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1772 - Ein Grab in den Bergen

1772 - Ein Grab in den Bergen

Titel: 1772 - Ein Grab in den Bergen
Autoren: Jason Dark
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ich zu.
    Und ich griff ins Leere!
    Es war im Moment nicht zu begreifen für mich, ich hatte ihn erwischt und trotzdem ins Leere gegriffen. Dann hörte ich sein Lachen und sah auch, wie er von mir weggezogen wurde. Er selbst tat nichts dazu, es war eine andere Kraft, die ihn zu sich holte...
    ***
    Er war weg, und wir hatten das Nachsehen. Wieder einmal. Ich blieb auf der Stelle stehen, schaute hinterher und fühlte mich mehr als bescheiden.
    Das merkten wohl auch Carlotta und Krista. Beide sprachen mich nicht an, sie flüsterten miteinander, während ich versuchte, dem Ganzen etwas Positives abzugewinnen, denn wir waren gerade noch rechtzeitig gekommen und hatten wohl eine Entführung verhindern können.
    Das allerdings wollte ich genau wissen und wandte mich an die junge Norwegerin.
    »Kannst du sprechen?«
    »Ja.«
    »Dann hätte ich gern gewusst, was hier vorgefallen ist. Eine Frage noch vorweg. Hat man dich entführen wollen?«
    Krista zog die Nase hoch. »So muss man es wohl sehen.«
    »Hatte ich mir beinahe gedacht. Und jetzt berichte uns bitte, was hier vorgefallen ist.«
    Das tat sie. Sie erzählte von ihrer Einsamkeit und der Angst und wie plötzlich ihr Freund im Zimmer erschienen war.
    »Erst wollte ich mich freuen, aber dann habe ich gedacht, dass er sich verändert hat. Zuerst hat er nichts gesagt, aber dann hat er die Initiative ergriffen. Er wollte mich mitnehmen.«
    »Und wohin?«
    Krista starrte ins Leere. Ihre Schultern zuckten.
    »Das weiß ich nicht.«
    »Hat er nichts gesagt«, wollte Carlotta wissen, »oder hast du es vergessen?«
    »Nichts Konkretes.«
    »Aber...«
    »Er wollte mich zu sich holen. Ich denke da an eine Engelwelt oder so ähnlich. Aber ich habe mich dagegen gesträubt. So einfach wollte ich es ihm nicht machen. Er ist auch nicht mehr der Rudy, den ich kenne. Nein, er ist anders geworden. Jetzt muss ich mich vor ihm fürchten, und das ist schlimm.«
    Aus ihrer Sicht stimmte das. Deshalb mussten wir ihr die Furcht nehmen. Das tat Carlotta, die einen Arm um Krista legte und davon sprach, dass sie sich nicht zu fürchten brauchte, so lange wir bei ihr waren.
    An der Tür erschien Maxine Wells. Auch sie wollte wissen, was vorgefallen war. Erstaunt schaute sie uns an und spürte wohl etwas von einer Veränderung.
    »Was ist geschehen?«
    »Es kam zu einer Begegnung«, erklärte ich. »Rudy Reiking ist hier erschienen.«
    Maxine schnappte leicht nach Luft. »Was hast du gesagt?«
    »Ja. Er war hier.«
    »Und?«
    Ich hob die Schultern. »Es ist wohl so gewesen, dass er sie mitnehmen wollte. Das konnte ich soeben noch verhindern.«
    »Sehr gut, John.«
    »Nein, nein, so ist das nicht. Ich habe es leider nicht geschafft, ihn zu stellen. Er ist mir entwischt.«
    »Aha. Und wie?«
    »Ein Phänomen. Er löste sich auf. Ich griff nach ihm und fasste ins Leere.«
    Maxine schloss für einen Moment die Augen.
    »Klar«, sagte sie dann, »so sieht es also aus. Er ist uns immer voraus. Dagegen kommen wir nicht an. Hast du denn eine Erklärung für sein Handeln?«
    »Ja, ich denke schon.«
    »Und?«
    »Er wollte seine Freundin holen.« Ich schaute Krista dabei an. »Ist es nicht so?«
    »Ja«, sagte sie. »So ist es. Es tut mir leid, dass ich es zugeben muss, aber er wollte mich mitnehmen.«
    »Und wohin?«
    Krista lächelte die Tierärztin an. »Ich denke, er wollte mich in eine andere Welt mitnehmen. Ob in eine Engelwelt oder nicht, das weiß ich nicht. Aber so ähnlich wird es wohl sein.«
    Maxine nickte mir zu. »Und du hast es verhindert.«
    »Das muss man wohl so sehen.«
    »Wird es der letzte Versuch gewesen sein?«, fragte Maxine.
    »Bestimmt nicht«, meldete sich das Vogelmädchen. »Er wird nicht aufgeben, und ich denke auch, dass er es nicht aus eigenem Antrieb tut. Man wird ihn geschickt haben.«
    »Und wer?«
    »Keine Ahnung, Max.«
    »Ich weiß auch nichts«, erklärte Krista. »Ich weiß nur, dass ich nicht sicher bin. Hier nicht und wahrscheinlich überall auf der Welt nicht. Ich glaube nicht, dass es Hindernisse für ihn gibt. Der ist auf einem ganz anderen Trip, meine ich.«
    Da konnte ich nur zustimmen, musste allerdings auch zugeben, dass ich ziemlich ratlos war. Die andere Seite spielte mit uns, und ich wusste nicht mal, wer sie war.
    Dann dachte ich darüber nach, ob es Sinn machte, wenn ich Krista Hellsen aus der Gefahrenzone brachte. Aber wohin, das war die große Frage. Wohin sollte ich sie bringen?
    In unserer normalen Welt gab es Grenzen. Auf der anderen Seite sicherlich
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