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1760 - Tödliche Lockung

1760 - Tödliche Lockung

Titel: 1760 - Tödliche Lockung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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genug wurde sie auch zu Mordfällen geholt, um sich ein Bild vom Tatort machen zu können. Auch das war nicht passiert, und sie dachte daran, dass dieser Tag gut werden würde, trotz dieses finsteren Traums. Aber oft genug passierte ja auch das Gegenteil von dem, was einem das Unterbewusstsein geschickt hatte.
    Ihr Auto stand in der Tiefgarage des Hauses, in dem nicht viele Mieter wohnten. Wer hier lebte, der hatte sich eine Eigentumswohnung gekauft. Dazu gehörte auch ein Stellplatz in der Tiefgarage, in die Purdy ein Lift brachte.
    Hier im Haus war alles sauber. Das galt selbst für die Garage mit dem hellen Boden, von dem man fast essen konnte, so sauber war er. Hier und da gab es einige Reifenspuren, das war auch alles, ansonsten regierte die Sauberkeit.
    Außerdem war es immer hell, in der Nacht weniger als tagsüber, weil nur die Notbeleuchtung brannte, ansonsten schalteten sich die Lampen ein, wenn jemand die Garage betrat und dabei einen Kontakt berührte.
    Purdy hatte sich vor zwei Wochen ein neues Auto gekauft. Einen BMW Z3, dessen Polster rot waren. Ansonsten war der Wagen rehbraun.
    Das Auto hatte sie zwar einiges gekostet, und ihr Sparbuch hatte Tränen geweint, aber so viele Zinsen gab es in dieser Zeit auch nicht auf seine Einlagen, da konnte man sich den einen oder anderen Luxus schon mal gönnen.
    An Luxus dachte sie in diesem Augenblick nicht, sondern daran, dass sie endlich ins Büro kam. Das Auto stand immer auf demselben Platz, auch jetzt.
    Das Signal öffnete die Türen. So konnte sie einsteigen, starten und losfahren.
    Alles war wie immer. Nur befand sie sich jetzt allein in der Garage. Das war nicht immer so. Wenn sie zur gewohnten Zeit fuhr, gab es noch andere Mieter, die zu ihren Arbeitsstellen wollten.
    Sie startete. Wie so oft quietschten die Reifen ein wenig, was an der Bodenfläche lag, die einen glatten und hellen Anstrich zeigte. Purdy musste keinen großen Bogen schlagen, um die Strecke zu erreichen, die zum Ausgang führte.
    Sie hatte es bereits geschafft, konnte etwas mehr Gas geben, was sie auch tat – und erlebte dann etwas, was sie keinem Menschen gönnte.
    Auf einmal war der Mann da. Sie hatte ihn nicht gesehen, er war von der rechten Seite gekommen, hatte noch seine Arme hochgerissen, da stand ihr Fuß bereits auf dem Bremspedal.
    Der BMW hielt.
    Und zugleich hörte sie den dumpfen Schlag, als der Körper gegen den Wagen prallte...
    ***
    Nein, nur das nicht, ausgerechnet heute und jetzt! Aber Purdy Prentiss konnte es nicht rückgängig machen und musste sich der neuen Situation stellen.
    Sie stieg noch nicht aus und brauchte einige Sekunden, um sich zu fangen. Der Mann war so plötzlich aufgetaucht, aber jetzt war er nicht mehr zu sehen. Er lag auf dem Boden, und das direkt vor den Reifen des Wagens. Der Blickwinkel war so schlecht, dass sie ihn nicht sah.
    Wilde Gedanken überschwemmten sie. Hoffentlich war der Mann nicht zu schwer verletzt. Jedenfalls würde sie ihn sich anschauen und dann den Notarztwagen rufen.
    Purdy hatte den Mann zwar gesehen, ihn aber nicht erkannt. Jetzt dachte sie darüber nach, ob er hier im Haus wohnte und erst neu eingezogen war. Möglich war alles, und sie wollte erst mal abwarten und sich nicht verrückt machen lassen. In ihrem Job musste sie cool bleiben, und das wollte sie auch jetzt.
    Sie öffnete die Fahrertür, stieg noch nicht aus, sondern lauschte. Sie vernahm nur die Stille, und das stufte sie auch nicht als positiv ein.
    Dann hört sie das leise Stöhnen. Der Angefahrene hatte es ausgestoßen. Das kam von vorn, wo der Mann liegen musste. Sie sah ihn wenige Sekunden später.
    Er lag auf der Seite. Eine Hand hatte er in Magenhöhe gegen seinen Körper gedrückt. Dort musste es ihn erwischt haben, wobei sich Purdy schon wunderte, denn sie glaubte, ihn an den Beinen erwischt zu haben.
    Es spielte letztendlich keine Rolle. Sie trug die Schuld daran, und sie würde ihm ein paar Fragen stellen, wobei sie auf Antworten hoffte.
    Ihr Schatten fiel auf den Liegenden, der sich nicht bewegte, und so sprach sie ihn an.
    »Hören Sie mich, Mister?«
    Er zuckte leicht zusammen, stöhnte wieder, und Purdy Prentiss stellte die Frage erneut.
    Das Stöhnen verstummte. Dafür bewegte der Mann den Kopf. Er hatte jetzt einen besseren Blick und musste die Augen nicht groß verdrehen, um die Staatsanwältin anschauen zu können. Auch sie sah ihm ins Gesicht.
    Es war ihr fremd. Sie hatte es noch niemals gesehen. Dieser Mann wohnte nicht in diesem Haus, denn die

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