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1775 - Kommando Gonozal

Titel: 1775 - Kommando Gonozal Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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kaum. Viele würden irgendwann aufgrund der Strahlenbelastung sterben. Die vier Phasenspringer hatten Glück: Sie fanden einigermaßen passende Anzüge und mischten sich dann unauffällig unter „Endreddes Diener".
    Die Kantine neben dem Trichterturm war sehr stark frequentiert. Die Schlafplätze im zweiten Stock waren überbelegt, ebenso die sanitären Einrichtungen im ersten Stock. Viele Galaktiker waren völlig apathisch, aber es gab auch einige, die sich aggressiv zeigten und eisern um eigene Vorteile kämpften - verbal und gewalttätig. Als Bull eine gemischte Gruppe Galaktiker zusammen an einem Tisch ins Gespräch vertieft entdeckte, ging er zu ihnen; möglicherweise fanden sich hier endlich Verbündete.
    Die Gruppe, darunter zwei Unither, ein Cheboparner und ein Topsider, nahm keinerlei Notiz von dem Terraner; Bull setzte sich deshalb schweigend hin und hörte einige Zeit zu. Endreddes Diener unterhielten sich eifrig über die Möglichkeiten, eine bestimmte Maschinenanlage wieder in Betrieb zu nehmen und damit dem Ziel ein Stück näher zu rücken.
    Nach einer Weile versuchte Bull mehrmals, einen Kommentar dazu zu geben, wurde jedoch weiterhin völlig ignoriert, bis ihm der Geduldsfaden riß. Er vergaß, daß er unter keinen Umständen auffallen wollte, sprang auf und hieb die geballte Faust auf die Tischplatte.
    „Könnt ihr mir vielleicht mal zuhören?" rief er aufgebracht. Um ihn herum verstummten die meisten Gespräche, und viele Gesichter wandten sich ihm zu.
    „Du verstehst noch nicht genug davon", murrte der Cheboparner. „Wir haben viel Zeit gebraucht, um so weit zu kommen. Uns ist klargeworden, daß wir es gemeinsam schaffen können - aber nicht alle sind dazu ausersehen. Du bist es nicht!"
    Bull grinste unsicher, hob die Hände und wich zurück, als der Cheboparner langsam aufstand. „He, kein Problem, Leute", sagte er. „Vielleicht war meine Idee ja gar nicht so gut, ich werde eine andere ausprobieren, die ich notiert habe; wo ist sie denn ..." Er nestelte nervös in den Anzugtaschen, murmelte vor sich hin und entfernte sich langsam von dem Tisch.
    Der Cheboparner setzte sich wieder hin, und die Unterhaltung wurde fortgesetzt.
    „Wie unauffällig du doch bist", erklang Fink Petticuls Stimme an seinem Ohr. „Du mußt mir unbedingt beibringen, wie das geht."
    „Ach, sei still!" knurrte Bull.
     
    *
     
    Atlan runzelte die Stirn; er hatte die Auseinandersetzung vom Eingang mitverfolgt und machte Bull entsprechende Vorwürfe: „Was sollte das?"
    „Nichts", knurrte der rothaarige Terraner gereizt. Er sah sich um. „Wo ist Tek?"
    „Auskundschaften", antwortete der Arkonide. „Hoffentlich kommt er bald, bevor wir wegen dir noch Ärger bekommen."
    Bull hob gleichgültig die Schultern. Bei dem lebhaften Treiben fielen sie nicht auf, und bisher waren keine Operas gesichtet worden.
    Kurz darauf kam Ronald Tekener zurück. „Sie sind genau dort, wo du vermutet hast", sagte er zu Atlan. „Im oberen Bereich des Trichterturms, in einer Art Gefängnisraum eingesperrt. Es ist der einzige geschlossene Raum, und auf meine Morsezeichen habe ich Antwort bekommen.
    Operas befinden sich dort keine, die Tür läßt sich nur von außen öffnen, und Befreiungsaktionen sind hier wohl nicht an der Tagesordnung. Die Zugänge zu den Tiefenanlagen werden allerdings scharf bewacht. Wir müssen also in jedem Fall vorsichtig sein."
    Sie machten sich getrennt auf den Weg zum Trichterturm, der tatsächlich, wie Tekener berichtet hatte, nicht bewacht war. Auch hier waren viele Galaktiker unterwegs, und es gelang ihnen, unbemerkt in den Turm hineinzuschlüpfen und in das obere Geschoß zu gelangen. Es war nicht schwer, das energetische Türschloß zu knacken, zumindest für den Smiler nicht, und gleich darauf wurden die Gefährten von den Gefangenen begrüßt.
    Die Freude wurde schnell gedämpft, als auf der Stiege unter ihnen plötzlich etwas laut klapperte; das metallene Geländer der Treppe gab ein klingendes Geräusch von sich, das bis nach oben schwang. Die Gefangenen fuhren zusammen, und Tek huschte blitzschnell zur Treppe und riskierte einen Blick nach unten.
    „Alles leer", verkündete er gerade so laut, daß die Gefährten es verstehen konnten.
    „Gehen wir lieber zurück in die Kantine, da fallen wir weniger auf", schlug Fink Petticul vor. Er verschloß sorgfältig die Tür und folgte den anderen.
    „Dieser merkwürdige Lärm da eben ... Sag mal, hast du nicht auch den Eindruck, daß wir verfolgt werden?"

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