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1772 - Zug der Herrscher

Titel: 1772 - Zug der Herrscher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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hügeligen Vorgelände begann in einigen Sektoren aufzuglühen.
    Raumschiffe setzten die Pantherwesen jedoch nicht ein.
    Trotz der heftigen Attacken war abzusehen, daß die Fermyyd auch diesmal den Schirm nicht knacken konnten. Zweieinhalb Stunden lang rannten sie vergeblich gegen das Bollwerk an. Bis tief im Innern der Anlage war ein unaufhörliches dumpfes Grollen zu vernehmen, begleitet von leichten Erschütterungen des Felsgesteins. Aber abgesehen vom Staub, der von den Decken rieselte, und neuen Rissen im Mauerwerk, kam es zu keinen Schäden.
    „Die Fermyyd sehen sich im Zugzwang", meinte Coram-Till. „Den Brückenkopf auf Schingo könnten sie vielleicht noch verkraften, aber angesichts unserer Flotte von 1300 Schiffen geraten sie in Gefahr, ihr Gesicht zu verlieren."
    „Und wann, deiner Meinung nach, werden sie losschlagen?"
    Der Ambraux kratzte sich die Schuppen. „Vermutlich nicht, bevor der Zug der Herrscher Borrengold erreicht hat. Ten-Or-Too muß die Flotte aus dem Demmyd-System vertreiben, er muß aber zugleich verhindern, daß wir ein neues Ziel suchen, womöglich Borrengold. Ich bin überzeugt davon, er zerbricht sich seit unserer Ankunft den Kopf, wie er das alles in einer Muschelschale unterbringen kann."
    „Nette Redewendungen habt ihr Crypers", bemerkte Gucky, der wieder bei ihnen war, und löste damit sogar bei den Crypers das Äquivalent eines Lächelns aus. Noch legten die Rebellenführer aus Queeneroch eine gewisse Zurückhaltung an den Tag, die sich hemmend auswirkte. Auf einigen Absprachen hatten sie bis zum Erbrechen herumgekaut, auf Kleinigkeiten, wie der Ilt fand. Die Crypers waren verkrampft, die Nähe der Fermyyd machte sie nervös. Obwohl sie niemals bereit gewesen wären, das zuzugeben. Sie glaubten nicht, daß die galaktische Technik dem massiven Ansturm der gefürchteten Fermyyd lange standhalten würde. Obwohl sie gleichzeitig in ihren Planungen gerade auf diese Technik bauten.
    Sie tagten fast zweihundert Meter tief unter der Oberfläche, in einem kahlen, schmucklosen Raum, dessen Wandverkleidung aus einem undefinierbaren Material teilweise von bleichem Pilzmyzel abgesprengt worden war. Die Luft schmeckte schal und abgestanden, außerdem war sie so trocken wie in einem uralten Grab. Kein Wunder, daß die Crypers im wahrsten Sinne des Wortes Beklemmung verspürten. Die für sie ungewohnten und unbequemen terranischen Sitzmöbel fielen da schon nicht mehr ins Gewicht.
    „Uns läuft die Zeit davon", erinnerte Dao-Lin-H'ay. „Ich brauche wohl nicht zu betonen, wie außerordentlich wichtig ein Konsens für alle Anwesenden ist."
    Tekener war kurz nach dem Eintreffen der Rebellen wieder ins galaktische Zentrum verschlagen worden, mit ihm der Arkonide Atlan. Die Kartanin hoffte inzwischen, via Borrengold einen Weg zu finden, wie sie Tek beistehen konnte.
    Caston-Pragama hustete gequält. Für Gucky klang es wie der Klagelaut eines harpunierten Wales.
    In den Gedanken des betagten Solten-Crypers las er dessen Verwunderung über den Hustenanfall.
    Sogar Coram-Till atmete schwer und ließ den Elan vermissen, mit dem er sonst zur Sache ging. „Im Laufe der Jahre habe ich ausreichend Informationen über Borrengold zusammengetragen", sagte er gedehnt. Zum wiederholten Male massierte er sich die kiemenartigen Öffnungen am Hals.
    „Wichtige Informationen?" drängte Alaska Saedelaere.
    Coram-Till blieb ihm die Antwort schuldig. Triefäugig starrte er vor sich hin.
    „Jetzt reicht's mir", platzte Gucky heraus. „Sitzen wir hier, um einen Schlachtplan zu entwickeln, oder vertreiben wir uns die Zeit mit einem unverbindlichen Plauderstündchen? Jeder fühlt sich unwohl, aber keiner gibt es zu. Dieser Raum ist mir nicht mehr geheuer."
    „Wir haben überlappende Schirmfelder aktiviert", sagte Julian Tifflor.
    „Quatsch", unterbrach der Ilt. „Ich rede nicht von Technik, und schon gar nicht von den Fermyyd." Sein Blick streifte die Wand hinter Coram-Till, an der das Myzel in bizarren Strängen wucherte. „Der Pilz macht uns zu schaffen. Ich bin überzeugt, eine Analyse würde beweisen, daß zumindest die Sporen Luftfeuchtigkeit binden, und die Crypers reagieren besonders sensibel darauf."
    „Der Raum wurde auf mögliche Gefahrenquellen untersucht", widersprach Perry Rhodan.
    „Meßgeräte können irren", behauptete der Ilt. „Mediker ebenfalls."
    Wie zur Bestätigung des Gesagten wurde Caston-Pragama von einem jähen Erstickungsanfall geschüttelt. Erst reiner Sauerstoff und der

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