1774 - Der Weg des Smilers
nicht außer Kontrolle lassen."
„Das kannst du halten, wie du willst. Harold, ich bin in einer halben Stunde wieder zurück."
Er sagte das nur, um den Opera-Roboter in Sicherheit zu wiegen. Denn sein Plan war ganz anders: Die Arbeit im Team von Adams - oder wie immer man das nennen konnte - hatte für ihn keinen Sinn.
Er begab sich zum nächsten Antigravschacht. Jegliche Lust, Adams und seine Leute weiter bei ihrem sinnlosen Treiben zu unterstützen, war verflogen.
Der Opera-Roboter folgte ihm auf dem Fuß. Adams mußte ihm genaue Instruktionen gegeben haben. Auch das paßte dem Smiler nicht.
Zunächst nahm er in einer Kantine eine Mahlzeit zu sich. Allmählich widerte ihn die breiige Substanz an, die die Automaten nach dem Handauflegen ausspuckten, aber der Hunger half wieder einmal, die Hemmschwelle zu überwinden.
Das Zeug sah widerlich aus, aber es schmeckte einigermaßen. Außerdem schien es sehr nahrhaft zu sein.
Es fiel dem Smiler auf, daß er jedesmal nach dem Auftauchen an Petterssons Riff großen Appetit verspürte. Das ließ den Schluß zu, daß er während der Phase des geistigen Wegtretens entweder nichts zu essen bekam oder eben besinnungslos war.
Der Silberoperator wich auch jetzt nicht von seiner Seite.
„Ich gehe gleich wieder nach unten zu Adams", sagte der Aktivatorträger, nachdem er die Schüssel geleert hatte. „Zuvor habe ich aber noch ein natürliches Bedürfnis zu erledigen. Ich nehme nicht an, daß du mir auch auf die Toilette folgen willst."
Der Roboter erwiderte nichts, aber als Tek in Richtung der Hygieneeinrichtungen im ersten Stock ging, blieb er zurück.
Kaum hatte der Smiler die Tür einer Zelle hinter sich geschlossen und verriegelt, da stand sein Plan fest. Ohne Probleme kletterte er über die Zwischenwand zur Nachbarzelle. Zu seinem Glück war hier niemand anwesend.
Diese Zelle besaß jedoch ein Fenster, das sich öffnen ließ. Er mußte den Sprung aus etwa fünf Metern Höhe wagen. Sekunden später war er im Freien.
Der umgebende Dschungel war zu gefährlich. Dort konnte er sich nicht verbergen. Daher begab er sich auf dem schnellsten Weg zum Fernkarussell. Er ließ sich von der dunkelblauen Fläche nach Level 12 abstrahlen.
Dort angekommen, wechselte er sofort auf das hellrote Feld, das ihn nach Level 4, nach Bagotta, beförderte. Damit glaubte er seine Spur vorerst verwischt zu haben. Denn ganz sicher würde der Silberoperator sich auf die Suche nach ihm machen.
Auf Level 4 kannte er sich am besten aus. Die Wälder aus den kristallinen Bäumen waren ungefährlich und boten viele Verstecke.
Er suchte sich einen stillen Winkel und legte sich auf den Boden. Die Arme verschränkte er unter dem Kopf. Dann versuchte er, Klarheit in seine Gedanken zu bringen. Er grübelte und überlegte hin und her, aber dadurch wurde ihm seine miese Lage nur noch bewußter.
Er war wahrscheinlich der einzige Galaktiker in Endreddes Bezirk, der dem seltsamen Phänomen unterlag, 13 Stunden und eine Minute anwesend und dann die gleiche Zeitspanne abwesend zu sein.
Oder doch nicht?
Man hatte ja nicht nur ihn gefangengenommen, sondern auch Atlan. Eigentlich lag der Schluß nahe, daß auch der Arkonide von Grirro einen Imprint-Würfel erhalten hatte.
Vielleicht sogar noch andere Galaktiker.
Bis jetzt hatte er keine Hinweise entdeckt, die diese Vermutung untermauert hätten. Aber der Gedanke machte ihm neuen Mut.
Endreddes Bezirk war groß. Zwölf Planeten abzusuchen, das war eine gewaltige Aufgabe.
Aber diese Tätigkeit erschien ihm immer noch sinnvoller, als in den subplanetaren Anlagen unsinnige Reparaturen an Geräten und Aggregaten einer fremden Technik durchzuführen.
Dann kamen wieder Zweifel auf. Wenn es wirklich andere Galaktiker gab, die wie er dem Phasenwechsel unterlagen, besaßen diese dann den gleichen zeitlichen Rhythmus?
Er wußte ja nichts über den seltsamen Mechanismus, der ihn in die Wach- und Schlafphasen transportierte. Vielleicht war es bei Atlan gerade umgekehrt und er erschien stets dann, wenn er, Tek, abtreten mußte.
Sein Entschluß stand jedenfalls fest. Er mußte seine Anwesenheit sinnvoll nutzen. Und das bedeutete, daß er alle Levels und dort wiederum alle Regionalkarussells, alle Trichtertürme und alle Kantinen systematisch absuchen mußte.
Das war eine Aufgabe, die sicher viele Tage in Anspruch nehmen würde. Die Zeit stand ihm zur Verfügung, auch wenn er zu den 13stündigen Zwangspausen verurteilt war.
Die ganze Geschichte hatte aber noch
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