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1760 - Tödliche Lockung

1760 - Tödliche Lockung

Titel: 1760 - Tödliche Lockung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Besitzer der Wohnungen kannte sie und vermietet waren keine. Das musste ein Besucher sein, der sich verlaufen hatte.
    Aber in der Tiefgarage?
    Sie gehörte von Berufs wegen zu den misstrauischen Menschen. Ihr wurden von den Angeklagten einfach zu viele Lügen untergeschoben, da war man immer auf der Hut.
    Der Mann lag auch weiterhin in der gleichen Position. Purdy sah den Schweiß auf seinem Gesicht und schaute auch in die Augen, deren Blick ihr nicht gefiel.
    War er wachsam? Verschlagen? Oder beides?
    »Wo schmerzt es Sie denn besonders?«, fragte sie. »Wo habe ich Sie erwischt?«
    »Bauch, Beine«, flüsterte er. »Verdammt, Sie hätten aufpassen sollen.«
    »Sie aber auch.«
    Er lachte nur.
    »Haben Sie mich nicht gehört?«, fragte sie weiter und merkte, dass ihr Misstrauen immer stärker wurde. Das konnte auch eine Falle sein hier unten. Dass plötzlich ein zweiter Typ in ihrem Rücken auftauchte und sie niederschlug. Das trieb sie so an, dass sie den Kopf drehte und sich umsah.
    Nein, sie war allein!
    Dann hörte sie wieder die Stimme des Verletzten. »Können Sie mir hoch helfen?«
    »Sicher.«
    »Aber vorsichtig.«
    »Das versteht sich.«
    Der Angefahrene nickte und stützte sich mit einer Hand am Boden ab. Die andere hielt er noch immer in Magenhöhe gegen seinen Körper gepresst. Er streckte Purdy eine Hand entgegen, um sich hochziehen zu lassen.
    Sie nahm sie.
    »Danke.«
    »Ich bin ganz vorsichtig.«
    »Super.«
    Purdy Prentiss zog den Mann in die Höhe. Sehr langsam, denn es war möglich, dass er innere Blutungen hatte, und da wollte sie nichts riskieren, was alles noch hätte verschlimmern können.
    Er kam hoch.
    Er atmete jetzt heftiger und blieb noch in der gekrümmten Haltung. Eine Hand hatte er noch immer gegen die Stelle am Bauch gepresst. Er nickte der Staatsanwältin zu, schaffte sogar ein Grinsen und auch, dass sich Purdy auf sein Gesicht konzentrierte und nicht auf die rechte Hand.
    Das war ein Fehler. Sie sah nicht, dass sich die Hand löste, aber etwas festhielt, sie schaute nach unten.
    Da war die Hand bereits unterwegs und das Messer ebenfalls, das wie durch Butter in den Körper der Frau drang...
    ***
    Nein, nein, das glaube ich nicht!
    Diese Gedanken schossen Purdy durch den Kopf. Das ist unmöglich, ich muss mich irren!
    Sie hatte den Blick gesenkt und starrte auf den Messergriff, der aus ihrem Körper ragte. Das konnte nicht stimmen, das war eine Täuschung. Sie empfand auch keinen Schmerz und hörte dafür ein Geräusch, das einem Kichern glich.
    Sie hatte es nicht ausgestoßen. Es musste von dem stammen, den sie angefahren hatte.
    Nein, das zählte nicht mehr. Sie hatte ihn nicht angefahren, das alles war eine Falle gewesen, denn jetzt stand er vor ihr und grinste sie widerlich an.
    Purdy wollte etwas sagen. Sie hatte bereits den Mund geöffnet, aber nur ein Krächzen drang über ihre Lippen. Die Zeit der Starre war vorbei, und sie bekam jetzt das volle Grauen mit.
    Der Schmerz wühlte sich durch ihren Körper. Er war wie eine Flamme, die alles erfasst hatte. Es gelang ihr nicht mehr, sich normal auf den Beinen zu halten. Sie kippte nach rechts weg, fiel gegen ihren Wagen und bog dabei den Außenspiegel um.
    Dann sackte sie zusammen, und es gab nichts, was sie noch halten konnte. Sie erreichte den Boden und blieb dort liegen. Das Messer steckte noch in ihrem Körper. Sie sah, dass sich ein Schatten über sie beugte. Es war der verdammte Hundesohn, der sie in eine Falle gelockt hatte.
    Er lachte. Sein Gesicht verzog sich in die Breite und wurde zu einer Gummifratze.
    »Schönes Sterben«, flüsterte er und riss mit einem Ruck das Messer aus ihrem Körper.
    Noch einmal wurde sie von Schmerzen durchflutet. Sie waren schlimm, einfach grauenhaft. Ohne dass sie es richtig merkte, presste Purdy Prentiss ihre Hände gegen die Wunde.
    Der Angreifer aber verschwand aus ihrem Blickfeld. Dafür näherte sich etwas anderes.
    Es waren die Schatten. Schnell und dunkel. Sie konnte ihnen nicht ausweichen, und irgendwie war sie auch froh, dass sie von ihnen übernommen und dorthin gezogen wurde, wo die Schmerzen keine Rolle mehr spielten...
    ***
    Der übliche Morgen im Winter. Zumindest in London. Kein Schnee, auch kein blauer Winterhimmel, sondern ein trüber Tag mit tiefen Wolken und einem dünnen Nieselregen, den man zu Beginn gar nicht mal so spürte, der aber im Laufe der Zeit zu einem echten Ärgernis werden konnte.
    Die ersten Fälle des neues Jahres lagen hinter mir, und auch den letzten hatte

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