das sie ankämpfen musste. Es stand nicht mehr auf ihrer Seite. Ich hatte den Eindruck, dass sich das andere von ihr lösen wollte, was für sie mit Problemen verbunden war.
    Elvira stöhnte auf. Jetzt war sie nicht mehr die Frau, die das Grauen oder den Tod brachte, sondern eine hilflose Person, die nicht wusste, wohin sie gehörte.
    Mal sah sie mich an, dann wieder änderte sich ihr Blick und sie schaute an mir vorbei. Sie wollte etwas sagen, brachte aber nichts über die Lippen und lief stattdessen mit schwankenden Schritten auf meine Couch zu, die für sie so etwas wie eine Rettung war, denn sie konnte sich auf sie fallen lassen und musste sich nicht mehr aus eigener Kraft auf den Beinen halten.
    Vor Kurzem noch war es mir schlecht ergangen. Das hatte sich geändert. Jetzt ging es ihr nicht gut. Mit jeder Sekunde, die verging, verlor sie mehr an Stärke. Sie führte einen Kampf gegen sich selbst aus oder gegen das, was in ihr steckte.
    Ich konnte es drehen und wenden, wie ich wollte. Für mich kam nur eine Erklärung infrage.
    Es musste an dem liegen, was mich beschützte. Noch lag es nicht offen, und um es genau zu wissen, musste ich ihr das Kreuz präsentieren, auch wenn Elvira Little möglicherweise durchdrehen würde.
    Ich wollte sie nicht sofort schocken und drehte mich etwas zur Seite, als ich mein Kreuz hervorholte. Es tat gut zu spüren, wie es an meiner Brust entlang in die Höhe rutschte und es keine zwei Sekunden mehr dauerte, bis ich die Kette über meinen Kopf streifen konnte.
    Das Kreuz lag frei. Aber es war noch in meiner Hand verborgen, denn die hatte ich zur Faust geballt.
    Dann drehte ich mich wieder um.
    Elvira saß noch immer auf derselben Stelle. Sie sprach nicht, sie starrte nur nach vorn, um zu sehen, was ich unternehmen würde.
    Nichts, ich wartete. Ich beobachtete nur, aber ich hob auch den rechten Arm an, dessen Hand ich zur Faust geballt hatte. Das Kreuz war nicht zu sehen, dafür die Kette, die nach unten hing und leicht zitterte.
    Ich nickte Elvira

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