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1770 - Endreddes Gesetz

Titel: 1770 - Endreddes Gesetz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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aufrichtete, begriff er, daß Gucky nichts mit dem Verlust zu tun haben konnte. Nein, dies hier war nicht mehr seine Kabine, überhaupt nicht mehr die CIMARRON. Es war eine völlig fremde Welt.
    Goldener Wüstensand, angenehme Temperatur. Über den Himmel zog wie ein massives Gebirge ein riesengroßes Schwebedock, wie er niemals zuvor eines gesehen hatte. Und in den krakenartigen Armgespinsten des Docks hing ein halb geöffnetes Hamamesch-Raumschiff.
    Reginald Bull, der als Unsterblicher in seinem Leben viel mitgemacht hatte, gab ein vollständig entgeistertes ächzendes Geräusch von sich.
    „Mein Gott. Das ist nicht möglich ..."
    Er saß direkt am Rand einer farbigen Scheibe von bestimmt 80 Metern Durchmesser. Die Scheibe war in scharf voneinander abgegrenzte Farbzonen aufgeteilt. Hellgrün, mittelgrün, dunkelgrün, zwei farblose Felder, hellblau, mittelblau ... Die restlichen Farben konnte er nicht erkennen.
    Bull erhob sich.
    Er besaß nicht die geringste Kenntnis von dem, was geschehen war, lediglich eine Ungewisse Ahnung.
    Erstens der Imprint-Würfel, der das schwebende Gefühl verursacht hatte... Zweitens diese Bewußtlosigkeit, drittens die unbekannte Welt, in der er sich befand ... Anzunehmen, daß der Imprint-Würfel ihn auf irgendeine vorerst unbegreifliche Weise an diesen Ort versetzt hatte.
    In seinem Geist manifestierte sich etwas - so, wie eine schwer verständliche Aufforderung.
    Repariere. Repariere!
    Es war eindeutig eine suggestive Botschaft. Bull ignorierte sie ohne größere Schwierigkeiten.
    Keine zwei Meter entfernt regte sich eine zweite Gestalt im Sand. Es war Indra Priatar Jonos.
    Eine dritte Gestalt schüttelte sich soeben: ein kleiner, breiter Kerl mit dunklen Haaren und einem augenblicklich extrem verwirrten Blick. Es war Fink Petticul, einer der Piloten ihrer kleinen Jet.
    Ein Blick in seine Augen reichte, um zu sehen, daß mit Fink noch nicht zu rechnen war.
    Hieß das, daß sich auch Fherl Checkert, Dino Gonkers und Belavere Siems in der Nähe befanden?
    Dann wäre die Besatzung der GRIBBON komplett.
    „Was ist passiert, Bully?" fragte die Frau.
    Er schüttelte den Kopf. „Und wenn du mir den Kopf abreißt, Indra, ich hab' keine Ahnung."
    „Du hattest doch auch diesen Würfel von Torresch."
    „Ja, das stimmt. Er ist verschwunden, und ich hab' keine Ahnung wohin."
    Sie schwieg eine Weile.
    Ihre großen braunen Augen weckten so etwas wie einen Beschützerinstinkt in ihm. Der hilflose Eindruck, den sie erweckte, täuschte allerdings. Bull wußte genau, daß er sich auf sie verlassen konnte. Jedenfalls mehr als auf Petticul.
    „Spürst du auch diese Botschaft?" flüsterte sie verwundert. „Irgendwas, als ob es mich zur Arbeit treiben wollte."
    „Ja. Ignorier den Zwang einfach. Kannst du das?"
    „Klar."
    „Und was ist mit dir, Fink?" fragte Bull.
    „Ich ... Verdammt. Ich weiß selbst nicht."
    Der kleine Pilot stapfte durch den Sand heran, öffnete und schloß den Mund, schüttelte hilflos den Kopf. Er, der sonst durch zähen Ehrgeiz von sich reden machte, war am wenigsten imstande, sich mit der Lage zu arrangieren.
    „Laßt mich einfach noch ein bißchen in Ruhe, okay? Ich werde bald wieder."
    „Wie du willst, Fink."
    Bull legte eine Hand an die Stirn, um die Augen vor dem gleißenden Sonnenlicht zu schützen.
    Der optisch dominierende Bestandteil der Umgebung war ein gut zwei Kilometer hoher Trichterturm. Er hatte dieselbe goldbraune Farbe wie der Wüstensand, war ansonsten aber nicht von einem xbeliebigen Trichterturm auf dem Containerplaneten Torresch zu unterscheiden.
    Überall lagen durchwühlte Haufen von seltsamem Zeug herum. Es sah aus wie im Papierkorb einer technischen Werkstatt.
    Rings um den Trichterturm gruppierte sich eine Reihe grauer Plastikbaracken. An den Eingangspforten schwebten mehrere blaue, zapfenförmige Objekte. Bull hielt sie für Roboter.
    Außerdem war da eine zweite Scheibe, von der Form her genauso wie die farbige, vor der sie standen, nur eben milchig weiß statt in allen Schattierungen.
    Und während er noch hinsah, trat aus der weißen Scheibe ein Mensch. Er begriff sofort, daß es sich bei der Scheibe um eine Art Transmitter handeln mußte.
    „Bully!" Indra deutete auf die Gestalt.
    „Längst gesehen", winkte er ab.
    „Tja..." Sie starrte ratlos die eindeutig männliche Gestalt an, die schnurstracks auf eine der grauen Baracken zustapfte. „Der beachtet uns überhaupt nicht. Was machen wir jetzt?"
    „Wir gehen hin und fragen den Typen,

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