178 - Die Shlaaks kommen!
äußere Einflüssé?« Morgans Blick wanderte zum Fenster. »Dort draußen braut sich etwas zusammen, David.«
»Hör auf, dir das einzureden. Es stimmt nicht.«
»Irgend etwas hat sich auf diese Weise angekündigt. David, das lasse ich mir nicht ausreden.«
»Du bist doch ein vernünftiges, intelligentes Mädchen. Wie kannst du nur solchen Schwachsinn glauben?« sagte David Silkwood. »Wir haben alle unsere Hochs und Tiefs…«
»Uns droht Gefahr, David!« sagte Morgan ernst. »Wir müssen uns vor etwas hüten, das unter der Erde lauert, das aus Gräbern steigt!«
»Ich habe keine Lust, mir diesen Unsinn länger anzuhören«, sagte Silkwood unwillig. »Ich wäre dir dankbar, wenn du dich in der Küche nützlich machen würdest. Ich muß gleich noch in die Redaktion und einen Artikel abliefern. Vorher würde ich noch gern etwas essen.«
Der Journalist wollte das Zimmer verlassen. Morgan rief ihn: »David!« Er drehte sich um und sah sie abwartend an. »Es tut mir leid«, sagte sie. »Ich wollte dich nicht verärgern.«
»Das hast du nicht getan.«
»Ich komme gleich. Ich wasche mir nur das Gesicht. Ich bin ganz verheult. Ich muß schrecklich aussehen.«
Silkwood grinste: »Beinahe so wie das Monster in deinem Alptraum.«
***
Wir hatten schon einmal mit Shlaaks zu tun gehabt. Das lag lange zurück. [1] Es handelt sich bei ihnen um eine spezielle Dämonenart. Sie waren Parasiten, Seelenräuber, Energiefresser. Ungetarnt waren sie Skelette mit grünen Giftschlangenfingern. Getarnt waren sie von Menschen nicht zu unterscheiden. Shlaaks haben keine Heimat. Sie können überall auftauchen. Manchmal bleiben sie länger, manchmal verschwinden sie nach kurzer Zeit wieder. Sie übertragen eine gefährliche Krankheit: das Shlaakfieber. Wer davon befallen ist, wird wie sie. Auf diese Weise sind sie in der Lage, Shlaakkolonien zu schaffen, bevor sie weiterziehen. Sowohl Vicky als auch ich erinnerten uns nicht besonders gern an das damalige Gastspiel der Shlaaks.
Und nun waren sie wieder hier!
Aus ihren schwarzen Augenhöhlen konnten sie tödliche Eispfeile sausen lassen. Wer sich mit ihnen anlegte, mußte sich verdammt vorsehen.
Shlaaks neuerdings in London!
Das gefiel mir nicht.
Und noch viel weniger behagte es mir, daß der Kerl, den Vicky gesehen hatte, uns beobachtete. An ein rein zufälliges Zusammentreffen glaubte ich jetzt nicht mehr. Der Shlaak hatte wissen wollen, was ich tat. Warum? Wollte er nach so langer Zeit Rache nehmen für das, was ich seinen Artgenossen angetan hatte? Ich bildete mir ein, daß hinter diesem unerfreulichen Interesse ein anderer Grund steckte.
»Was wirst du tun, Tony?« fragte Vicky.
»Das weiß ich noch nicht«, antwortete ich. »Auf jeden Fall glaube ich nicht, den Kerl suchen zu müssen. Er wird mich finden.«
Ich fuhr endlich los. Wir verließen die Garage. Ich versuchte meine Augen überall zu haben, und auch Vicky sah sich sehr aufmerksam um, doch wir entdeckten den Shlaak nicht.
Während der Fahrt wanderte mein Blick immer wieder zum Spiegel. Wurden wir verfolgt? Nein, das Auto, das hinter uns herfuhr, war immer ein anderes.
Wir erreichten Knightsbridge. Ich ließ den Audi Quattro vor dem Haus am Trevor Place ausrollen, wir stiegen aus und gingen hinein.
Roxane, Mr. Silvers Freundin, war nicht daheim. Sie hatte sich wieder einmal auf die Suche nach Reypees Grab begeben. Man hatte ihn den Gottähnlichen genannt, als er lebte. Nach seinem Tod befand sich seine große weißmagische Kraft angeblich in seinem Leichentuch. Es wäre für uns sehr wichtig gewesen, dieses Grab zu finden, um Shavenaar, das Höllenschwert, zu einer weißen Waffe zu machen.
Mr. Silver versuchte Boram, dem Nessel-Vampir, das Pokern beizubringen, doch die Dampfgestalt stellté sich nicht besonders geschickt an. »Eher lernt ein Schwein das Pfeifen, als du dieses simple Kartenspiel!« polterte der Ex-Dämon. Er wandte sich an mich. »Glaubst du, der Dampfheini begreift, was ein Royal Flush ist? Nichts zu machen.«
»Bist du noch nicht auf die Idee gekommen, das Spiel könnte ihn nicht die Bohne interessieren?« gab ich zurück. »Außerdem… Worum willst du mit Boram spielen? Er besitzt nichts.«
»Wenn er das Spiel erst mal kapiert, wird sich auch ein Einsatz finden, den zu gewinnen sich lohnt«, behauptete Mr. Silver.
»Warum läßt du es nicht bleiben? Du kannst ohnedies nicht verlieren. Ich kenne dich doch - du mogelst, falls die Karten gegen dich sind.«
»Wenn du so weiterredest, wird
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