1772 - Zug der Herrscher
Wasservorrat eines SERUNS brachten die Symptome wieder zum abklingen.
Perry Rhodan ließ die Halle räumen.
Die Crypers erholten sich nur langsam, vor allem Caston-Pragama litt noch Stunden nach der ersten Konferenz an Atemnot. Aber immerhin machte niemand den Galaktikern Vorhaltungen oder sprach gar von einer Rückkehr nach Queeneroch.
Die zweite Zusammenkunft fand wenig später statt. Diesmal ging es Schlag auf Schlag. Coram-Till präsentierte informatives Material über Borrengold. Lage, Anordnung und Größe des Oktogons wurden diskutiert, des Treffpunktes der Handelsfürsten. Coram-Till zeigte die Schwachstellen in der Verteidigung auf, und anhand seiner Aussagen und der über Hyperfunk einlaufenden Informationen war sogar abzuschätzen, wie die Kräfte innerhalb des Riffta-Systems verteilt sein würden.
Tausend Regenbogenschiffe allein bildeten keinen unüberwindbaren Kordon.
Perry Rhodan plädierte dafür, alle verfügbaren Kräfte in die Schlacht zu werfen. Er selbst wollte allerdings mit der ATLANTIS, der NJALA und zehn Kreuzern bei Schingo zurückbleiben, solange das Problem der Phasenspringer nicht gelöst war.
Das Oberkommando über die gesamte Einsatzflotte fiel Michael Rhodan zu. Damit unterstanden ihm nicht nur die Schiffe der Rebellen, sondern darüber hinaus 40 Kreuzer und 100 Korvetten der BASIS.
Julian Tifflor würde von Bord der PERSEUS aus die Landetruppen mit 10 Korvetten leiten. Und Arlo Rutan und seinen 300 Ertrusern aus der Landetruppe fiel die Aufgabe zu, das Oktogon zu stürmen.
Icho Tolot stand mit der HALUTA zu Tifflors Unterstützung bereit.
Viele Einzelheiten wurden festgelegt. Doch letzten Endes würde sich erst vor Ort entscheiden, ob die Planung Bestand hatte.
Atlan und Tekener waren inzwischen wieder in ihren Verliesen aufgetaucht. Auf die Sekunde genau nach 13:01 Stunden.
Es dauerte vier Stunden, bis der Arkonide das Bewußtsein erlangte, aber er konnte nichts Neues berichten. Zu dem Zeitpunkt provozierte Michael Rhodans startende Space-Jet einen neuen Angriff der Fermyyd.
Mit einem Irrsinnsmanöver durchbrach die Space-Jet den Sperriegel der Regenbogenschiffe und raste unbehelligt der Rebellenflotte entgegen.
Es blieb beim Patt im Demmyd-System. Die gelegentliche Annäherung einzelner Fermyyd-Einheiten und die daraus resultierenden Geplänkel hatten wohl nur den Sinn, die Stärke und Entschlossenheit der Crypers herauszufinden. Ein unnötiges Spiel...
6.
Eine frische Brise kräuselte die Wasseroberfläche. In der Tiefe zwei Schatten, schemenhaft und schnell, geschmeidig in ihren Bewegungen. Einer dieser Schatten löste sich vom Grund, stieg senkrecht in die Höhe und schnellte sich inmitten einer schäumenden Fontäne aus dem Wasser.
Lichtkegel glitzerten auf den Wellen. Dicht unter der Oberfläche zog Karon von Omgenoch eine weitere Runde, bevor er abermals in der Beckenmitte auftauchte.
„Aus!" rief er mit schriller Stimme. „Weg mit den Scheinwerfern, sie stören!"
Ein Rudel Sourvants beeilte sich, dem Befehl nachzukommen. In rascher Folge erloschen die gleißenden Lichter. Nur ein schwacher blauer Schimmer blieb - Karon liebte die blaue Dämmerung über seiner Residenzwelt Riau.
„Verschwindet! Euch brauche ich jetzt nicht mehr, ihr Pack. - Halt, nein, noch zwei Phiolen Parfüm ins Wasser!"
Ungeduldig wartete er darauf, daß die Diener den Zusatz in die Strömung mischten. Der sanfte Wind trug ihm das angenehme Aroma zu, den Duft einer erregten Frau. Einen Moment lang schloß er die Augen und ließ sich mit ausgebreiteten Armen treiben, bis er eine sanfte Berührung an den Rückenschuppen spürte. Mossa war neben ihm aufgetaucht.
Flüchtig wuchs in Karon von Omgenoch der Gedanke, daß es wichtiger sein könnte, die Gedenkstätte von Pendregge aufzusuchen, als im Paarungsritual durch das Wasser zu gleiten. Doch er verdrängte die unbewußte Mahnung sofort wieder. Geschäfte und Politik waren Sache der Kanzlerin Zirrin und des Hofstaates, sie würden alles arrangieren. Bis zum Treffen auf Borrengold blieben ihm noch einige Tage, die er mit seinen Mätressen zu verbringen gedachte. Er hatte gelernt, das Leben zu genießen - schlechte Zeiten kamen ganz von allein.
Mossas Duft vermischte sich mit dem künstlichen Aroma; gierig sog er die Erregung ein. In einer blitzschnellen Bewegung glitt Karon herum und zog das Mädchen mit sich in die Tiefe.
Ihre Schuppen waren weich und geschmeidig, das Grau wies eine Vielzahl faszinierender silberner
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