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176 - Geliebter Höllenkater

176 - Geliebter Höllenkater

Titel: 176 - Geliebter Höllenkater Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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Lennie wirklich hilft, muß Dad ihr einen Mantel schenken, ging Linda durch den Sinn. Und ich werde mein Sparschwein kaputtschlagen und ihr alles Geld schenken, das sich darin befindet.
    Kälte füllte mit einemmal den Raum. Linda fröstelte. Sie lag auf dem Bauch, war kaum noch zugedeckt und hatte das Gefühl, nicht mehr allein zu sein.
    Jemand war zu ihr gekommen!
    Mit offenen Augen lag sie da und wagte nicht, sich umzudrehen. Das Zimmer ihrer Eltern befand sich gleich nebenan. Wenn sie einen lauten Schrei ausstieß, würde Dad im nächsten Augenblick zur Tür hereinstürzen. Aber hatte sie einen Grund zu schreien?
    »Linda«, flüsterte jemand.
    Das Kind bekam eine Gänsehaut. Es biß sich auf die Unterlippe und schluckte heftig.
    »L-i-n-d-a…! Sieh mich an! Dreh dich um, Linda! Schau, wen ich mitgebracht habe.«
    Das Mädchen kämpfte mit sich. Wer würde siegen? Die Furcht oder die Neugier?
    »Willst du deinen lieben Freund nicht begrüßen, Linda?« fragte die Stimme.
    Freund!
    Linda warf sich herum - und sah die alte Frau. Sie kam ihr noch häßlicher vor als an jenem Abend, als sie sie zum erstenmal sah, und sie konnte sich nicht erklären, wie sie ins Zimmer kam.
    Das Fenster stand offen, deshalb war es so kalt. Die hereinströmende Luft blähte den Vorhang wie einen gespenstischen Schleier. War die Frau an der Fassade hochgeklettert? Wie konnte sie das? Sie war alt.
    Konturenscharf hob sich ihre knochendürre Gestalt vom mondhellen Fenster ab. Sie hielt etwas in beiden Händen. Etwas, das lebte.
    Eine Katze!
    LENNIE!
    ***
    Der Kater hatte sich verändert, aber Linda erkannte ihn wieder. Häßlich, struppig war er geworden -und genauso dürr wie die alte Frau. Sein Schwanz peitschte aufgeregt hin und her. Er lebte wieder! Die Frau hatte ihm helfen können!
    Er bewegte den Kopf marionettenhaft. Bei seinem Aussehen hatte außer Linda bestimmt niemand den Wunsch, ihn zu streicheln. Er war ein dürres Monster - jedoch nicht für Linda. Sie sah ihn mit anderen Augen.
    »Lennie!« stieß sie begeistert hervor und streckte dem Kater die Hände entgegen. Er zuckte zusammen und fauchte feindselig. »Erkennst du mich nicht?«
    »Pst!« machte die Frau. »Nicht so laut, Linda! Sollen deine Eltern wach werden?«
    »Sie haben Lennie geholfen«, sagte Linda glücklich.
    »Ich habe es versucht, und es hat geklappt«, erwiderte die alte Frau.
    »Sie… werden Lennie hierlassen, wenn Sie gehen, ja?«
    »Aus diesem Grund bin ich hier.«
    »Er hat sich verändert, aber das macht mir nichts aus.«
    »Du mußt bedenken, er lag einige Zeit unter der Erde.«
    »Ich bin so froh, daß ich ihn wiederhabe. Dad muß Ihnen einen Mantel schenken.«
    »Ich brauche keinen Mantel«, sagte die Alte.
    »Aber es ist Winter. Es wird bald schneien.«
    »Ich habe, was ich brauche. Du wirst deinen Eltern nicht erzählen, daß ich hier war.«
    »Warum nicht?«
    »Weil ich es nicht möchte«, antwortete die Alte eisig. »Wenn du dich nicht daran hältst, komme ich wieder und nehme dir Lennie weg.«
    »Ich werde nichts sagen«, beeilte sich das Kind zu sagen.
    »Von nun an hast du Lennie nur noch für dich allein. Du mußt ihn vor allen verstecken. Niemand darf ihn sehen. Auch deine Eltern nicht. Sie würden ihn nicht in ihrem Haus dulden. Sie wären sehr häßlich zu ihm, denn sie lieben ihn nicht.«
    »Sie hatten ihn sehr gern«, sagte Linda.
    »Ja, als er noch anders aussah, als er war wie alle Katzen. Aber das ist er nun nicht mehr, und dafür hätten sie kein Verständnis, deshalb mußt du ihn auch vor ihnen verstecken, wenn du ihn nicht verlieren möchtest.«
    Linda nickte. »Ich werde tun, was Sie verlangen.«
    Die Alte warf den Kater auf das Bett. Das Tier schlug die Krallen ins Laken und fauchte wieder. Linda war nur einen Moment abgelenkt. Als sie den Blick wieder hob, war die alte Frau nicht mehr da.
    Das Kind sprang aus dem Bett und eilte zum Fenster. Es beugte sich weit hinaus, konnte die Fremde aber nicht mehr sehen. Linda schloß das Fenster und drehte sich um. Lennie starrte sie mit gelben Augen an, als wollte er sie hypnotisieren.
    »Willst du mir Angst machen?« fragte Linda lächelnd. »Ich fürchte mich nicht vor dir. Du bist meine Lennie. Ich habe dich wieder, das macht mich sehr glücklich. Dein Fell ist häßlich, und du bist mager geworden, aber du bist wieder bei mir, und das ist die Hauptsache.«
    Ein erregtes Zittern ging durch den spindeldürren Körper des Tiers, als Linda sich ihm näherte. Lennie schien ihr zu

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