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1772 - Zug der Herrscher

Titel: 1772 - Zug der Herrscher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Einschlüsse auf. Während sie schwerelos durchs Wasser glitten, gingen Karons Hände auf Wanderschaft. Er spürte, daß Mossa unter seiner Berührung in zuckende Ekstase geriet, und es tat seinem Selbstvertrauen gut, zu spüren, wie das Mädchen sich enger an ihn preßte.
    Zuckende, reibende Bewegungen - ein Spiel, das die Schuppen aufrichtete und ein schier unerträgliches Prickeln unter der Haut erzeugte. Hektischer die Schwimmbewegungen. Karon von Omgenoch streifte mit beiden Händen über die Leibesmitte der Partnerin, die Berührung war wie eine Explosion aus Feuer und Eis, doch im nächsten Moment glitt Mossa unter ihm hinweg.
    Karons nachfassende Hände zuckten ins Leere, er geriet auf den Beckenboden, stieß sich ab und stieg in spiralförmiger Bewegung nach oben. Das Blut kochte in seinen Adern, er war schier von Sinnen, angeheizt von Mossas Verführungskünsten, deren abruptes Ende er nicht verstand.
    Sie hatte kein Recht, sich ihm zu entziehen. Falls es ihm in den Sinn kam, Mossa auf die trockenste Wüstenwelt des Oktanten zu verbannen, wo sie nach Wasser graben mußte, um nicht auszudörren, mußte sie gehorchen. In der Sonne würde sie Zeit haben, darüber nachzudenken, welche Pflichten sie ihrem Handelsfürsten schuldig war.
    Prustend tauchte er auf. Mossa schwamm keine fünf Meter von ihm entfernt. Aber sie schien ihn gar nicht zu bemerken, sondern starrte blicklos an ihm vorbei.
    „Karon von Omgenoch!" dröhnte eine markante Stimme auf.
    Der Handelsfürst fuhr herum. Dem Zorn über Mossas Verhalten folgten Erschrecken und gleich darauf Ernüchterung, als wäre jäh alles geliebte Wasser aus seiner Nähe verschwunden.
    Ein Hamamesch stand am sanft ansteigenden Beckenrand. Karon registrierte, daß die Wellen seine Füße benetzten, zugleich reagierte er verärgert. Warum starrte er aufs Wasser wie ein schuldbewußter Zögling? Das hatte er nicht nötig, nicht als „Hausherr" von Omgenoch. Ruckartig hob er den Kopf.
    Der überraschend erschienene Besucher wirkte ungewöhnlich schlank. Er trug eine einteilige, bis zum Hals geschlossene hellgraue Kombination. Auf der linken Brustseite prangte das unverkennbare schwarze Emblem mit den weißen Dreiecken und darüber der Maschthom, jener Gürtel, der Bewaffnung und Steuerelemente in sich vereinte.
    „Findest du es angebracht, angesichts der bevorstehenden Aufgaben nur deinem fleischlichen Vergnügen nachzugehen?" fragte der Maschtar. „Noch dazu auf derart primitive Weise?"
    Der lauernde Tonfall war Karon von Omgenoch nicht entgangen. Er fühlte sich ertappt, doch das war ein Zustand, der nicht lange anhielt. Im nächsten Moment fragte er sich, wie er dem Maschtar gegenübertreten sollte. Nackt, wie er sich in den Fluten tummelte? Oder sollte er im Wasser bleiben und sich anhören, was der Maschtar zu sagen hatte, so, wie er es bei normalen Besuchern zu tun pflegte? Oder tat er besser daran, ihn zur Kanzlerin Zirrin zu schicken? Karon verwünschte wieder einmal alle Politik, die zu Winkelzügen und Zugeständnissen zwang. Das einzig Gute daran waren die Macht und das Ansehen, das man genoß.
    „Du hast mir erst vor wenigen Tagen angekündigt, daß der Zug der Herrscher vorverlegt wird, Maschtar Morran." Karons Gedanken überschlugen sich. Der Kontaktraum befand sich zwar nur eine Etage über ihm, dennoch hätte er nie erwartet, daß ein Maschtar seine privaten Räume betreten würde.
    „Mein Troß wird morgen starten und die Gedenkstätte von Pendregge anfliegen, damit ich der Geschichte huldigen kann. Danach führt unser Kurs nach Borrengold ..."
    „Du bist ein Lebemann, Karon von Omgenoch, kein Hamamesch, der seine Pflichten kennt."
    Der Fürst wollte protestieren, doch eine heftige Handbewegung des Maschtars verriet ihm, daß es besser war, zu schweigen. „Oft genug gehen die wichtigsten Ereignisse spurlos an dir vorüber.
    Manchmal glaube ich - laß mich ausreden! -, das viele Wasser hat deine Gehirnzellen aufgeweicht.
    Borrengold liegt in deinem Oktanten, doch du bist dir der Gefahren nicht bewußt."
    „Du sprichst von den Galaktikern, Maschtar Morran?" Karon roch immer noch den Duft der Erregung und konnte einen sehnsüchtigen Seitenblick auf Mossa nicht unterdrücken.
    Warum mußtest du uns stören, Morran? zuckte es durch seinen Schädel. Warum? Habe ich nicht alles Nötige für den Zug der Herrscher veranlaßt?
    Laut sagte er: „Keiner der Fremden wird es wagen, im Riffta-System zu erscheinen. Sei unbesorgt, Maschtar, Probleme wird es

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