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1776 - Blutsüchtig

1776 - Blutsüchtig

Titel: 1776 - Blutsüchtig Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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fragte.
    »Ja, ich bin Lisa Lürsen. Wer sind Sie?«
    »Mein Name ist Harry Stahl.«
    »Ich kenne Sie nicht.«
    »Das ist mir klar. Sagen wir es so. Ich bin ein Kollege aus Wiesbaden, den man beauftragt hat, den Fall hier zu übernehmen.«
    »Welchen Fall?«
    »Den Ihren.«
    Lisa Lürsen wollte sich nicht aufs Glatteis führen lassen. »Ich weiß von keinem Fall«, sagte sie und legte auf.
    Langsam sank ihre Hand nach unten. Das innere Zittern übertrug sich auch nach außen, zudem verlor ihr Gesicht an Farbe. Sie fühlte sich plötzlich eingekreist.
    Aber sie fragte sich auch, ob sie richtig gehandelt hatte. Sie hätte den Anrufer nicht vor den Kopf stoßen sollen. Okay, sie hatte es getan und konnte es nicht ändern.
    Wie hieß er noch? Harry Stahl. Den Namen hatte sie noch nie gehört, aber er war auch nicht von hier, sondern ein Kollege aus Wiesbaden, der einen Fall übernehmen sollte. Ihren Fall. Und in Wiesbaden gab es das Bundeskriminalamt. Sie hatte es sogar mal während ihrer Ausbildung besichtigt, und wenn sie jetzt normal und emotionslos nachdachte, dann war es schon möglich, dass sich die einheimische Polizei Hilfe geholt hatte.
    Und die habe ich ausgeschlagen!
    Plötzlich fing sie an, sich zu ärgern. Sie schalt sich eine Närrin, weil sie überall nur das Negative sah.
    Und wieder wurde sie gestört.
    Diesmal durch die Wohnungsklingel. Auch jetzt zuckte sie zusammen, weil sie nicht damit gerechnet hatte. Sofort stellte sie sich die Frage, wer das sein könnte. Sie dachte auch an den Mann aus Wiesbaden, ging zur Tür, die einen Spion hatte, und schaute hindurch.
    Vor der Tür stand ein ihr fremder Mann. Er war nicht mehr der Jüngste, seine Haarfarbe teilte sich in schwarz und grau, und wenn sie sich selbst fragte, dann musste sie zugeben, dass dieser Mann auf sie einen Vertrauen erweckenden Eindruck machte.
    Dennoch war sie vorsichtig. Sie öffnete die Tür nur so weit, wie es die Kette zuließ, und sie sah, dass sich der Gesichtsausdruck des Mannes veränderte. Er wurde gespannter, wachsamer, ein Polizistenblick, und den kannte sie genau.
    »Harry Stahl?«, fragte sie.
    »Ja, das bin ich.«
    »Schön, haben Sie auch einen Dienstausweis?«
    »Sicher.«
    Die Polizistin bekam die Legitimation zu sehen und war zufrieden, obwohl sie so einen Ausweis noch nicht gesehen hatte. »Ja, dann kommen Sie mal rein.«
    »Danke, Frau Lürsen.«
    Es dauerte nicht lange, dann saßen sich beide im Wohnzimmer gegenüber. Lisa Lürsen erfuhr, dass Harry Stahl eigentlich noch einen Kollegen vom Flughafen hatte abholen wollen. Dieser Plan war geändert worden. Der Freund aus London würde sich einen Leihwagen nehmen und vom Airport nach Bremerhaven fahren.
    »Ist der Mann denn wichtig für Sie?«
    Harry nickte. »Ja, das ist er. Er kennt sich in diesem Genre aus.«
    »Was meinen Sie damit?«
    »Vampire.«
    Die Polizistin zuckte leicht zusammen. Einen Kommentar gab sie nicht ab. Sie wusste im Moment nur nicht so recht, wohin sie schauen sollte.
    »Ja, es gibt sie, Lisa.«
    »Ich befürchte es auch.«
    »Nein, nicht nur befürchten. Sie wissen es. Sie haben eine dieser Blutsauger gesehen. Sie sind eine wichtige Zeugin, und deshalb sitzen wir hier zusammen.«
    »Sie wollen diese Person jagen?«, flüsterte Lisa und drehte ihr Wasserglas zwischen den Händen.
    »Deshalb bin ich hier. Und auch mein Freund und Kollege Sinclair aus London wird hier erscheinen.«
    »Das hört sich ja alles gut an, aber ich weiß nicht, wie ich Ihnen helfen kann.«
    »Sie sind eine Zeugin. Und Sie haben auf die Gestalt geschossen und sie sogar getroffen.«
    »Richtig. Nur habe ich nichts erreicht. Sie blieb so, wie sie war, sie hat die Kugel geschluckt.«
    »Die nicht aus geweihtem Silber war.«
    »Klar, aber wieso sagen Sie das?«
    »Weil nur geweihte Kugeln aus Silber Vampire töten können.«
    Harry Stahl sah, wie die Frau erschauerte.
    »Aber jetzt ist sie auf der Flucht«, sagte er. »Und da sollten wir überlegen, wohin sie sich wohl wenden würde.«
    »Keine Ahnung.«
    »Sie braucht Blut«, sagte Harry, »so einfach ist das.«
    Als Lisa das hörte, erschauerte sie abermals. »Ich kann es noch immer nicht glauben. Das ist mir so fremd. Das kann ich immer noch nicht fassen.«
    »Aber Sie haben es erlebt.«
    »Ja.«
    »Und diese Angreiferin hat Sie nach Laurie Barton gefragt?«
    »Das stimmt. Sie kenne ich nur vom Hörensagen oder mal aus der Klatschpresse. Sie lebt auch nicht hier, sondern studiert in London, wie ich mir habe sagen lassen.

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