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1776 - Blutsüchtig

1776 - Blutsüchtig

Titel: 1776 - Blutsüchtig Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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aber klatschte er in die Lache, und es war wieder ein Blutstropfen.
    Laurie trat einen Schritt zurück.
    Dann legte sie den Kopf in den Nacken und schaute in die Höhe. Am Ende der Treppe hatte sich etwas verändert. Es war nicht besonders hell im Haus, dennoch war es hell genug, um zu erkennen, was sich am anderen Ende der Treppe verändert hatte. Über dem Geländer und zwar dort, wo es endete, hing eine Gestalt.
    Es war ein Mann, aus dessen Kehle ein Tropfen nach dem anderen in die Tiefe fiel...
    ***
    Warum schreie ich nicht? Eigentlich hätte ich schreien müssen. Aber ich stehe hier und fühle mich wie gelähmt. Ich kann nicht schreien, ich habe keine Stimme mehr. Es ist so furchtbar, und ich...
    Sie senkte den Blick. Laurie dachte auch nichts mehr, aber sie hatte den toten Mann am Ende der Treppe erkannt. Es war Uwe Müller, der Hausmeister.
    Und wenn sie genauer hinschaute, was sie auch tat, da sah sie, wo das Blut herausfloss und in Tropfen zu Boden fiel.
    Aus der Kehle des Mannes!
    Laurie wollte schreien. Sie schaffte es nicht, denn erst jetzt merkte sie, dass sie die Hand vor den Mund gepresst hielt, als wollte sie ihr Entsetzen zurück in die Kehle stopfen.
    Langsam ließ sie die Hand sinken und lauschte dem zischenden Geräusch, als sie den Atem ausstieß. In ihrem Kopf tuckerte es. Sie wäre am liebsten weggerannt.
    Das aber tat sie nicht. Sie hielt sich an der anderen Geländeseite fest und zwang sich, die Stufen hochzugehen. Es fiel ihr wahnsinnig schwer. Sie hatte das Gefühl, auf ihrem Rücken würde eine schwere Last liegen.
    Stufe für Stufe überwand sie. In diesen Augenblicken wurde sie um Jahre älter oder reifer. Ihre Augen waren weit geöffnet, ihr Mund war verzerrt.
    Neben Uwe Müller blieb sie stehen. Er lag über dem Geländer. Trotzdem sah sie, dass seine Kehle völlig zerfetzt war. In ihm war kein Leben mehr, und als sie dies feststellte, da dachte sie an Maria Müller, die Frau.
    »Mein Gott, lass es nicht wahr sein«, flüsterte sie und sah die beiden fetten Fliegen, die um den Kopf des Toten schwirrten.
    Sie fragte sich, wer so etwas tat. Das waren doch keine Menschen mehr, das waren Bestien. Uwe Müller war einer der harmlosesten und nettesten Menschen auf der Welt. Dass ihm so etwas passieren musste, war mehr als ungerecht.
    Sie wich von ihm zurück und ging in die Mitte des Flurs. Ihr schwindelte, ihr war übel, aber sie wusste genau, dass sie etwas tun musste, denn es gab noch eine Aufgabe für sie.
    Nachschauen, wo sich Maria Müller befand. Sie befürchtete das Schlimmste. Auch wenn es eintrat, würde sie sich dem stellen müssen.
    Hier oben lagen die Schlafräume des Ehepaars. Es gab auch ein Bad, das zwischen den beiden Räumen lag. Beim Näherkommen sah Laurie, dass eine Tür nicht geschlossen war. Handbreit stand sie offen, und aus dem Zimmer dahinter erklang ein Summen, mit dem sie zunächst nichts anzufangen wusste.
    Bis ihr in den Sinn kam, dass es sich um das Summen von Fliegen handeln konnte. Dass sie sich im Raum aufhielten, hatte auch einen besonderen Grund.
    Sie blieb noch kurz an der Tür stehen, fasste sich dann ein Herz und zog die Tür auf.
    Ihr Blick mündete nicht in einen Schrei, obwohl das völlig normal gewesen wäre.
    Von der Tür her war das Bett nicht zu übersehen. Und ebenso wenig die Gestalt, die dort ausgestreckt lag. Es war eine grauhaarige Frau, die eine weiße Bluse und einen schwarzen Rock trug. Sie lag auf dem Rücken. Zwei Fliegen umsummten auch hier die schreckliche Wunde am Hals.
    Laurie konnte nicht sprechen. Ihr Hals saß zu. Sie gab Geräusche von sich, die sie noch nie gehört hatte. Tränen nässten ihre Wangen, und ihre Knie zitterten ebenso wie die Hände.
    Zwei Morde.
    Zwei grässliche Taten, für die es keinen Grund gab. Nicht nach dem, was sie sich vorstellen konnte. Es gab absolut keinen Grund. Es war alles so grausam.
    Sie starrte auf die Tote, auf das viele Blut, das von der Kehle abwärts gewandert war und den größten Teil der Bluse befleckt hatte.
    Warum?
    Diese Frage wollte ihr nicht aus dem Kopf. Wer tat so etwas? Sie hatte keine Ahnung, und sie blieb wieder bei dem Begriff Bestie hängen. Ja, das war eine Bestie. Das war kein Mensch, das war kein Tier, das war eine Bestie.
    Aber wo steckte sie?
    Es war ein neuer Gedanke, der ihr Sorgen bereitete. Der Mörder konnte nach den Taten geflohen sein, aber es war auch möglich, dass er sich noch in der Nähe aufhielt.
    Vielleicht sogar in diesem Haus!
    Als sie daran dachte, wurde

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