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1776 - Blutsüchtig

1776 - Blutsüchtig

Titel: 1776 - Blutsüchtig Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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gekommen. Ich hätte mich auch beeilen können!, dachte er. Aber das war ihm nicht gelungen, und so mussten er und seine Begleiterin den Preis dafür zahlen.
    »Harry?«
    Der Ruf war von Lisa gekommen und hatte sich nicht gut angehört, Harry zögerte keine Sekunde, lief aus dem Zimmer in den Flur und hörte den zweiten Ruf.
    Er war Sekunden später bei der Polizistin, die einen starren Eindruck machte.
    Harry ahnte schon, was sie gesehen hatte. Er musste nur noch einen Schritt gehen und stand dann auch starr.
    Es war der berühmte Schlag mit dem Hammer. Harry stieß einen Fluch aus, denn das, was ihm hier präsentiert wurde, das hatte er nicht wirklich sehen wollen.
    Vor ihm auf dem Bett lag eine zweite Leiche.
    Eine Frau.
    Und sie sah ebenfalls schlimm aus. So schlimm, dass ihr Anblick die junge Polizistin hart getroffen hatte. Da ging Harry auf sie zu und nahm sie in den Arm.
    »Wer hat das getan?«
    »Ich habe keinen gesehen, aber meine Angst ist nicht kleiner geworden...«
    ***
    Ich befand mich auf einer Fahrt durch ein Niemandsland. Diesen Eindruck konnte man leicht bekommen, wenn man sich wie ich auf der Straße aufhielt, die sich als graues Band durch die Natur zog, die den Begriff Berg noch nie gehört hatte, denn hier war alles brettflach, aber bewachsen.
    Felder, kleine Bauernhäuser, Vögel, die ihre Kreise in der Luft zogen und nach irgendwelcher Beute suchten. Eine sehr helle sonnige Welt, die sich über das Grün der Landschaft gelegt hatte und bei einem Menschen Freude aufkommen ließ.
    Kurz vor dem Verlassen der Autobahn hatte ich noch mit Harry telefoniert und von ihm erfahren, wie die Dinge standen. Ich wusste, dass er sein Ziel erreicht hatte, und darauf war mein Navi eingestellt worden.
    Weit war es nicht mehr. Dafür einsam, denn die Stadt Bremerhaven berührte ich nicht mehr und fuhr an ihr vorbei, um in einen Außenbezirk zu gelangen.
    Ich machte mir eigentlich keine großen Sorgen, aber wenn wirklich eine Blutsaugerin mitmischte, musste man auf der Hut sein, auch wenn es sich nicht um eine Justine Cavallo handelte, sondern um eine ihrer Schwestern.
    Worum es genau ging, wusste ich ebenfalls nicht. Ich kannte auch keine Motive und war deshalb gespannt darauf zu hören, was mir Harry noch zu erzählen hatte. Ich drückte ihm die Daumen, dass er bei den Bartons mehr erfahren würde.
    Das Navi wies mir den Weg. Ob es auch der richtige war, wusste ich nicht. Jedenfalls ging es ab in die Einsamkeit, die eine grüne Flut aus Vegetation bildete, die mir schon vorkam, wie ein künstliches Meer.
    Häuser sah ich auch. Ab und zu wurde der Blick frei, ich konnte ihn auf die abseits der Straße liegenden Häuser lenken, wobei einige von ihnen ein Reetdach zeigten. Eines hatten sie jedoch gemeinsam. Die silbrigen Schüsseln, die auf den Dächern standen.
    Ich wollte mein Ziel erreichen und gab etwas mehr Gas. So rollte ich in das Sonnenlicht hinein, sah hin und wieder ein Hinweisschild, aber keines wies auf das Haus der Bartons hin.
    Ich sah ein Haus vor mir, das recht nahe an der Straße stand, und fuhr rechts heran, an den Straßenrand, weil ich dort einen Mann gesehen hatte, der eine Hecke schnitt.
    Als ich hielt, senkte er seine Schere.
    Ich sieg aus, grüßte freundlich und erntete sein Nicken. Dann trug ich ihm meinen Wunsch vor.
    »Ich muss zu der Familie Barton. Können Sie mir sagen, ob ich auf dem richtigen Weg bin?«
    Der Mann schob die Krempe seines Huts hoch. »Was wollen Sie denn von denen?«
    »Es ist eine geschäftliche Angelegenheit.«
    »Ach.« Plötzlich grinste er. »Da haben Sie aber Pech gehabt, mein Lieber.«
    »Wieso das?«
    »Weil die Bartons nicht zu Hause sind. Die Chefs sind auf eine Geschäftsreise gegangen.« Er hob die Schere an und zielte auf mich, »und Sie machen sich mal besser aus dem Staub, sonst werde ich noch sauer. Ist das klar?«
    »Ja. Aber danke für die Auskünfte.«
    Er sagte noch etwas zu mir, das ich nicht verstand und darüber auch froh war. Mein Platz war wieder hinter dem Steuer, und so startete ich.
    Der Mann sah mir nach, wie ich im Spiegel erkannte. Ich hatte ihn misstrauisch gemacht.
    Egal, ich musste weiter und ging davon aus, auf dem richtigen Weg zu sein. Das Navi jedenfalls hatte sich noch nicht beschwert, und so rollte ich weiter. Ich spielte auch mit dem Gedanken, Harry Stahl anzurufen, nahm davon wieder Abstand, weil ich ihn gleich treffen würde, und wurde von der Stimme im Navi darauf aufmerksam gemacht, dass ich an der nächsten Querstraße

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