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178 - Die Shlaaks kommen!

178 - Die Shlaaks kommen!

Titel: 178 - Die Shlaaks kommen! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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Alarmsignal.
    Während ich mich so gewissenhaft wie möglich nach einer Ghoulspur umsah, konnte ich mich des Verdachts nicht erwehren, beobachtet zu werden.
    Ich schaute immer wieder zurück, doch da war niemand in der Schwärze der Nacht. Bei der nächsten Gelegenheit verbarg ich mich hinter dem breiten Stamm eines alten Kastanienbaums und ließ einige Minuten verstreichen. Was erwartete ich? Daß ein paar Shlaaks angetanzt kamen und mich mit ihren Eispfeilen beschossen? Die Dunkelheit blieb friedlich.
    Über mir heulte der Wind sein Klagelied, als würde er die vielen Toten beweinen, die hier unter der Erde lagen.
    Ich preßte mich gegen den Baum, als ich das Knacken eines morschen Asts hörte. Von diesem Moment an atmete ich flach und konzentrierte mich auf die Wahrnehmung weiterer Geräusche. Mit kalten Luftfingern streichelte der Wind meine angespannten Züge. Schritte näherten sich. Ich ließ die Hand in die Jacke gleiten. Meine Finger umschlossen den Kolben des Diamondback.
    Ghoul oder Shlaak? Wer war hier unterwegs?
    Mir waren beide verhaßt. Wenn es möglich gewesen wäre, hätte ich den einen mit dem anderen erschlagen. Vorsichtig angelte ich den Revolver aus dem Leder, entsicherte ihn und spannte den Hammer.
    Die Schritte hatten den Baum fast erreicht. Ein Überraschungsangriff würde mir einen wichtigen Vorteil einräumen, deshalb war ich entschlossen, mich in drei Sekunden hinter dem Baum hervorzukatapultieren.
    »Tony!«
    Kein Feind.
    Das war Mr. Silver, der mich in der Nähe vermutete.
    »Tony!«
    Ich trat hinter dem Baum hervor und ließ den Hammer des Revolvers in die Ruhestellung knacken. »Was gibt’s?« fragte ich. »Wieso bist du nicht mehr auf der Pirsch?«
    »Drüben bei der kleinen Kapelle scheint etwas im Gang zu sein«, sagte der Ex-Dämon leise.
    Wie zur Bestätigung schlug die Glocke im Turm traurig und gespenstisch an. Aber das waren keine Ghouls, sondern der Wind.
    »Komm!« sagte Mr. Silver.
    Wir durchquerten den Friedhof. Dort, wo es keine Bäume gab, stemmte sich der Wind so heftig gegen uns, als wollte er verhindern, daß wir die Kapelle erreichten. Die Kapelle war ein barockes Bauwerk, dessen hoher Turm wie ein mahnender Finger zum Himmel wies. Richtet euren Blick nach oben und bereut eure Sünden! Von weitem schon fiel mir auf, daß die Pforte offenstand. Hatte der Wind sie aufgedrückt? Waren Nachlässigkeit oder Vergeßlichkeit daran schuld?
    Wir gingen schneller, erreichten die Tür - und sahen einen Toten auf dem kalten, glatten Marmor liegen!
    Mr. Silver beugte sich über die Leiche. »Der Mann ist höchstens eine Stunde tot! Verdammt, Tony, den hat ein Ghoul hier abgelegt!«
    Ich wirbelte auf den Absätzen herum. Wo war der Ghoul jetzt?
    Eine Wand aus undurchdringlicher, feindseliger Schwärze stand vor mir. Ich hatte den Eindruck, aus dieser Schwärze könne mir jeden Moment eine Ghoulklaue entgegenzucken. Sie hatten riesige Maulwurfpfoten mit unglaublich widerstandsfähigen Krallen. Damit konnten sie ganz schnell große Tunnels unter der Erde graben. Und sie konnten einen Menschen damit blitzschnell töten.
    Mr. Silver durchsuchte die Taschen des Toten.
    »Nathan Harper«, informierte der Ex-Dämon. »War drüben in Bayswater zu Hause. 34 Jahre. Filmvorführer von Beruf.«
    Mir fielen Schleifspuren auf. Der Ghoul hatte sich nicht die Mühe gemacht, sein Opfer zu tragen. War er dorthin zurückgekehrt, woher er mit Harper kam? Sollten wir ihm entgegengehen? Ich sprach mit meinem Freund über meine Überlegungen.
    »Gute Idee«, sagte Mr. Silver. »Wenn er uns hier sieht, rückt er ohnedies sofort aus.«
    Wir folgten der Spur, Sie führte zur Friedhofsmauer.
    Ich hörte dahinter ein Schaben und Kratzen, stieß Mr. Silver mit dem Ellenbogen an, und wir versteckten uns hinter einer Tanne. Meine Nervenstränge spannten sich. Ich sah ein silbriges Flirren auf Mr. Silvers Haut. Ein Beweis dafür, daß auch er unter Strom stand.
    Doch wir regten uns umsonst auf, denn es geschah nichts. Niemand machte uns die Freude, die Friedhofsmauern zu überklettern. Wir warteten mit brüchig werdender Geduld. Schließlich verließ der Ex-Dämon unser Versteck und kletterte an der Mauer hoch.
    »Was siehst du?« wollte ich wissen. »Nichts«, gab der Hüne zurück.
    »Ist nicht viel«, brummte ich.
    Mr. Silver sprang von der Mauer. »Zurück zur Kapelle«, sagte er. »Früher oder später wird der Leichenfresser dort aufkreuzen, und dann drehen wir ihm seinen schleimigen Hals auf Kragenweite

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