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1762 - Monsterliebe

1762 - Monsterliebe

Titel: 1762 - Monsterliebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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wusste ich, wer er war. Die Qual in seinem Gesicht war nicht zu übersehen. Wir sahen sogar das Weiße in seinen Augen und hörten einen Atem, der stoßweise aus dem Mund des Historikers floss.
    Das andere Aussehen war verschwunden, dennoch stand er unter einer fremden Kontrolle. Das dachte ich, das dachte auch der Templer, nur Godwin sprach es aus.
    »Der ist nicht normal, John. Der – der – schau dir mal seine Augen an.«
    »Okay, aber gib du acht.«
    »Keine Sorge.«
    Alva zeigte jetzt ihr zweites, ihr hässliches Gesicht. Es war das Gesicht eines anderen Wesens. Schmutziges Grau lag auf der Haut und in ihren Augen las ich Aggressivität.
    Dann hörten wir alle ihren Schrei, bevor sie angriff...
    ***
    Sie hatte sich auf den Templer konzentriert. Sie wollte ihm an die Kehle, und Godwin hatte schon zu viel einstecken müssen. Jetzt wollte er nichts mehr schlucken.
    Er schoss und feuerte gleich mehrmals auf die angreifende Person. Die geweihten Silberkugeln verließen den Lauf und sie verfehlten ihr Ziel nicht.
    Sie hieben in den Körper der Frau, die nicht aussah wie eine Dämonin, aber das konnte auch täuschen. Sie schaffte es nicht mehr, bis zu ihrem Ziel zu gelangen, denn auf dem Weg dorthin brach sie zusammen.
    Hart fiel sie auf die Knie und rutschte noch ein Stück weiter. Sie blieb breitbeinig vor dem Templer knien. Den Kopf hatte sie in den Nacken gelegt, der Mund stand offen, und der war es, dessen Anblick uns faszinierte.
    Aus ihm wölkte es hervor.
    Eine schwarze Wolke war zu sehen. Sie jagte gegen die Decke, sie breitete sich aus, sie fing an zu tanzen, und ich glaubte, darin ein Gesicht zu sehen.
    Das konnte ein Irrtum sein, doch die Wolke selbst war es nicht. Sie tanzte durch den Eingangsbereich, und ich hatte sogar den Eindruck, ein Heulen zu hören.
    Einige Male drehte sich die Wolke noch um sich selbst, dann löste sie sich auf in einzelne Fetzen, die ebenfalls verschwanden.
    Ein dumpf klingender Laut erregte meine Aufmerksamkeit. Er war entstanden, weil Alva umgefallen war. Da hatte ihr auch das breitbeinige Knien nichts gebracht. Der Dschinn hatte ihren Körper verlassen, und vor uns auf dem Boden lag eine Person, die sich nicht mehr bewegte.
    Sie war tot. Keiner von uns schaute mehr in ein schönes Gesicht. Das hier sah jetzt aus wie das einer uralten Leiche.
    Und was war mit Gordon King? Oder mit dem Mann, der schon zu Zeiten der Kreuzritter existiert hatte, nur eben mit einem anderen Aussehen? Er stand noch auf seinen Beinen. Er schaute mit gesenktem Blick zu Boden und hatte schwer zu kämpfen. Etwas steckte in ihm. Es konnte durchaus der Dschinn sein, doch als er den Mund öffnete, da huschte keine dunkle Wolke hervor.
    Ich streckte ihm meine Hand entgegen und sprach ihn an. »Kommen Sie bitte, Professor.«
    Jeder hatte mich gehört, auch er, aber er reagierte nicht. Er starrte an mir vorbei und hatte sich ein anderes Ziel ausgesucht. Es war Godwin de Salier.
    Der Templer wich dem Blick nicht aus. Er wartete, dass etwas geschah, und tatsächlich hörten wir alle den Historiker sprechen.
    »Ich weiß, wer du gewesen bist. Ich kenne dich. Ich habe dich erlebt. Du bist derjenige, den Alva suchte. Nicht mich, nein, sie suchte dich. Ich bin nur ein Ersatz gewesen, aber du bist nicht zu ihr gekommen, und so musste sie sich mit mir zufriedengeben. Aber sie wollte immer nur den echten Templer. Ich bin es nie gewesen, aber ich erinnere mich, weil ein anderer in mir steckt, der diese Botschaften abgibt. Ja, er ist in mir, aber er hat sich geirrt. Der Geist ist nicht stark genug. Letztendlich hat der Dschinn verloren, was ich nicht wollte, und ich spüre, dass mein zweites Leben vorbei ist. Noch nicht sofort, doch das Ende nähert sich unaufhaltsam.«
    Jeder hatte es mitbekommen, aber nur Glenda Perkins reagierte. »Kannst du denn nichts für ihn tun, John?«
    »Ich kann es versuchen.«
    »Bitte. Einen zweiten Toten brauchen wir nicht. Außerdem hat der Mann nichts getan.«
    Das traf bestimmt zu, und auch ich dachte wie Glenda. Vielleicht war es ja zu schaffen.
    Wir schauten uns gegenseitig in die Augen. Ich suchte das Gefährliche im Blick, entdeckte aber nichts. Hatte die andere Seite den Mann schon aufgegeben?
    Das war durchaus möglich, aber nach außen hin hatte sich nichts gezeigt. Ich hob die Hand mit dem Kreuz langsam an. Bisher hatte es noch keine Reaktion gezeigt. Ich war allerdings davon überzeugt, dass Gordon King noch befangen war, und entschloss mich zu einem Radikaltest.
    Ich legte das

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