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1772 - Zug der Herrscher

Titel: 1772 - Zug der Herrscher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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begann. An der Rettungsaktion beteiligten sich nahezu alle in der Nähe befindlichen Schiffe.
    Nicht der Stuuhr - er verfolgte das Geschehen lediglich auf den Schirmen. Abgesehen davon, daß er wenig Lust verspürte, Nischdrich auf die KRRZBRNF zu holen, stand ihm der Sinn nicht nach spärlicher Beute. Er war überzeugt davon, daß die Nischdrich keine wertvollen Waren geladen hatten.
    Am Morgen des elften Fir warteten bereits siebzig Schiffe unterschiedlichster Bauart darauf, dem Troß das Geleit zu geben. Weitere Einheiten würden zu ihnen stoßen, denn inzwischen hatte Rani von Buragar die Stationen ihres Zuges bekanntgegeben. Der Tradition folgend, würde sie in jedem Oktanten einen Zwischenhalt einlegen und den Fall der Grenzen zwischen den Oktanten und die Verbrüderung aller Hamamesch für kurze Zeit demonstrieren. Auch die anderen Handelsfürsten flogen Borrengold nicht auf der kürzesten Route an. Allerdings hätte Bremse sich nie darauf verlassen, daß eine Überlichtetappe wirklich am festgelegten Ziel endete. Um „Belästigungen" durch Crypers auszuweichen, wurden Flugstrecken oft kurzfristig umprogrammiert.
    Der vorverlegte Zug der Herrscher wurde in allen Oktanten als die Sensation des Jahres verkauft. Die Medien quollen über vor immer neuen Informationen; Teams selbst der unbedeutendsten planetaren Stationen brachen wie eine Heimsuchung über Garnach und die übrigen bewohnten Welten des Vinousch-Systems herein. Alles gierte nach Sensationen; Reporter verstiegen sich zu den absonderlichsten Mutmaßungen über Herkunft und Absichten der Galaktiker; Archivmaterial wurde neu aufgewärmt und ließ erkennen, mit welch unglaublicher krimineller Energie die Fremden nach sogenannten Imprint-Waren gesucht hatten; dazwischen neuere Dokumentationen, Bilder von einer Raumschlacht über der Containerwelt Torresch, nicht einmal zwei Zehner alt, oder eine Dokumentation über den Strafplaneten Schingo. Die Filme zeigten, daß es dort den Fermyyd gelungen war, die Galaktiker in heftigen Gefechten zurückzuschlagen. Bremse hatte die Fremden kennengelernt, deshalb zweifelte er den Wahrheitsgehalt der Nachrichtensendung an. Ein Propagandafilm, der manche Wogen glätten sollte, mehr nicht.
    Am zwölften Fir trafen zwei Regenbogenschiffe der Fermyyd ein. Aus „zufällig" aufgefangenen Funksprüchen zwischen dem Kommandanten der Schutztruppe und Kanzler Razano Omre erfuhr der Stuuhr, daß weitere Schiffe der Fermyyd bereitstanden, als Beobachter und Wächter bei jedem Zwischenstopp.
    Die Medien überschlugen sich endgültig, als die ersten Handelsfürsten nach Borrengold aufbrachen. Ein grelles Kaleidoskop von Momentaufnahmen verdrängte alle anderen Ereignisse; Stimmen und Stimmungen wurden auf vielfache Weise eingefangen; Festtagstrubel beherrschte zumindest die Hamamesch. Kritische Bemerkungen wie die von zwei Stuuhr, die einem Aufnahmeteam ins Bild liefen, wurden rigoros abgebrochen.
    „Verrückt", stieß Bremse immer wieder im Selbstgespräch hervor. „Die spinnen, die Hamamesch." Egal, welches der großen Nachrichtennetze er abrief, Freude und Zuversicht wurden auf derart plumpe Weise suggeriert, daß er sich irgendwann fragte, wo der allumfassende gequälte Aufschrei blieb.
    Das Volk feiert. Im Freudentaumel verstummen kritische Fragen.
    Weshalb war der Zug der Herrscher vorverlegt worden? Um von Problemen abzulenken, die nicht einmal mehr die Maschtaren in den Griff bekamen? Gerüchte machten die Runde, daß die Jondoron-Hamamesch an allem schuld sein sollten, daß sie die Fremden mit geheimnisvollen Waren aus einer 118 Millionen Lichtjahre entfernten Galaxis nach Hirdobaan gelockt hatten. Nein, der Stuuhr glaubte nicht daran, daß die Jondoron allein dazu in der Lage gewesen waren. Hinter all dem steckte etwas anderes.
    Am Abend wurde aus dem benachbarten Mereosch-Oktanten bekannt, daß Adrom Cereas mit großem Gefolge und unter riesigem Spektakel aufgebrochen war. Die Kommentatoren bescheinigten ihm die bisher brillantesten Effekte. Ausgerechnet Adrom Cereas, der als grausam und bösartig galt, sonnte sich im Wohlwollen ganz Hirdobaans.
    Nicht einmal der Stuuhr konnte sich jetzt noch einer fiebernden Erwartung entziehen. Er schlief kaum, und wenn, dann schlecht, und er schreckte in unregelmäßigen Abständen hoch.
    Ein halbes Tausend Raumschiffe oder mehr hatten sich über Garnach eingefunden. Und immer noch trafen aus den anderen Oktanten neue Aufnahmeteams ein. Buragar war das wohlhabendste Reich,

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