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1762 - Vorstoß nach Schingo

Titel: 1762 - Vorstoß nach Schingo Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Shourachar: „Wieso habt ihr die Roboter draußen am Hügel nicht vernichtet, als sie euch angriffen?"
    „Warum sollten wir? Es bestand keine Gefahr für uns. Wir befanden uns in einer Welt, die nicht wirklich ist. Wir nennen so etwas Computersimulation. Clarven, wir sind gekommen, weil wir dasselbe Ziel haben wie du. Wir wollen die Imprint-Outlaws befrieden, die du die Gierigen nennst. Wir wollen erreichen, daß sie sich aus Hirdobaan zurückziehen und euch in Ruhe lassen. Diese Wesen sind krank. Sie brauchen keine Bestrafung, sondern Heilung. Gib ihnen keine Imprint-Waren, um sie einzulullen, sondern verhindere diesen Kontakt, damit sie von ihrer Gier befreit werden. Mehr wollen wir nicht."
    Der kindliche Fürst setzte sein Fahrzeug in Bewegung und umrundete die beiden Terraner. Dabei ließ er sie nicht aus den Augen. Schließlich machte er vor Eiderlo halt und gab ihm ein Handzeichen.
    „Sie haben dein Vertrauen verdient", sagte der Sydorrier.
    Clarven lauschte dem Klang der Stimme nach und riß dann das Fahrzeug mit einem Ruck herum.
    „Ihr habt es gehört. Eiderlo hat sich noch nie geirrt. Ich vertraue euch. Aber nehmt euch vor Halena Diza in acht. Sie ist eine Wasserschlange. Sie lauert im Sumpf und schlägt zu, wenn ihr es nicht erwartet."
    „Wir hatten bereits das Vergnügen, sie kennenzulernen."
    Der Translator seines SERUNS schaffte es, die beißende Ironie ins Hamsch zu übertragen.
    Clarven begann zu kichern, was sich bei ihm anhörte, als blase jemand mit einem Strohhalm Luft in ein Glas voll Wasser.
    „In Shourachar wäre alles kein Problem." Eiderlo ergriff an Stelle des Fürsten das Wort. „Dort hat er die Kanzlerin völlig unter Kontrolle. In der Wirklichkeit aber läßt er ihr freie Hand, solange sie seine Macht in Shourachar nicht beschneidet. Das System von Shourachar besteht darin, daß es von seinen Voraussetzungen der Wirklichkeit entspricht. Und die Wirklichkeit wird regelmäßig aktualisiert, also an den Stand der Realwelt angepaßt. Dabei achten die Computerprogramme darauf, daß das erhalten bleibt, was Clarven selbst geschaffen hat. Wenn Gefahr besteht, daß er die Gesetzmäßigkeiten Ammachs ändert, dann greift der Controller ein und warnt ihn oder macht seine Entscheidungen rückgängig. Aber es gibt ab und zu auch den umgekehrten Fall. Die Gefängnisse auf Schingo sind sein Werk. Er hat sie in Shourachar entworfen, und die Kanzlerin lieferte die Pläne später an die Fermyyd. Schingo in der Realität ist eine exakte Kopie von Schingo in Shourachar. Der Fürst kennt dort jeden Winkel und jedes Fenster."
    Das Hamamesch-Kind stellte sein Gelächter ein. Ein Husten schüttelte den Körper des Fürsten. Rhodan bekam Mitleid mit diesem Wesen, das sich in eine Traumwelt flüchtete, weil die Wirklichkeit grausam zu ihm war.
    Der Terraner wartete, bis Clarven wieder gleichmäßig atmete.
    „Du kennst den Grund, warum wir nach Clorech gekommen sind", sagte er dann. „Es geht um Atlan und Tekener. Sie werden auf Schingo gefangengehalten."
    „Ja. Und ich weiß, wo sie sich befinden. Folgt mir unter die Hauben. Ich zeige euch die Kerker der Fermyyd."
     
    *
     
    Die Gestalt sahen sie nicht, nur den Schatten, den sie warf. Rhodan und dem Sydorrier fiel er als ersten auf. Er bewegte sich in einem Seitengang, der zwanzig Meter vor ihnen lag.
    Eiderlo beschleunigte seinen Gang und gab ihnen ein Zeichen, zurückzubleiben.
    „Ein Lakai", erklärte Clarven. „Ein dummer Zufall, daß er euch entdeckt hat. Eiderlo kümmert sich darum."
    Sie verfolgten, wie der Sydorrier gewohnt aufrecht, aber mit schnellem Schritt davoneilte und um die Ecke verschwand. Sie hörten seinen Ruf, dann einen Seufzer.
    „Laßt mich machen", klang es neben den beiden Terranern auf. Zum ersten Mal seit einer Stunde redete Coram-Till alias Artam-Con.
    Der Cryper duckte sich und rannte ebenfalls davon. Bei ihm sah es eher aus, als beschleunige man eine Schaukel auf viel zu hohe Werte.
    Als sie die Abzweigung des Korridors erreichten, war von den dreien nichts mehr zu sehen. Clarven hantierte an seinem Fahrzeug und zog eine schmale Platte aus dem Seitenteil, die sich als Bildschirm entpuppte. Das Display erhellte sich, und sie sahen den Lakaien an einer Sprechstelle.
    Er bediente die Tastatur und beabsichtigte offensichtlich, eine Meldung zu machen.
    „Es ist einer der neuen Diener, die Halena Diza eingestellt hat!" rief Clarven mit heller Stimme.
    „Haltet ihn auf!"
    Plötzlich tauchte ein Schatten auf, groß und

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