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1770 - Endreddes Gesetz

Titel: 1770 - Endreddes Gesetz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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fortsetzen.
    Am meisten erregten gelbe, über 30 Meter hohe Container meine Aufmerksamkeit, weil es davon eine ganze Menge gab. Sie waren alle identisch, quadratisch, rätselhaft.
    Einen dieser Container untersuchte ich stellvertretend für alle anderen.
    Vorsichtig, Arkonide! Die Sache könnte gefährlich werden.
    Der Container verfügte weder über einen sichtbaren Öffnungsmechanismus noch über Bedienungselemente. Wie öffnet man mit bloßen Händen einen Behälter, der über 30 Meter hoch ist?
    An dem man nicht mal hochklettern kann?
    Als ich es trotzdem versuchte, löste sich der Container buchstäblich in Nichts auf. Es dauerte nur zehn Sekunden. Die gelben Wände wurden transparent, ich konnte dahinter schemenhaft Gegenstände erscheinen sehen.
    Mit einem gedankenschnellen Satz hechtete ich rückwärts.
    Die gelben Wände waren plötzlich weg. Was sich im Inneren befand, brach mit Donnergetöse und Geschepper in sich zusammen. Es war pures Glück, daß ich unter dem Berg nicht begraben wurde.
    Ich rappelte mich hoch und untersuchte den Containerinhalt. Das meiste bestand aus syntronischem Kleingerät. Sündhaft teure Computer waren ebenso dabei wie eine Menge leicht erhältliches Zeug, einiges nicht mehr als Spielmaterial.
    Ein kleiner Antigrav fiel mir in die Hände, den man für Transportzwecke gebrauchen konnte, dann eine Reinigungsmaschine für metallische Oberflächen ...
    Nicht mehr lange, dachte ich mir, und die Galaktiker würden wie ein Schwärm Heuschrecken über die High-Tech-Lager herfallen. Sie würden alles, was sich nur im entferntesten für Reparaturzwecke im Untergrund gebrauchen ließ, auseinanderreißen und nach unten schaffen.
    Ich konnte es nicht ändern.
    In den nächsten Tagen unternahm ich eine Rundreise über alle Levels, von Schrett über Thorsen und Zimbag bis Zonder-Myry, auf die Wasserwelt Pattrido und zum Level 12, der Riesenwelt Mollen.
    Die Galaktiker wurden immer mehr. Zu manchen Zeiten und an manchen Orten herrschte großes Gedränge.
    Zuerst wollten die Kantinen und die Regionalkarussells erkundet sein, dann die Fernkarussells.
    Obwohl der Zustrom immer noch anhielt, ließ es sich kaum jemand nehmen, jedes einzelne der zugänglichen zwölf Levels persönlich zu besuchen. Aber nur, bis der Drang zur Reparatur übermächtig wurde: Dann nämlich wandten sie ihre Aufmerksamkeit der Unterwelt zu.
    30 Millionen Galaktiker in der subplanetaren Weite - das war nicht mehr als ein Tropfen auf den heißen Stein. Hätte man die 30 Millionen auf sämtliche Städte von Terra verteilt, sie wären sich kaum jemals über den Weg gelaufen. Berührungspunkte gab es nur deswegen, weil sie alle zur Nahrungsaufnahme, häufig auch zum Schlafen in die Kantinen mußten.
    Die hellen Köpfe unter den ehemaligen Imprint-Outlaws fahndeten bald nach allem, was an High-Tech-Ware verwendbar schien. Ich hatte es vorausgesehen. In ameisenhaften Kolonnen bewegten sie sich in den Untergrund, häufig schwer beladen. Sämtliche verfügbaren Antigravs kamen in den Transporteinsatz.
    Aber längst nicht alle High-Tech-Lager waren ausgeschlachtet. Speziell in der weiteren Umgebung konnte man noch einiges finden, und es verging keine Stunde, in der nicht irgendwo zusätzliche Container und Gerätschaften materialisierten.
    Es erschien mir logisch, an möglichst vielen Stellen geheime Ausrüstungslager anzulegen. Dazu mischte ich mich unter die Suchenden, stöberte gezielt nach bestimmten Gegenständen, vergrub sie an markanten Punkten rund um die Kantinen und Karussells.
    Ein Verrückter mehr oder weniger. Fällt gar nicht auf.
    Die Unruhe im Bezirk ließ nur ganz allmählich nach.
    Nebenbei hielt ich - erfolglos - nach einem Hinweis auf Ronald Tekener Ausschau. Es war gut möglich, daß sich der Smiler ebenfalls in Endreddes Bezirk befand. Wenn ich jedoch eine Spur verfolgte, endete sie schnell als Hirngespinst buchstäblich im Sande.
    Dafür stellte ich an mir selbst Veränderungen fest. Mein körperlicher Zustand verschlechterte sich zusehends. Ich benötigte immer häufiger Schlaf und hatte manchmal große Probleme, die Kantinennahrung im Magen zu behalten.
    Was passierte in den 13:01 Stunden meiner Abwesenheit? An die ich mich niemals erinnern konnte? Ich hatte nicht die geringste Ahnung.
    Und als ich an jenem 2. September - nach meinem gefundenen Chronometer - wieder einmal Pattrido erreichte, jene inzwischen vor Leben überquellende Inselwelt, dachte ich auch nicht mehr daran. Denn an der Wand des

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