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1772 - Zug der Herrscher

Titel: 1772 - Zug der Herrscher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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dabei sogar flüchtig mit dem Gedanken gespielt, sich Fürst Jeschdean von Jondoron zu greifen und ihn höchstpersönlich zur Stornierung des Vertrags über die KRRZBRNF zu zwingen. Aber so verlockend diese Vorstellung war, so gefährlich war sie auch. Bremse war klar, daß er unweigerlich sein Leben riskiert hätte; vermutlich hätte er es nur mit Mühe geschafft, in die Nähe von Jeschdean vorzudringen.
    Nach einiger Zeit entdeckte er ein vertrautes Gesicht: eine Sydorrierin - Deliga hieß sie, wenn er sich recht entsann. Er erkannte sie, weil sie sich in Fürst Karons Nähe aufhielt.
    Mit Deliga hatte er sich verstanden; sie besaß mehr Geist und Intelligenz als eine Handvoll Hamamesch zusammen. Vor allem hatte sie eine Hilfsbereitschaft gezeigt, die er sonst nirgendwo gefunden hatte, das aber keineswegs nur deshalb, weil er ein Stuuhr war. Deliga hatte sich schlicht und einfach ebenfalls für die Geschichte der Residenzwelt Riau interessiert.
    Sechs Zehner lag das inzwischen zurück. Bremse hatte sich damals längere Zeit auf Riau aufgehalten und war Hinweisen nachgegangen, die ihn eigentlich zu Relikten seines Volkes hätten führen sollen. Doch seine Grabungen waren vergebens gewesen, und er hatte Riau um eine Enttäuschung reicher wieder verlassen.
    Nebenbei entsann er sich, daß er der Sydorrierin versprochen hatte, mit ihr Kontakt zu halten.
    Weil er weiterhin beabsichtigte, auf archäologischen Spuren zu wandeln.
    Und jetzt ... War das noch die sanftmütige Deliga, die er kennengelernt hatte, jene Sklavin, die lieber ihre letzten Loo geopfert hätte, als andere leiden zu sehen? Kraftvoll stieß sie dem neben ihr stehenden Gardesoldaten den unterarmlangen Splitter einer zerbrochenen Kristallkaraffe in den Leib und riß dessen Thermostrahler an sich.
    Zeig's ihnen! dachte Bremse intensiv. Bring die vollgefressenen Kerle auf Trab!
    Fürst Karon von Omgenoch starb schnell, vermutlich ohne zu begreifen, wie ihm geschah. Der Thermostrahl brannte sein halbes Gesicht weg - und schon zielte Deliga auf Zirrin. Die Robotkamera erfaßte das Geschehen in allen Details. Die Kanzlerin riß abwehrend die Arme hoch, ihr Gesicht spiegelte Panik wider. Umsonst.
    Dafür werden sie dich umbringen, Deliga. Du kannst der Rache der Hamamesch nicht entkommen.
    Die Sydorrierin warf sich herum, stieß zwei völlig schockierte Diener zur Seite und schlug einem dritten den Strahler an den Schädel. Hinter ihr wich das Entsetzen lautem Gebrüll -aber unvermittelt wurden alle Hologramme vom Abbild eines Fermyyd überlagert.
    Eine starke Rebellenflotte und Schiffe der Galaktiker näherten sich! Das hatte ja kommen müssen. Der Stuuhr ahnte, was das bedeutete - er hatte die Entschlossenheit eines Ronald Tekener kennengelernt. Wo sonst bot sich Gelegenheit, aller Handelsfürsten und vielleicht sogar einiger Maschtaren habhaft zu werden, wenn nicht auf Borrengold?
    Das waren ketzerische Gedanken, aber Nbltsgndpfrdbrms dachte sie gerne. Er hatte nichts zu verlieren, andere Völker ebensowenig. Die einzigen, die ihre Macht einbüßen würden, waren die Hamamesch.
    Die Bildwiedergabe wechselte erneut. Tumultartige Szenen spielten sich rund um die Festtafel ab; vergeblich versuchten besonders beherzte Hamamesch und Sydorrier, die Ruhe wiederherzustellen. Vor allem die Omgenoch-Abgesandten machten gegen die Sklavin Front.
    Deliga floh zu den Unterkünften. Mit Schüssen dicht über die Menge hinweg drängte sie die Verfolger zurück.
    Bremse hielt es nicht mehr an seinem Platz. Keiner der Gaffer neben und hinter ihm begriff, weshalb der Stuuhr plötzlich herumwirbelte und seine Fäuste schwang. Wer das Glück hatte, dem schmerzhaften Wirbelsturm zu entrinnen, fragte auch nicht lange nach dem Warum. Hauptsache, der Prospektor kam nicht zurück.
    Im Laufe des Tages war das Schneetreiben dichter geworden, inzwischen tobte der Blizzard über die Ebene mit dem Oktogon. Eiskörner peitschten Bremse entgegen, Schnee und Eis hatten sich fast kniehoch angesammelt, doch in den ungeschützten Bereichen, in denen der Sturm anpacken konnte, war das Gelände glattgefegt.
    Düster und drohend, schier unüberschaubar, ragte das Oktogon auf, schlaglichtartig von Blitzen erhellt.
    Bremse glaubte erkannt zu haben, daß Deliga in einen Bereich geflohen war, der seinem Standort nahe lag. Wenn es eine Möglichkeit gab, ihr zu helfen, dann würde er sie ausnutzen.
    Sein Blick wanderte zum Firmament empor. Bald, davon war er überzeugt, würden die ersten

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