1762 - Vorstoß nach Schingo
Vaters. Nur ich und mein Sydorrier wissen davon. Die Schnur leitet mich. Wieso habt ihr die Roboter nicht angegriffen?"
Als Rhodan schwieg, fuhr der Fürst fort: „Ich will es euch sagen. Ihr seid gelähmt vom Glanz meiner Macht. Ich könnte euch zwischen zwei Fingern zerdrücken."
„Wir weilen als Fremde auf deiner Welt und haben keinen Grund, gewalttätig zu sein. Wir fühlen uns als Gäste."
„Gäste? Ich will keine Gäste, ich will Spielzeug."
„Du hast genug. Die Scharen der Roboter können dich Tag und Nacht unterhalten."
„Das ist alles das Werk meines Verstandes. Wo aber ist das Spielzeug, das ich mit meinen Händen anfassen kann?"
„Vielleicht können wir dir helfen", sagte Mike. „In der BASIS gibt es Spielzeug. Da ist für dich bestimmt etwas dabei."
„Ich habe keine Lust mehr zu spielen. Kommt mit mir. Wir verlassen jetzt Shourachar."
*
Der Helm strahlte starke Wärme ab. Mühsam löste Perry Rhodan sich von den Eindrücken und tauchte mit dem Kopf nach unten. Gleichzeitig fuhr der Helm im Zeitlupentempo nach oben.
„Nicht so hastig", klang hinter dem Rücken des Terraners die Stimme Eiderlos auf. „Die Loslösung braucht Zeit."
Minuten vergingen, bis sich ihre Sinne wieder an die natürliche Umgebung gewöhnt hatten.
Perry blickte zu seinem Sohn und dann hinüber zu dem leeren Terminal.
„Wo ist Artam-Con?" fragte er den Sydorrier.
„Er verließ Shourachar frühzeitig, um einem Bedürfnis nachzugehen. Seht, soeben kehrt er wieder zurück."
Die Tür öffnete sich, und der Cryper trat ein. Mit keinem Wort ging er darauf ein, daß die beiden Terraner ihren Ausflug in die Welt der virtuellen Realität ebenfalls beendet hatten. Er gesellte sich zu ihnen und ließ die Tür nicht mehr aus den Augen.
„Er kommt", sagte er leise. „Clarven nähert sich."
Eiderlo reagierte nicht. Er schien in sich hineinzulauschen, danach richtete er die eng beieinanderstehenden Augen auf die drei Männer.
„Erschreckt nicht. Ihr kennt den Fürsten nur vom Bildschirm her und aus Shourachar."
Die Tür öffnete sich. Ein kleines Fahrzeug rollte herein. In ihm saß Clarven, der echte Clarven aus der Wirklichkeit. Sein Körper wirkte schmal und zerbrechlich, die Schuppen an seinem Hals besaßen eine helle, ungesunde Farbe. Die Augen wiesen einen trüben Schimmer auf und sonderten ein rötliches Sekret ab.
„Ihr seid Gierige. Ihr gehört zu denen, die unsere Galaxis heimsuchen", murmelte der Fürst.
Dabei wandte er ihnen ohne Unterbrechung seine rechte Gesichtshälfte zu.
„Du irrst dich", versicherte Rhodan. „Wir kommen vom Trägerschiff BASIS und zählen nicht zu denen, die süchtig nach Imprint-Waren sind."
„Eiderlo hat mir erzählt, was es mit diesen Waren auf sich hat. Fragt Jeschdean, den Fürsten des Jondoron-Oktanten. Oder die Fermyyd."
„Jetzt sind wir erst einmal hier, um mit dir zu sprechen. Warum willst du Atlan, Adams und Tekener zum Tod verurteilen?"
„Will ich das? Sag, Eiderlo, tue ich so etwas?"
„Ja. Du tust es. Nicht hier, aber in Shourachar."
Rhodan und sein Sohn atmeten auf. Wenn es nur in der virtuellen Realität Shourachars geschehen war, dann bestand keine Gefahr.
„Sie sind Bestien. Wie gefräßige Insekten fallen die Gierigen über Hirdobaan her. Wenn wir ihnen nicht Einhalt gebieten, dann werden sie unsere Planeten bald unbewohnbar machen. Sie sind brutal und hinterhältig."
„Nein, Clarven." Rhodan schüttelte den Kopf. „Hamamesch haben verursacht, daß sie so sind.
Oder die Macht, die hinter ihnen steht. Gomasch Endredde!"
Der Hieb saß. Ein Erwachsener wäre aufgebraust oder hätte den Namen ignoriert. Nicht so Clarven.
Das Kind starrte sie aus weit aus dem Kopf tretenden Augen an und stieß hervor: „Gomasch Endredde! Die Maschtaren werden kommen und mich töten. Grirro, der Maschtar, kennt ihr ihn?
Nein? Von Eiderlo weiß ich, daß das Gerücht umgeht, Grirro sei für den Tod meines Vaters verantwortlich. Eines Tages werde ich es wissen, wenn ich nur erst erwachsen bin. Eiderlo, bitte, gib mir die Puppe."
Der Sydorrier entfernte sich und kehrte kurz darauf mit einem kleinen Gegenstand aus Pflanzenfasern zurück.
„Sie stammt von seiner Mutter", sagte er leise und mit Nachdruck in Richtung der beiden Terraner und des Crypers. „Es ist das einzige Andenken, das er an sie hat."
Liebevoll streichelte Clarven die Puppe und schien die Anwesenheit der Fremden völlig zu vergessen.
Plötzlich aber wiederholte er seine Frage aus
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