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176 - Geliebter Höllenkater

176 - Geliebter Höllenkater

Titel: 176 - Geliebter Höllenkater Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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ihr heißgeliebter Kater, lebte nicht mehr. Niemand konnte etwas dafür - die jungen Männer nicht und auch nicht Mr. Dawson, trotzdem haßte das Kind sie.
    Alle haßte Linda in diesem Augenblick größten Schmerzes, der ihr kleines Kinderherz zerreißen wollte. Sie wäre am liebsten auch tot gewesen, um mit Lennie wieder vereint zu sein.
    Warren Adams (ihm gehörte der Motorroller, und er war damit auch gefahren) und Paul Kaufman, sein Freund, brauchten keine ärztliche Hilfe.
    Adams erhob sich, begab sich zu seinem Fahrzeug und stellte es auf. Es war nicht kaputt, nur das rote Blech war eingedellt. Da es sich um ein Uralt-Modell handelte, war das kein Malheur. Die jungen Männer konnten die Heimfahrt fortsetzen. Sie wohnten im selben Vorort, Bevor sie auf das Zweirad stiegen, schrieb Adams ihre Namen und Adressen auf. Er gab Meryl Sutherland den Zettel mit der krakeligen Schrift und startete anschließend den Motor.
    »Ich melde mich morgen bei Ihnen!« rief er durch das geschlossene Visier des Helms, dann fuhr er los.
    Lennie lag immer noch auf George Dawsons Händen. Linda stand vor dem Nachbarn und weinte haltlos. Lennies Kopf hing so entsetzlich leblos herunter.
    »Ich werde veranlassen, daß man den Kater abholt«, sagte Dawson, ein mittelgroßer, grauhaariger Mann mit grauem Schnauzbart.
    »Nein!« kreischte Linda.
    »Kind, sei vernünftig«, ermahnte Meryl Sutherland ihre Tochter.
    »Niemand darf Lennie abholen!«
    »Er ist tot.«
    »Ich gebe ihn nicht her!« schrie Linda. »Er gehört mir! Ich liebe ihn! Ich möchte ihn behalten!«
    »Du weißt, daß das unmöglich ist. Man kann kein totes Tier behalten, Linda. Man darf es nicht. Die Natur nimmt unaufhaltsam ihren Lauf. Nach dem Tod kommt der Verfall, die Verw… Kurzum, man kann sehr krank werden, wenn man ein totes Tier behält. Linda, deshalb ist es unmöglich. Das verstehst du doch, nicht wahr? Du hast nichts mehr von Lennie, kannst nicht mehr mit ihm spielen. Sei ein kluges Mädchen…«
    »Ich will nicht klug sein!« schrie Linda und stampfte zornig mit dem Fuß auf. »Ich möchte Lennie behalten! Wir haben noch so viel Futter für ihn.«
    »Er braucht kein Futter, Kind. Er wird nie wieder Hunger, Durst oder Schmerzen haben. Glaube mir, es geht ihm dort, wo er jetzt ist, sehr, sehr gut.«
    »Es ist zwar nicht erlaubt, Tiere selbst zu beerdigen«, meinte Mr. Dawäon, »aber vielleicht sollte man in Lennies Fall eine Ausnahme machen. Wo kein Kläger, da kein Richter.« Er hob die Schultern.
    Lennies Kopf schwang hin und her.
    »Gute Idee«, sagte Meryl Sutherland. Da sie sich davor graute, das tote Tier anzufassen, bat sie den Nachbarn, den Kater in den Keller ihres Hauses zu tragen. »Hör zu, Linda, wir warten, bis Dad nach Hause kommt, und beraten uns dann, okay? Wir werden ein schönes, friedliches Plätzchen für Lennie finden.«
    George Dawson erfüllte der Nachbarin den Wunsch.
    Lindas Aggression richtete sich plötzlich gegen ihn. »Sie sind schuld an Lennies Tod!« klagte sie ihn an.
    »Kind, das darfst du nicht sagen!« wies Meryl Sutherland ihre Tochter zurecht. Sie wandte sich an den Nachbarn. »Sie müssen entschuldigen, Mr. Dawson, sie weiß nicht…«
    »Schon gut.« George Dawson winkte verständnisvoll lächelnd ab. »Linda ist im Moment ziemlich durcheinander. Ich weiß, wie sehr sie an Lennie hing.«
    »Er hat ihn mir genommen!« schluchzte das Mädchen. »Ich will ihn nicht mehr sehen! Gehen Sie, Mr. Dawson! Gehen Sie nach Hause zu Ihrem blöden Hund!«
    »Wenn du nicht auf der Stelle aufhörst, muß ich deinem Daddy erzählen, was für ein ungezogenes Mädchen du warst!« sagte Meryl Sutherland streng.
    »Captain hat Lennie in den Tod gejagt! Was hatte der Hund auf unserem Grundstück zu suchen?«
    »Captain war doch schon oft bei uns«, sagte Lindas Mutter. »Es hat dich noch nie gestört. Du hast sogar mit ihm gespielt.«
    »Ihr seid doch auch Freunde«, sagte George Dawson.
    »Captain ist nicht mehr mein Freund! Ich hasse ihn! Und Sie hasse ich auch!« schrie das Kind.
    »Linda!«
    »Ich hasse euch alle!« kreischte das Mädchen und rannte die Treppe hinauf.
    »Es tut mir furchtbar leid, Mr. Dawson, daß sich meine Tochter so gehenließ«, sagte Meryl Sutherland bedauernd.
    »Sie ist ein gutes Kind. Ich mag sie trotzdem«, sagte der Nachbar. »Linda ist zum erstenmal in ihrem jungen Leben großes Leid widerfahren. Es wird nicht leicht für sie sein, darüber hinwegzukommen.«
    »Ich danke Ihnen für Ihr Verständnis, Mr. Dawson.

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